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Aufruf an junge Menschen

Sofern ihr nicht die Einsamkeit liebt oder einmal etwas anderes als diese probieren wollt: zieht in die Großstadt, wenn möglich im Ausland (weil dort der inhaltliche und physische Abstand zur Heimat und die menschliche Vielfalt aufgrund der anderen Kultur-en größer sind), und genießt die Freiheit (fern von den alten Beziehungen und Rollen ...) und die dort gebotenen Möglichkeiten (Ruhiges, Lautes, Kollektives, Individuelles, ...)! Zieht außerdem in große Wohngemeinschaften, um nicht unfreiwillig alleine zu sein! Und keine Angst vor Verlust alter Freunde oder der Heimat: wahre Freunde bleiben erhalten und wie auch den der Heimat erkennt man deren wahren Wert erst aus der Ferne. Außerdem finden sich aufgrund der städtischen Dimensionen schnell zu den eigenen Bedürfnissen passende Menschen und auch die gebotenen Unterschiede sind bereichernd. Und lasst euch nicht von der oft trügerischen Angst einschüchtern: es ist natürlich, vor einer neuen, unbekannten und ungewissen Umgebung Angst zu haben, doch speziell als junge (gesunde, offene, ...) Menschen werdet ihr euch schnell daran anpassen und diese als Bereicherung erfahren (ich spreche aus Erfahrung, weil ich selber sehr große Angst vor und rein gefühlsmäßig - Gott sei Dank sagte mir meine trotz aller Angst verfügbare Vernunft, dass ich es versuchen sollte, weil ich nicht viel verlieren konnte - keine Lust zu diesem Schritt hatte). Und auch alte Menschen können dasselbe machen: besser als alter Weiser in einer WG etwas zu deren Vielfalt beitragen, als als alter Frustrierter in einer (aufgrund der Angst vor Einsamkeit oder aufgrund des sozialen Drucks, weil es ab einem gewissen Alter komisch ist, nicht in einer Beziehung zu sein) zwanghaften Beziehung. Es ist wieder Zeit für Utopien ...

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Kommentar von Anonymous Anonym dazu:

Halleluja! Es lebe die Großstadt, wo das helle Licht der Liebe leuchtet und alle Menschen fröhlich sind! In den Städten ist immer Neujahr und Weihnachten, ziehet also aus um dort zu leben und zu lieben, denn so steht es geschrieben! Amen.

P.S.Über Risiken und Nebenwirkungen des Stadtlebens fragen sie ihren Arzt oder Apotheker.....und wer mit sich selbst unglücklich ist, der ist es überall....

28/12/06 14:14  
Kommentar von Anonymous ob dazu:

Entschuldige, Anonym, ich bin halt momentan ein Großstadtfan und sehe auch genügend andere junge Menschen, die sich dort sehr wohl fühlen (was meinen offensichtlich v.a. subjektiven Beitrag ein wenig weniger subjektiv macht). Und "das Glück ist nur in deinem Inneren zu finden" ist wohl auch (?) ein wenig kitschig, nicht? Natürlich muss man auch seine innere Landschaft pflegen (vielleicht ist diesbezüglich mein "Aufruf" ein wenig oberflächlich), doch dass diese allein (wenn man sich auch noch so sehr um deren Gestaltung bemüht) einen glücklich machen kann, dafür ist der Mensch wohl zu wenig autonom.

28/12/06 17:09  
Kommentar von Anonymous Anonym dazu:

Natürlich war mein Einwand kitschig, eben wie dein "Aufruf", ob. Daß es junge Menschen eher in die Großstadt zieht, liegt wohl weniger an philosophisch durchdachten Selbstverwirklichungsgedanken, sondern eher daran, daß es dort mehr "Halligalli" und "Pudermöglichkeiten" gibt. :)
Seien wir doch ehrlich und nicht kitschig....

29/12/06 00:23  
Kommentar von Anonymous ob dazu:

"Halligalli" und "Pudermöglichkeiten": na und? Findest du das schlecht? Das habe ich natürlich auch gemeint - deswegen müssen die Jungen, die sich in der Stadt mehr ausleben (können), ja sonst nicht moralisch schlechter (weniger gebildet, sozial weniger aktiv, ...) sein, oder? Ganz im Gegenteil glaube ich, dass die persönliche Zufriedenheit (wozu für viele wohl bzw. offensichtlich auch das "Pudern" gehört) eine Grundvoraussetzung für moralisch (ethisch) gutes Verhalten ist. Oder sind dir lieber Leute, die frustriert sind, weil sie versäumten Möglichkeiten in der Vergangenheit nachtrauern?

29/12/06 12:33  
Kommentar von Anonymous Anonym dazu:

Also der Argumentation, daß Triebbefriedigung moralisch gut ist, weil es sich körperlich gut anfühlt, kann ich nicht folgen.
(Dann wär ja Schnitzelessen auch schon eine moralische Handlung:)
Kurzfristig ist das sicher alles toll, nur langfristig...ich weiß nicht....ich bin nur gegen Idealisierungen, ob Stadt oder Land!

30/12/06 17:28  
Kommentar von Anonymous ob dazu:

Zuerst zur "Triebbefriedigung": Ich haben nicht gesagt, dass diese an sich gut ist, sondern dass sie eine Voraussetzung ist. Schließlich kann man sich bspw. von einem halbverhungerten Menschen keine großen Taten für andere Menschen erwarten (außer er tut es in der Hoffnung, dass ihm dann selbst geholfen wird, welche Handlung dann aber nicht wirklich "aus dem Herzen kommt").
Und ich finde nicht, dass ich die (Groß-)Stadt idealisiert habe. Ich kann mich zwar nur auf meine persönliche Erfahrung beziehen (wenn man von den zahlreichen zustimmenden Meinungen, die mir andere mitgeteilt haben, absieht), aber diese sagt mir (und ich habe beide, also die ländliche und die städtische, Umgebungen erlebt), dass Jugendliche, die vom Land in die Stadt gezogen sind (die Bewertung der Situation jener, die bereits dort gelebt haben, fällt mir schwerer), durchwegs glücklicher als die Zurückgebliebenen sind. Aber vielleicht kannst du diese Sicht ja mit gegenteiligen Sichtweisen ergänzen ...

31/12/06 10:32  

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