Zur Abschaffung der Erbschaftssteuer in Österreich

Genauso wie eine Erbschaftssteuer von 100% eine Extremposition ist, ist überhaupt keine Erbschaftssteuer zu verlangen ein Extrem. Und Extreme bergen immer eine höhere Gefahr, während hingegen Mittelwege ein höheres Potenzial bergen würden. Das kann erfahrungsgemäß unabhängig von den Vor- und Nachteilen einer Erbschaftssteuer gesagt werden.
Wie dem aber letztlich auch sei, unbestritten dürfte sein, dass die Senkung der Erbschaftssteuer eine Erhöhung der sozialen Ungleichheit zur Folge hat (wenn man davon ausgeht, dass sich Kapital akkumuliert und so leichter privat konzentriert). Und da stellt sich natürlich die Frage, wie die österreichischen Sozialdemokraten, deren Macht wieder deutlich stärker geworden wäre, seit das Wählervolk nach Ihnen verlangt hat, die politisch anti-solidarische Abschaffung der Erbschaftssteuer Mitte 2008 zulassen können. Noch fragwürdiger ist diese Aktion bzw. Nicht-Aktion der SPÖ, nachdem seit ihrem Wiedererstarken bereits das Wahlversprechen mit der Abschaffung der Studiengebühren gebrochen und die Arbeitszeitregelungen in gewissen Bereichen zugunsten der Unternehmer (und aus rein finanzieller Sicht auch zugunsten der bereits in diesen Bereichen Arbeitenden) gelockert wurden.
Doch ganz richtungsunabhängig stellt sich bei dieser politischen Aktion (oder eher: Destruktion) wiedereinmal die Frage nach der politischen Vernunft bzw. der Vernunft der Politiker.

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