Zum freien Hochschulzugang
Auszug aus einem Kommentar meinerseits im Standard online (zu einem Beitrag, in dem es um die Frage der Abschaffung der Studiengebühren ging) mit dem Titel (Ex-)Studenten = schon arm genug: Ich habe kürzlich mein Studium abgeschlossen. Statt offiziell 4 Jahren, habe ich 6 Jahre gebraucht. Das liegt teils daran, dass ich mich lieber kritisch als schnell schnell mit den Dingen auseinandersetze (und auch mal gerne ein fachfernes Buch lese/eigenständig studiere), und teils daran, dass die Ressourcen für ein schnelleres Vorankommen nicht vorhanden waren (die Durchschnittliche Studiendauer in meinem Studium beträgt 6 Jahre - trotzdem wird uns nach 5 Jahren die Familienbeihilfe gestrichen!). Wenn ich mir nun ausrechne, was ein ehemaliger Lehrling inzwischen ungefähr verdient und Pensionsjahre angerechnet bekommen hat: ... . Und das, obwohl ich mein Studium - auch wenn es mir gefallen hat - als (teils harte) Arbeit empfunden habe. (Kommentarende) Was ich noch dazusagen hätte können (hätte es der Platz erlaubt), ist, dass selbst ein höheres Einkommen nach dem Studium den Einkommensentgang bis zum Studienende (+ allenfalls Studiengebühren, Studienmaterialien, etc.) wohl nur schwer wettmachen kann (man denke bspw. an die Klagen von Medizinern, welche während ihres Studiums vielfach unglaubliches leisten, über deren niedrige Gehälter!). Außerdem dauert es auch nach dem Studium noch seine Zeit, bis man (wenn überhaupt) ein höheres Einkommen als ein Ex-Lehrling bekommt (man denke an Praktikas, die auch nach dem Studium immer nötiger werden bzw. für die man während des Studiums nicht immer Zeit hat). Angesichts dieser Tatsachen erschiene es mir (als bildungsfreundlichem Menschen und ernsthaftem Ex-Student) logischer, StudentInnen für deren Arbeit genauso zu bezahlen als Lehrlinge, als sie für deren Arbeit zahlen zu lassen.

