Zur "Komatrinken"-Diskussion

Das Bedenkliche an der momentan in Österreich stattfindenden Diskussion rund um das nunmehr so genannte "Komatrinken" der Jugendlichen ist meines Erachtens, dass es dem Staat bzw. der Masse als Grund dafür dient, übermäßig in die Freiheit der Individuen einzugreifen. So war heute von dem Fernsehmedium initiiert schon in Diskussion, ob der Alkoholkonsum auf öffentlichen Plätzen verboten werden soll: Willkommen (US-)Amerika, Land der Freiheit! müsste man sodann wohl rufen.
Natürlich ist auch das "Komatrinken" bedenklich und Bevormundung von wenig reifen Kindern und Jugendlichen oft positiver als deren Abwesenheit, doch muss man sich einerseits fragen, ob diese Aufgabe die Eltern nicht besser übernehmen können, und andererseits, ob es nicht in jedem Fall besser ist, aufzuklären bzw. junge Menschen gewisse Negativerfahrungen auch machen zu lassen (zumindest, sofern sie nicht zu irreparablen Schäden führen) als vorbeugend zu bestrafen und zu verbieten. Man denke bspw. an frühere Generationen, welche noch "mit harter Hand" (seitens der Eltern und/oder seitens des Staates) erzogen worden sind, und frage sich, ob diesen die strenge Erziehung wirklich gut getan hat. Wenn einem dann frustrierte Alte in der Midlifecrisis, Nazis, o.ä. einfallen, so wird die Diskussion rund um die "abartige" und über zuviel Freiheit verfügende Jugend vielleicht langsam weniger klar als sie momentan in den Medien dargestellt wird (sofern sie überhaupt vorhanden ist).

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