Foodamentalisten – Die Fanatiker der Wohlstandsgesellschaft
Als Foodamentalisten bezeichne ich Vegetarier oder Veganer, die aus einer durchaus nicht uninteressanten Idee eine Ideologie machen. Diese Ideologie kommt unter dem Deckmantel der Achtung vor Tieren daher, während sie voller Verachtung für Menschen ist.
Anhand von Aufsätzen einer der deutschsprachigen Chefideologen der Foodamentalisten,
Dr. Kaplan (alle Zitate stammen von Aufsätzen auf seiner Website – www.tierrechte-kaplan.org), habe ich im Folgenden versucht zu zeigen, wie gefährlich Fanatismus, egal woher er kommt, sein kann. Eine Ideologie ist die geistige Grundlage aller Fanatiker. Allein schon am Wort erkennt man die Nähe von Ideologie zur Idee. Eine Ideologie entsteht praktisch aus einer Idee. Im Unterschied zu einer Idee erhebt eine Ideologie jedoch Anspruch darauf Wahrheit.
Eine Ideologie ist gegen Kritik praktisch immun und dementsprechend verhalten sich auch die Anhänger und Prediger einer bestimmten Ideologie. Wenn also jemand genau „weiß", daß er im Besitz der alleinigen Wahrheit ist, so kann er keine Kritik akzeptieren, egal woher sie kommt.
Es gibt zwei Möglichkeiten wie Anhänger einer Ideologie auf Kritik derselben reagieren, entweder mit überheblicher Arroganz gegenüber den anderen ach so Unwissenden oder mit Wut über die Unverschämtheit der anderen, welche die offensichtliche Wahrheit verschmähen.
Wichtig für eine taugliche Ideologie ist, daß sie sich scharf gegenüber anderen Anschauungen und Ideologien absetzt. Ein Merkmal, daß die Anhänger miteineinder verbindet. Im Falle des Foodamentalismus sind die Essgewohnheiten das Merkmal. Das Gemeinsame ist die vegetarische oder vegane Ernährung. Wichtig ist auch, daß die Regeln der Ideologie möglichst streng sind und keine Ausnahmen dulden. Jeder der diese Regeln bricht ist ein Verräter und muß bestraft werden. Die Bestrafung kann auf unterschiedliche Art und Weise geschehen. Verachtung durch die Gruppe kann ein sehr wirkungsvolles Werkzeug sein. Jede Ideologie hat ihre Chefideologen, ihre Prediger. Jene die dafür sorgen, daß es niemals zu Unklarheiten bei der Interpretation der Regeln kommt. Chefideologen oder Prediger sind meist besser gebildet als der durchschnittliche Anhänger, sie haben abgeschlossene Studien (Kaplan hat Philosophie studiert), schreiben Aufsätze, verfassen Bücher und halten Reden. Meist treten sie in der Öffentlichkeit eher als gemäßigt auf, während sie im Kreis ihrer Anhänger mit flammenden Reden dafür sorgen, daß diese ihren Fanatismus nicht verlieren. Die intellektuellen Führer einer Ideologie nehmen selbst selten oder nie an illegalen oder gefährlichen Aktionen teil. Das überlassen sie den einfachen Anhängern. Genau so wenig wie Osama bin Laden selbst einen amerikanischen Militärposten angreift, wird Kaplan persönlich ein Schlachthaus anzünden. Aber Kaplan macht es sogar noch etwas schlauer, er bleibt ganz im Rahmen des Gesetzes und ruft nicht offiziell zu Gewalt auf, aber es wird in seinen Aufsätzen so formuliert, daß der einfache Anhänger durchaus deutlich zwischen den Zeilen lesen kann: „Es wird so getan, als hätten wir eine friedliche Situation.....". Wenn die Situation also nicht friedlich ist, so muß sie kriegerisch sein, und im Krieg gibt es nun einmal Opfer. „Die Frage lautet daher nicht: Wann beginnen Tierrechtler mit der Gewalt? Sondern: Wann reagieren die Tierrechtler auf die vorhandene Gewalt?". Hier teilt Kaplan ganz klar mit, daß es nur eine Frage der Zeit ist, bis der einfache Anhänger Gewalt anwenden darf und soll. Aber General Kaplan ist nicht dumm und weiß, daß er mit dem Gesetz in Konflikt kommt wenn er zur Gewalt aufruft und so kann man einige Absätze später lesen, daß die Tierrechtsbewegung ohnehin eine Friedensbewegung sei. Man sieht also, daß dieser Chefideologe durchaus weiß wie man agiert. In all den Aufsätzen die ich gelesen habe, ruft er niemals ganz offen zu Gewalt auf (wenn wir Sachbeschädigung mal beiseite lassen), aber der einfache Anhänger weiß genau, daß Gewalt gegen Menschen nur eine Frage der Zeit und Situation ist.
Der Feind:
Eine der wichtigsten Säulen einer tauglichen Ideologie ist das Feindbild.
Eine Ideologie ohne klares Feindbild, würde nicht lange bestehen.
Für den Bau dieser Säule zeichnen sich wieder die Chefideologen verantwortlich.
Feindbilder gibt es auf dieser Welt wahrscheinlich so viele wie es TV-Kanäle gibt.
Für die islamischen Fundamentalisten sind es die Menschen der westlichen Welt, für den Nationalist die Menschen anderer Staaten, für den Rassist Menschen anderer Ethnien, für fanatische Feministinnen Männer, für radikale Palestinänser sind es die Israelis....und für radikale Vegetarier und Veganer (=Foodamentalisten) sind es jene die Fleisch bzw. tierische Produkte zu sich nehmen. Das Geheimnis eines funktionierenden Feindbildes ist die Reduktion, und zwar die Reduktion von Menschen auf bestimmte Eigenschaften oder Verhaltensweisen.
Ein islamischer Fundamentalist reduziert den zweifachen Familienvater, den Arbeitskollegen, den Nachbar.....ganz einfach zum Ungläubigen. Es wird also darauf geachtet, den Feind klar und deutlich mit einem einzigen Wort zu bezeichnen. Der Fundamentalist tötet also nur Ungläubige und keine Väter, Mütter oder Kinder. Die Foodamentalisten bekämpfen Fleischesser(-fresser).
Diese Bezeichnung ist aber leider etwas holprig und hat zu wenig negativ Potential, und darum hat sich Chefideologe Kaplan auch eine bessere Bezeichnung ausgedacht, nämlich Mörder (wahlweise auch Vergewaltiger). Das ist kurz und klar. Man weiß gleich mit wem man es zu tun hat, es sind keine Erklärungen vonnöten. Als Quelle möchte ich hier nur den Aufsatz Kaplans: „Nelson Mandela ist ein Mörder" angeben. Alle Nichtvegetarier und Nichtveganer sind also Mörder. Wir finden auch hier wieder eine drastische Reduktion von Mitmenschen, der Nebenmann mit der Wurstsemmel ist kein Tischlermeister, der gerade Mittagspause macht, sondern schlicht ein Mörder. Nun, und was tut man wohl mit Mördern? Richtig! Man sperrt sie ein oder wenn sie unbelehrbar sind und weiter morden, muß man sie aus Notwehr vielleicht sogar töten. Wer hat schon Mitleid mit Menschen die vorsätzlich und immer wieder töten und vergewaltigen? Natürlich muß das Feindbild mit einer Prise Propaganda noch ein wenig aufgebaut werden. Dazu braucht man möglichst abscheuliche Geschichten über den Feind. Man erzählt also zum Beispiel Geschichten von abartigen Tierquälern die natürlich in Schlachthäusern, Zoos,..usw. jeden Tag ihrem Sadismus freien Lauf lassen (siehe oder siehe besser nicht Kaplans Aufsatz: „Wir beuten die Tiere hemmungslos aus und foltern sie rücksichtslos zu Tode"). Es wird einem dabei klar gemacht, daß es sich dabei nicht um Ausnahmen, sondern um die Regel handelt. Keine Sorge, die Geschichten sind so abscheulich, daß sie garantiert Aggressionen bekommen werden, welche dann nur mehr von den Chefideologen richtig gelenkt werden müßen. In anderer Form kennt man das, von den Tierschutzorganisationen die junge Leute mit Mappen auf die Strasse schicken. Die sprechen einen dann an und fragen, ob man denn ein Haustier habe und welches, dann öffnet der junge Mensch seine Mappe sucht die passenden Schockfotos zum jeweiligen Haustier und schiebt sie einem schnell vor die Augen. Dann wird man darüber aufgeklärt, was auf dieser Welt mit Tieren von uns Menschen für schreckliche Sachen gemacht werden, aber keine Angst, man kann sich sein Gewissen mit einem kleinen Dauerauftrag wieder freikaufen...usw. Jeder von uns kennt das. Die einen wollen also nur dein Geld, die Kaplan´s deinen Verstand. Der Sinn dieser Schockpropaganda liegt für die Foodamentalisten darin, einerseits die einfachen Anhänger stets in leichter Aufruhr zu halten (damit sie „genug Schaum vor dem Mund haben wenn es losgeht") und andererseits, weitere Anhänger zu gewinnen.
Die Isolation:
Foodamentalisten werden durch ihre Ideologie zwangsläufig ihren ursprünglichen Freundes- und Bekanntenkreis verlieren. So ist das auch von den Chefideologen beabsichtigt.
Freunde außerhalb der Gemeinschaft könnten dazu führen, daß die Anhänger plötzlich merken, daß nicht alle anderen Menschen schlecht sind und damit die Wirksamkeit der Propaganda untergraben. Allerdings müssen die Chefideologen die einfachen Anhänger selten dazu anhalten den alten Freundeskreis zu verlassen. Bei einer tauglichen Ideologie passiert das meist von selbst. Denn zuerst werden die Foodamentalisten den „Fleischessern" predigen wie falsch ihre Lebensweise doch ist, mit der Zeit wird sich jedoch auf beiden Seiten Frustration breit machen. Bei dem frischgebackenen Foodamentalisten, weil seine Freunde nicht die so offensichtliche Wahrheit erkennen wollen und wider besseres Wissen „in Sünde" leben und auf Seiten der Freunde, weil der Foodamentalist nur mehr ein Gesprächthema zu kennen scheint. Irgendwann kommt es dann zum Bruch. Dann verkehrt der Foodamentalist nur mehr mit anderen Foodamentalisten, dann dreht sich alles nur mehr um die Ideologie, man liest, spricht und denkt nur mehr ideologietreu und wird damit dem Rest der Welt völlig entfremdet.
Die Tiere:
Wir wissen nun, daß den Foodamentalisten nur das Wohl der Tiere am Herzen liegt.
Sie lieben Tiere angeblich über alles und sprechen nur in ihrem Namen.
Nun vorteilhaft für die Foodamentalisten ist sicherlich, daß Tiere nur begrenzt mit Menschen kommunizieren können. Man kann ganz bequem in ihrem Namen alles Mögliche tun, schließlich können sie nicht einfach auf den Tisch klopfen und für sich selbst sprechen.
Auch religiöse Fundamentalisten sind völlig frei in der Interpretation der Gesetze Gottes, und solange nicht Gott persönlich herabsteigt und zu den religiösen Fanatikern spricht, werden sie nur den eigenen Glauben akzeptieren. Auch die Kaplans dieser Welt sind völlig frei in der Interpretation des Tierwillens und sie müssen nicht fürchten, daß eines Tages eine Kuh anfängt zu sprechen. Nun könnte man glauben, unter den Menschen die ständig davon sprechen was Tiere wollen und brauchen, findet man vermutlich einige der besten Biologen oder zumindest die besten Laienzoologen, doch eigenartiger Weise scheint sich das „Wissen" bei den meisten dieser „Tierliebhabern" darin zu erschöpfen, daß das Tier lieb und freundlich oder gequält und verraten dreinschaut. In Kaplans Aufsatz „Tiere verhalten sich uns gegenüber freundlich und hilfreich" finden wir "hochwissenschaftliche Belege" für die Liebe der Tiere den mörderischen Menschen gegenüber. Ich werde hier nicht beginnen, diese Disney Geschichten biologisch abzuklopfen, das ist glaube ich nicht wirklich nötig, bei jedem Hobbybiologen lösen diese Geschichten höchstens amüsiertes Schmunzeln aus. Allerdings ein Beispiel, will ich doch noch zitieren, um zu demonstrieren wie viel Kaplan (immerhin ein Doktor der Philosophie!) über Tiere weiß: „....wie man am betreffenden Ort friedlich mit Fischen (ich glaube, mit Delfinen) im Meer schwimmen kann...." - ohne Worte.
Das Glück:
Kennen sie einen Fanatiker der glücklich ist? Glauben sie es gibt überhaupt Fanatiker die glücklich sind? Man kann es sich wirklich nicht vorstellen. Kaplan und seine Anhänger sind bestimmt vieles, nur nicht glücklich. Wie sollte man auch in einer Welt die von Mördern und Vergewaltigern regiert wird glücklich sein? Foodamentalisten müssen einem ungeheuren Druck von ihrer Umwelt ausgesetzt sein. Überall wird man mit Fleisch konfrontiert, im Supermarkt wird Fleisch in großen Mengen verkauft, der Nachbar grillt im Garten, im Spielfilm verspeist der Held einen Hamburger, auf dem Weg zur Arbeit wird für Fleisch geworben, überall Kebabstände...usw. Wie hält man das also aus? Gar nicht. Man wird seine Mitmenschen immer mehr verachten, man wird sich freuen wenn ihnen etwas zustößt (es sind nur Mörder und Vergewaltiger, nicht vergessen), man wird sie meiden und sich immer mehr in die Ideologie flüchten. Irgendwann hat man nur mehr zwei Verbündete auf der Welt, die Ideologie und die anderen Fanatiker. Wie das ausgehen kann, sehen wir fast schon lehrbuchartig im Falle der islamischen Fundamentalisten. Doch wo liegt der Lohn für ein solches Leben?
Zur Zeit als in Europa noch die Kirche mit eiserner Hand regierte, versprachen die Chefideologen den Menschen, daß sie für ihr unglückliches Leben im Diesseits mit einem herrlichen Leben im Jenseits belohnt würden, und auch die Chefideologen des islamischen Fundamentalismus versprechen heute ihren Anhängern so etwas. Doch was ist mit den Foodamentalisten (wenn sie nicht religiös sind)? Wo liegt ihr Lohn für ihr glückloses, frustrierendes Leben? Der Lohn ist das Bewußtsein der eigenen moralischen Überlegenheit. Man ist zwar unglücklich, aber dafür gehört man zu den Auserwählten die die Wahrheit erkannt haben. Und in 100 oder 200 Jahren wird man ihnen als Pioniere ein Denkmal setzen und Lobeshymnen über sie schreiben...usw.
Die Gefahr:
Meiner Ansicht nach sollte der Staat die Foodamentalisten im Auge behalten.
Ihnen ist eine offene Gesellschaft ein Dorn im Auge (wie allen Fanatikern), sie können andere Lebenweisen nicht respektieren. Im Moment geht von dieser Gruppe wahrscheinlich keine direkte Gefahr für die Gesellschaft aus, da die Foodamentalisten untereinander viel zu gespalten (siehe z.B. „Vegetarier sind Mörder" auf maqi.de...usw.) sind. Aber wie man anhand der islamischen Fundamentalisten sieht, darf man Fanatiker nicht allzulange unbeobachtet lassen. Kaplan schreibt: „Was Tiere anbelangt, sind alle Staaten Unrechtsstaaten.". Wenn also alle Staaten Unrechtsstaaten sind, spricht nichts dafür die Gesetze zu achten und alles dafür gegen diese Staaten zu kämpfen und damit das leichter fällt, rückt Kaplan die heutigen Staaten immer wieder in die Nähe zum Deutschen Reich der Nationalsozialisten (siehe fast jeder Aufsatz). Wir dürfen fanatische Gruppen nicht ignorieren, sie sind da und sie können zu einer Bedrohung unserer Gesellschaft werden. Wir haben zu lange für eine offene Gesellschaft gearbeitet und gekämpft um sie uns von Fanatikern, egal welcher Ideologie, kaputt machen zu lassen. Jeder Mensch sollte auf sein Herz und seinen Verstand im gleichen Maße hören, ganz egal ob man als Vegetarier, Nichtvegetarier oder sonst wie lebt, dann haben Ideologen wie Kaplan keine Chance mehr Menschen gegeneinander aufzuhetzen.
Nachsatz: Und jetzt mach ich das, was jeder „Mörder" an einem schönen Sommernachmittag tut – ich gehe grillen.
Noch eine "Kleinigkeit" ist mir übrigens aufgefallen. Kaplan spricht immer von Tieren und Tierrechten, aber sagt nie konkret ob nun eine Mücke die gleichen Rechte bekommen würde wie eine Kuh. Das wäre doch interessant zu erfahren.
Anhand von Aufsätzen einer der deutschsprachigen Chefideologen der Foodamentalisten,
Dr. Kaplan (alle Zitate stammen von Aufsätzen auf seiner Website – www.tierrechte-kaplan.org), habe ich im Folgenden versucht zu zeigen, wie gefährlich Fanatismus, egal woher er kommt, sein kann. Eine Ideologie ist die geistige Grundlage aller Fanatiker. Allein schon am Wort erkennt man die Nähe von Ideologie zur Idee. Eine Ideologie entsteht praktisch aus einer Idee. Im Unterschied zu einer Idee erhebt eine Ideologie jedoch Anspruch darauf Wahrheit.
Eine Ideologie ist gegen Kritik praktisch immun und dementsprechend verhalten sich auch die Anhänger und Prediger einer bestimmten Ideologie. Wenn also jemand genau „weiß", daß er im Besitz der alleinigen Wahrheit ist, so kann er keine Kritik akzeptieren, egal woher sie kommt.
Es gibt zwei Möglichkeiten wie Anhänger einer Ideologie auf Kritik derselben reagieren, entweder mit überheblicher Arroganz gegenüber den anderen ach so Unwissenden oder mit Wut über die Unverschämtheit der anderen, welche die offensichtliche Wahrheit verschmähen.
Wichtig für eine taugliche Ideologie ist, daß sie sich scharf gegenüber anderen Anschauungen und Ideologien absetzt. Ein Merkmal, daß die Anhänger miteineinder verbindet. Im Falle des Foodamentalismus sind die Essgewohnheiten das Merkmal. Das Gemeinsame ist die vegetarische oder vegane Ernährung. Wichtig ist auch, daß die Regeln der Ideologie möglichst streng sind und keine Ausnahmen dulden. Jeder der diese Regeln bricht ist ein Verräter und muß bestraft werden. Die Bestrafung kann auf unterschiedliche Art und Weise geschehen. Verachtung durch die Gruppe kann ein sehr wirkungsvolles Werkzeug sein. Jede Ideologie hat ihre Chefideologen, ihre Prediger. Jene die dafür sorgen, daß es niemals zu Unklarheiten bei der Interpretation der Regeln kommt. Chefideologen oder Prediger sind meist besser gebildet als der durchschnittliche Anhänger, sie haben abgeschlossene Studien (Kaplan hat Philosophie studiert), schreiben Aufsätze, verfassen Bücher und halten Reden. Meist treten sie in der Öffentlichkeit eher als gemäßigt auf, während sie im Kreis ihrer Anhänger mit flammenden Reden dafür sorgen, daß diese ihren Fanatismus nicht verlieren. Die intellektuellen Führer einer Ideologie nehmen selbst selten oder nie an illegalen oder gefährlichen Aktionen teil. Das überlassen sie den einfachen Anhängern. Genau so wenig wie Osama bin Laden selbst einen amerikanischen Militärposten angreift, wird Kaplan persönlich ein Schlachthaus anzünden. Aber Kaplan macht es sogar noch etwas schlauer, er bleibt ganz im Rahmen des Gesetzes und ruft nicht offiziell zu Gewalt auf, aber es wird in seinen Aufsätzen so formuliert, daß der einfache Anhänger durchaus deutlich zwischen den Zeilen lesen kann: „Es wird so getan, als hätten wir eine friedliche Situation.....". Wenn die Situation also nicht friedlich ist, so muß sie kriegerisch sein, und im Krieg gibt es nun einmal Opfer. „Die Frage lautet daher nicht: Wann beginnen Tierrechtler mit der Gewalt? Sondern: Wann reagieren die Tierrechtler auf die vorhandene Gewalt?". Hier teilt Kaplan ganz klar mit, daß es nur eine Frage der Zeit ist, bis der einfache Anhänger Gewalt anwenden darf und soll. Aber General Kaplan ist nicht dumm und weiß, daß er mit dem Gesetz in Konflikt kommt wenn er zur Gewalt aufruft und so kann man einige Absätze später lesen, daß die Tierrechtsbewegung ohnehin eine Friedensbewegung sei. Man sieht also, daß dieser Chefideologe durchaus weiß wie man agiert. In all den Aufsätzen die ich gelesen habe, ruft er niemals ganz offen zu Gewalt auf (wenn wir Sachbeschädigung mal beiseite lassen), aber der einfache Anhänger weiß genau, daß Gewalt gegen Menschen nur eine Frage der Zeit und Situation ist.
Der Feind:
Eine der wichtigsten Säulen einer tauglichen Ideologie ist das Feindbild.
Eine Ideologie ohne klares Feindbild, würde nicht lange bestehen.
Für den Bau dieser Säule zeichnen sich wieder die Chefideologen verantwortlich.
Feindbilder gibt es auf dieser Welt wahrscheinlich so viele wie es TV-Kanäle gibt.
Für die islamischen Fundamentalisten sind es die Menschen der westlichen Welt, für den Nationalist die Menschen anderer Staaten, für den Rassist Menschen anderer Ethnien, für fanatische Feministinnen Männer, für radikale Palestinänser sind es die Israelis....und für radikale Vegetarier und Veganer (=Foodamentalisten) sind es jene die Fleisch bzw. tierische Produkte zu sich nehmen. Das Geheimnis eines funktionierenden Feindbildes ist die Reduktion, und zwar die Reduktion von Menschen auf bestimmte Eigenschaften oder Verhaltensweisen.
Ein islamischer Fundamentalist reduziert den zweifachen Familienvater, den Arbeitskollegen, den Nachbar.....ganz einfach zum Ungläubigen. Es wird also darauf geachtet, den Feind klar und deutlich mit einem einzigen Wort zu bezeichnen. Der Fundamentalist tötet also nur Ungläubige und keine Väter, Mütter oder Kinder. Die Foodamentalisten bekämpfen Fleischesser(-fresser).
Diese Bezeichnung ist aber leider etwas holprig und hat zu wenig negativ Potential, und darum hat sich Chefideologe Kaplan auch eine bessere Bezeichnung ausgedacht, nämlich Mörder (wahlweise auch Vergewaltiger). Das ist kurz und klar. Man weiß gleich mit wem man es zu tun hat, es sind keine Erklärungen vonnöten. Als Quelle möchte ich hier nur den Aufsatz Kaplans: „Nelson Mandela ist ein Mörder" angeben. Alle Nichtvegetarier und Nichtveganer sind also Mörder. Wir finden auch hier wieder eine drastische Reduktion von Mitmenschen, der Nebenmann mit der Wurstsemmel ist kein Tischlermeister, der gerade Mittagspause macht, sondern schlicht ein Mörder. Nun, und was tut man wohl mit Mördern? Richtig! Man sperrt sie ein oder wenn sie unbelehrbar sind und weiter morden, muß man sie aus Notwehr vielleicht sogar töten. Wer hat schon Mitleid mit Menschen die vorsätzlich und immer wieder töten und vergewaltigen? Natürlich muß das Feindbild mit einer Prise Propaganda noch ein wenig aufgebaut werden. Dazu braucht man möglichst abscheuliche Geschichten über den Feind. Man erzählt also zum Beispiel Geschichten von abartigen Tierquälern die natürlich in Schlachthäusern, Zoos,..usw. jeden Tag ihrem Sadismus freien Lauf lassen (siehe oder siehe besser nicht Kaplans Aufsatz: „Wir beuten die Tiere hemmungslos aus und foltern sie rücksichtslos zu Tode"). Es wird einem dabei klar gemacht, daß es sich dabei nicht um Ausnahmen, sondern um die Regel handelt. Keine Sorge, die Geschichten sind so abscheulich, daß sie garantiert Aggressionen bekommen werden, welche dann nur mehr von den Chefideologen richtig gelenkt werden müßen. In anderer Form kennt man das, von den Tierschutzorganisationen die junge Leute mit Mappen auf die Strasse schicken. Die sprechen einen dann an und fragen, ob man denn ein Haustier habe und welches, dann öffnet der junge Mensch seine Mappe sucht die passenden Schockfotos zum jeweiligen Haustier und schiebt sie einem schnell vor die Augen. Dann wird man darüber aufgeklärt, was auf dieser Welt mit Tieren von uns Menschen für schreckliche Sachen gemacht werden, aber keine Angst, man kann sich sein Gewissen mit einem kleinen Dauerauftrag wieder freikaufen...usw. Jeder von uns kennt das. Die einen wollen also nur dein Geld, die Kaplan´s deinen Verstand. Der Sinn dieser Schockpropaganda liegt für die Foodamentalisten darin, einerseits die einfachen Anhänger stets in leichter Aufruhr zu halten (damit sie „genug Schaum vor dem Mund haben wenn es losgeht") und andererseits, weitere Anhänger zu gewinnen.
Die Isolation:
Foodamentalisten werden durch ihre Ideologie zwangsläufig ihren ursprünglichen Freundes- und Bekanntenkreis verlieren. So ist das auch von den Chefideologen beabsichtigt.
Freunde außerhalb der Gemeinschaft könnten dazu führen, daß die Anhänger plötzlich merken, daß nicht alle anderen Menschen schlecht sind und damit die Wirksamkeit der Propaganda untergraben. Allerdings müssen die Chefideologen die einfachen Anhänger selten dazu anhalten den alten Freundeskreis zu verlassen. Bei einer tauglichen Ideologie passiert das meist von selbst. Denn zuerst werden die Foodamentalisten den „Fleischessern" predigen wie falsch ihre Lebensweise doch ist, mit der Zeit wird sich jedoch auf beiden Seiten Frustration breit machen. Bei dem frischgebackenen Foodamentalisten, weil seine Freunde nicht die so offensichtliche Wahrheit erkennen wollen und wider besseres Wissen „in Sünde" leben und auf Seiten der Freunde, weil der Foodamentalist nur mehr ein Gesprächthema zu kennen scheint. Irgendwann kommt es dann zum Bruch. Dann verkehrt der Foodamentalist nur mehr mit anderen Foodamentalisten, dann dreht sich alles nur mehr um die Ideologie, man liest, spricht und denkt nur mehr ideologietreu und wird damit dem Rest der Welt völlig entfremdet.
Die Tiere:
Wir wissen nun, daß den Foodamentalisten nur das Wohl der Tiere am Herzen liegt.
Sie lieben Tiere angeblich über alles und sprechen nur in ihrem Namen.
Nun vorteilhaft für die Foodamentalisten ist sicherlich, daß Tiere nur begrenzt mit Menschen kommunizieren können. Man kann ganz bequem in ihrem Namen alles Mögliche tun, schließlich können sie nicht einfach auf den Tisch klopfen und für sich selbst sprechen.
Auch religiöse Fundamentalisten sind völlig frei in der Interpretation der Gesetze Gottes, und solange nicht Gott persönlich herabsteigt und zu den religiösen Fanatikern spricht, werden sie nur den eigenen Glauben akzeptieren. Auch die Kaplans dieser Welt sind völlig frei in der Interpretation des Tierwillens und sie müssen nicht fürchten, daß eines Tages eine Kuh anfängt zu sprechen. Nun könnte man glauben, unter den Menschen die ständig davon sprechen was Tiere wollen und brauchen, findet man vermutlich einige der besten Biologen oder zumindest die besten Laienzoologen, doch eigenartiger Weise scheint sich das „Wissen" bei den meisten dieser „Tierliebhabern" darin zu erschöpfen, daß das Tier lieb und freundlich oder gequält und verraten dreinschaut. In Kaplans Aufsatz „Tiere verhalten sich uns gegenüber freundlich und hilfreich" finden wir "hochwissenschaftliche Belege" für die Liebe der Tiere den mörderischen Menschen gegenüber. Ich werde hier nicht beginnen, diese Disney Geschichten biologisch abzuklopfen, das ist glaube ich nicht wirklich nötig, bei jedem Hobbybiologen lösen diese Geschichten höchstens amüsiertes Schmunzeln aus. Allerdings ein Beispiel, will ich doch noch zitieren, um zu demonstrieren wie viel Kaplan (immerhin ein Doktor der Philosophie!) über Tiere weiß: „....wie man am betreffenden Ort friedlich mit Fischen (ich glaube, mit Delfinen) im Meer schwimmen kann...." - ohne Worte.
Das Glück:
Kennen sie einen Fanatiker der glücklich ist? Glauben sie es gibt überhaupt Fanatiker die glücklich sind? Man kann es sich wirklich nicht vorstellen. Kaplan und seine Anhänger sind bestimmt vieles, nur nicht glücklich. Wie sollte man auch in einer Welt die von Mördern und Vergewaltigern regiert wird glücklich sein? Foodamentalisten müssen einem ungeheuren Druck von ihrer Umwelt ausgesetzt sein. Überall wird man mit Fleisch konfrontiert, im Supermarkt wird Fleisch in großen Mengen verkauft, der Nachbar grillt im Garten, im Spielfilm verspeist der Held einen Hamburger, auf dem Weg zur Arbeit wird für Fleisch geworben, überall Kebabstände...usw. Wie hält man das also aus? Gar nicht. Man wird seine Mitmenschen immer mehr verachten, man wird sich freuen wenn ihnen etwas zustößt (es sind nur Mörder und Vergewaltiger, nicht vergessen), man wird sie meiden und sich immer mehr in die Ideologie flüchten. Irgendwann hat man nur mehr zwei Verbündete auf der Welt, die Ideologie und die anderen Fanatiker. Wie das ausgehen kann, sehen wir fast schon lehrbuchartig im Falle der islamischen Fundamentalisten. Doch wo liegt der Lohn für ein solches Leben?
Zur Zeit als in Europa noch die Kirche mit eiserner Hand regierte, versprachen die Chefideologen den Menschen, daß sie für ihr unglückliches Leben im Diesseits mit einem herrlichen Leben im Jenseits belohnt würden, und auch die Chefideologen des islamischen Fundamentalismus versprechen heute ihren Anhängern so etwas. Doch was ist mit den Foodamentalisten (wenn sie nicht religiös sind)? Wo liegt ihr Lohn für ihr glückloses, frustrierendes Leben? Der Lohn ist das Bewußtsein der eigenen moralischen Überlegenheit. Man ist zwar unglücklich, aber dafür gehört man zu den Auserwählten die die Wahrheit erkannt haben. Und in 100 oder 200 Jahren wird man ihnen als Pioniere ein Denkmal setzen und Lobeshymnen über sie schreiben...usw.
Die Gefahr:
Meiner Ansicht nach sollte der Staat die Foodamentalisten im Auge behalten.
Ihnen ist eine offene Gesellschaft ein Dorn im Auge (wie allen Fanatikern), sie können andere Lebenweisen nicht respektieren. Im Moment geht von dieser Gruppe wahrscheinlich keine direkte Gefahr für die Gesellschaft aus, da die Foodamentalisten untereinander viel zu gespalten (siehe z.B. „Vegetarier sind Mörder" auf maqi.de...usw.) sind. Aber wie man anhand der islamischen Fundamentalisten sieht, darf man Fanatiker nicht allzulange unbeobachtet lassen. Kaplan schreibt: „Was Tiere anbelangt, sind alle Staaten Unrechtsstaaten.". Wenn also alle Staaten Unrechtsstaaten sind, spricht nichts dafür die Gesetze zu achten und alles dafür gegen diese Staaten zu kämpfen und damit das leichter fällt, rückt Kaplan die heutigen Staaten immer wieder in die Nähe zum Deutschen Reich der Nationalsozialisten (siehe fast jeder Aufsatz). Wir dürfen fanatische Gruppen nicht ignorieren, sie sind da und sie können zu einer Bedrohung unserer Gesellschaft werden. Wir haben zu lange für eine offene Gesellschaft gearbeitet und gekämpft um sie uns von Fanatikern, egal welcher Ideologie, kaputt machen zu lassen. Jeder Mensch sollte auf sein Herz und seinen Verstand im gleichen Maße hören, ganz egal ob man als Vegetarier, Nichtvegetarier oder sonst wie lebt, dann haben Ideologen wie Kaplan keine Chance mehr Menschen gegeneinander aufzuhetzen.
Cuchillo
Nachsatz: Und jetzt mach ich das, was jeder „Mörder" an einem schönen Sommernachmittag tut – ich gehe grillen.
Noch eine "Kleinigkeit" ist mir übrigens aufgefallen. Kaplan spricht immer von Tieren und Tierrechten, aber sagt nie konkret ob nun eine Mücke die gleichen Rechte bekommen würde wie eine Kuh. Das wäre doch interessant zu erfahren.


Damit cu nicht in einem zu schlechten Licht erscheint, möchte ich gleich anmerken, dass es sich bei ihm eigentlich um einen großen Tierfreund und sicher auch Tierschützer handelt. Ich denke also, es geht ihm hier mehr um die generell von Fanatikern praktizierte Intoleranz, aber andererseits gibt es natürlich sicherlich auch viele legale (demokratisch nicht verbotene) Praktiken, welche Toleranz eigentlich nicht verdienen bzw. gegen die ein Kampf (wenn auch vielleicht auf demokratischere Weise als wie das Fanatiker normalerweise tun) legitim erscheint (man denke an gewisse auch in fortschrittlichen Ländern immer noch erlaubte sehr tierquälerische Fleischproduktionsweisen oder wissenschaftliche Tierversuche, welche ich - selbst wenn sie noch so ehrenhaften Zwecken dienen - sehr kritisch beäuge). (ob)
Ein "Tierfreund" der Grillen geht? Aha...Die Jäger sind ja auch alle "Tierfreunde"...Hab ich gelacht. Der Artikel ist eigentlich zu dumm um auf die ganzen Fehler einzugehen.
Also ich würd mich ehrlich gesagt sehr freuen auf die ganzen Fehler aufmerksam gemacht zu werden.
Aber mei, sterb ich halt dumm :)
Dass sich die Tierliebe Cuchillo's mit Fleischessen vereinbaren lässt, liegt wohl an seiner urtirolerischen Stumpfheit. Und dass er weder gscheit denken noch deutsch kann, hab ich ihm auch schon des öfteren gesagt - aber er will das Artikelschreiben einfach nicht lassen! ... Ich schlage aus psychologischen und sozialen Gründen jedenfalls vor, Gutes zu loben und Ungutes zu ignorieren (natürlich nur, sofern dadurch niemand zu schaden kommt). (ob)
Auch ein typisches Zeichen des "Foodamentalisten": seine Kritiker sind immer dumm, nur er besitzt das Wissen, welches ihn berechtigt, im Auftrag der Tiere deren Rechte einzufordern.
So besteht entweder 95 % der Menschheit entweder aus Bestien oder aus Bekehrbaren. Daher hofft er auch entweder auf den grossen Brand, der die ekelhafte Menschenpest dahinrafft oder glaubt an eine emanzipatorische Teleologie der Weltgeschichte, die nach der Sklavenbefreiung auch die Tierbefreiung schafft. (Letzterer Glaube profitiert davon, dass der Foodamentalist das Fach "Geschichte" in der Schule abwählen konnte.)
Wenn "Foodamentalisten" genauer über ihr Konstrukt nachdenken könnten, würde ihnen auffallen, dass das so herzergreifend beklagte "Tierleid" schlicht eine unvermeidliche Begleiterscheinung alles tierischen Lebens ist, aber der Ideologe predigt, hasst und glaubt, und die Inhalte sind so austauschbar...
"Foodamentalisten"? Tolles Wort. So würde ich allerdings eher die Fleischfresser bezeichnen, die durch ihr Handeln für extremes Leid und die Zerstörung der Umwelt verantwortlich sind. Der Artikel ist auch sehr polemisch und voller Verallgemeinerungen. Sowas macht wirklich keinen guten Eindruck. Das "Niveau" reicht noch nicht mal für ne Schülerzeitung.
Der Artikel bringt es sehr schön auf den Punkt.
Nur eine Ergänzung habe ich noch. die Chefideologen wollen nicht nur ein Gefühl moralischer Überlegenheit sondern sind bestrebt ihre gesellschaftliche Position zu verbessern. Wenn jemand wie Kaplan wüßte, daß er durch Fleischessen Bildungsminister würde, wäre er jeden Tag im Steakhouse.
Also der letzte Kommentar (und davon vor allem der letzte Satz) war sehr witzig! Auch wenn ich glaube, dass es in der Realität meist etwas mittelmäßiger zugeht (d.h. wahrscheinlich spielen in der Praxis sowohl Moral - die "intrinsische Motivation" - als auch Anreize wie Macht, Geld, u.ä. - die "extrinsische Motivation" - eine Rolle). Und immerhin hat der Artikel Cuchillo's einige explizite Reaktionen hervorgerufen! Bei anderen Artikeln fallen diese leider oft höchstens implizit an (sind also z.B. nur aus Statistiken ablesbar). (ob)
Übrigens hier noch ein anderer Artikel zum gleichen Thema:
http://www.welt.de/data/2004/11/20/362913.html
Demgegenüber eine kritische Analyse, Antwort und Richtigstellung einiger Punkte des VeBus :o).
http://www.vebu.de/aktuelles/2004/Kritische_Analyse_des_Artikels__Fanatische_Ernaehrer__in_DER_WELT_vom_20.11.2004.htm
Interessant der Welt-Artikel und die Antwort des VeBus darauf! Allerdings auch etwas verwirrend... Ich persönlich jedenfalls bringe aufgrund meiner Einfühlsamkeit, Tierliebe und auch aufgrund der Lektüre buddhistischer Theorien nicht mal mehr mir verhasste Tiere wie Spinnen um - selbst wenn sie mir bedrohlich nahe kommen (bei den agressiven und brutalen Wespen - habe kürzlich beobachtet, wie eine einer lebendigen Breme den Kopf abgenagt hat - allerdings mache ich notfalls gerne eine Ausnahme). Auf den Genuß von Fleisch zu verzichten kann ich mir allerdings nur schwer vorstellen. Andererseits wäre dies vielleicht anders, wenn ich selbst das Tier, dessen Fleisch ich essen will, umbringen müsste. Schon des öfteren habe ich mir gedacht, dass man das als Fleischesser zugunsten des Bewusstseins eigentlich einmal machen sollte. Vielleicht würde ich daraufhin auch zum Vegetarier werden.
Ich muß zugeben, im Artikel der WELT wird sehr scharf geschossen.
Allerdings eines möchte ich klar stellen: Jeder Mensch kann sich ernähren wie er möchte, nur bei der Ernährung von Kindern endet für mich die Toleranz. Niemand kann doch ernsthaft behaupten, daß man sich bei veganer Ernährung (die für einen typischen Allesfresser alles andere als natürlich ist) nicht der Gefahr von Mangelerkrankungen aussetzt. Bei einem Kleinkind haben wir es mit einem extrem sensiblen Stoffwechselsystem zu tun und jeder Schaden kann bleibende Folgen haben. Wenn Eltern also bewußt dieses Risiko in Kauf nehmen ist sehr fraglich ob sie fähig sind für ihr Kind Verantwortung zu übernehmen.
Das gleiche gilt übrigens für biologisch eindeutige Fleischfresser, wie Hunde und Katzen, die von ihren fanatischen Besitzern vegan oder vegetarisch ernährt werden.
In beiden Fällen hielte ich es für meine bürgerliche Pflicht die Führsorge bzw. den Tierschutzverein zumindest zu informieren.
Bevor man hier die allbekannten Vorurteile runterwettert und Dinge deren Ursache man nicht im Geringsten erahnen kann als Fanatismus brandmarkt sollte man sich vielleicht erstmal informieren, deswegen:
a) „Allerdings eines möchte ich klar stellen: Jeder Mensch kann sich ernähren wie er möchte“
Absolution für Kannibalen?
Aber mal ernsthaft, pro Jahr sterben über 50 Milliarden Tiere in Gefangenschaft ihres Fleisches wegen. Für was? Streng genommen nur für den Gaumengenuss der Menschen. Eine Amoralität, die ihres Gleichen sucht.
Skepzis ist da durchaus angebracht.
Nichts zu vergessen 1) die Nahrungsverschwendung in einer Zeit der wachsender Populationen,
2) die Menschenrechtsverletzungen, Sklaverei, Waldrodung in Brasilien für das Soja europäischen Viehs und 3) einem extrem hohen Verbrauch fossiler Brennstoffe (ca. das 8-fache im Gegensatz zur Herstellung von Seitan/Weizenprotein, wegen Nahrungstransporte für das Vieh, Wasser für Felder, Schlachttransporte etc...) in einer Zeit der erbitterten Kriege um das „schwarze Gold“, der OPEC Mächte einschl.dem Land Saudi-Arabien aus dem nachweislich 15 von 19 Attentätern des 11. Septembers stammen und natürlich all den anderen arabischen Ländern, die Menschenrechte mit Füßen treten, an sich in der Barbarei gefangen sind und mit jedem Tropfen Öl, den man ihnen abhandelt, mächtiger werden.
Das sollte man doch bitte immer wieder bedenken.
b) Oben wurde bereits auf die Analyse des VeBu verlinkt, hättest du dir ein wenig Zeit genommen, wärest du dazu gekommen das Positionspapier der „American Dietetic Association“ (70 000 Mitglieder, eine Organisation bestehend aus Ernährungswissenschaftlern, Diätberatern, Medizinern etc...) in Zusammenarbeit mit den „Dietitians of Canada“ zum Thema Veganismus/Vegetarismus zu lesen. Die Schlussfolgerung war bzw. ist noch immer:
„Well-planned vegan and other types of vegetarian diets are appropriate for all stages of the life cycle, including during pregnancy, lactation, infancy, >>childhood<<, and adolescence. Vegetarian diets offer a number of nutritional benefits, including lower levels of saturated fat, cholesterol, and animal protein as well as higher levels of carbohydrates, fiber, magnesium, potassium, folate, and antioxidants such as vitamins C and E and phytochemicals. Vegetarians have been reported to have lower body mass indices than nonvegetarians, as well as lower rates of death from ischemic heart disease; vegetarians also show lower blood cholesterol levels; lower blood pressure; and lower rates of hypertension, type 2 diabetes, and prostate and colon cancer.“
oder zu dt. In Kurzform:
„Vernünftig geplante vegetarische Ernährungsformen haben sich als gesund, dem Nährstoffbedarf angemessen und für Prävention und Behandlung bestimmter Erkrankungen als vorteilhaft erwiesen. Eine vegetarische Ernährung ist in allen Stadien des Lebens geeignet. Es gibt viele Gründe für das wachsende Interesse am Vegetarismus. Man geht davon aus, dass die Zahl der Vegetarier in den Vereinigten Staaten und Kanada im Laufe des nächsten Jahrzehnts zunimmt. Ernährungsberater können Klienten mit vegetarischer Ernährung durch Vermittlung aktueller, genauer Informationen über vegetarische Ernährung, Nahrungsmittel und Ressourcen unterstützen.“
Weiterführend:
Hier in Kurzform: http://www.eatright.org/cps/rde/xchg/ada/hs.xsl/advocacy_933_ENU_HTML.htm
Hier das Original: http://www.eatright.org/ada/files/veg.pdf
Hier die Übersetzung: http://www.vegetarierbund.de/gesundheit/Positionspapier_ADA_Vegetarische_Ernaehrung_2003.htm
Was das Argument des Allesessers angeht, das mag eventuell stimmen, aber nur im gewissen Maße.
Der Speiseplan eines Schimpansen besteht nämlich nur zu 5 % aus „Fleisch“ bzw. Aas, Insekten und eventuell kleine Säugetiere. Bei Bonobos sind es noch weniger, 0,5 %.
Unser Schwerpunkt liegt also deutlich bei Früchten, Nüssen, Getreide und Pflanzen.
c) Ich weiß nicht aus welchem altertümlichen Buch du die Information entnimmst der Hund sei ein Carnivor, aber sie ist vollkommen falsch.
Der Hund ist wie das Schwein ein Allesfresser, ein Blick auf die Zutatenliste des modernen Hundefutters genügt (Mais, Getreide stellen ca. 50 % des Futters dar).
Eine vegane Hundeernährung kann sich also ganz vortrefflich auf den Hund auswirken.
Bei der Katze dagegen, ein Carnivor, muss die Taurin- und Vitamin-A-Zufuhr stimmen, beides wie hochwertiges Eiweiss sind im modernen veganen Katzenfutter enthalten.
Wundersamerweise aß meine Katze übrigens eine Probe dessen mit Genuss im Gegensatz zu meinem Hund.
Bei freilaufenden Katzen besteht ergänzend immer noch die Möglichekit der autonomen Fleischbeschaffung.
Der Gedanke seine Haustiere vegan zu ernähren ist nebenbei weder fanatisch noch irrational, er entspringt einfach dem Gedanken eine Industrie, die tagtäglich ihr Geschäft mit der Schlachtung von Millionen von Tiere und dem Ausverkauf ihrer Überreste macht, zu boykottieren.
Zudem solltest du dir mal Gedanken machen, wenn Menschen Gammelfleisch vorgesetzt wird, wie sieht es dann erst bei unseren Haustieren aus?
Zu a.) Ich bin für freie Meinungsäußerung. Absolution für Beleidigungen?
Eher nicht, oder?
Weiters: Ja es sterben Tiere für unser Essen, es werden Wälder abgeholzt damit wir schöne Möbel haben, wir verpesten die Luft um es im Winter warm zu haben, wir experimentieren an Tieren um Krankheiten zu heilen....usw. Die Welt ist nicht perfekt und der Mensch auch nicht, aber ich glaube an den geistigen Fortschritt und der erfolgt nun mal in Schritten, mal in kleineren mal in größeren, aber immer nur in Schritten.
Mir ist klar, für viele Vegetarier und Veganer ist es grundsätzlich egal ob man Biofleisch konsumiert oder „normales“ Fleisch, für mich ist das ein wichtiger Unterschied.
Vor zehn Jahren mußte man Bioeier und Biofleisch noch in Spezialgeschäften suchen, heute findet man Bioprodukte in jedem besseren Supermarkt. Und die Menschen kaufen diese Produkte, weil sie eben nicht alle hirnlose Ignoranten sind, wie manche oft gerne behaupten. Hier gab es also Fortschritte, meiner Meinung nach. Jemand der aber den Konsum von Fleisch grundsätzlich als böse Tat sieht, kann meiner Argumentation natürlich nicht folgen – also wäre eine Disskusion frucht- und sinnlos.
Zum Zweiten Absatz, bitte ich zu verzeihen, wenn ich hier nichts erwidere da mir doch scheint hier werden Dinge ins Spiel gebracht die mit dem Thema nichts zu tun haben (Terror, Öl....).
Zur Studie: Auch wenn du (ich darf doch du schreiben?) es vielleicht nicht glaubst, aber besagte Studie habe ich tatsächlich mal überflogen, aber ich habe auch andere Studien überflogen und wie so oft ergibt sich dann ein differenzierteres Bild.
Meine persönliche Meinung (und die teilt auch der eine oder andere Physiologe) ist, daß es DIE richtige Ernährung nicht gibt, genau so wie es DEN Stoffwechsel nicht gibt.
Der Eine isst viermal in der Woche Schnitzel,und wird 90, der Andere isst jeden Tag sein Müsli, geht joggen und hat mit 50 seinen ersten Herzinfarkt. Natürlich ist das überspitzt formuliert, aber ich hoffe doch, daß klar ist was ich damit aussagen will.
Jeder Mensch hat (in gewissen Grenzen) seine eigene Physiologie und daran sollte man denken, wenn wiedermal Ernährungstipps verbreitet werden.
Das mit den Schimpansen stimmt, allerdings wäre zu erwähnen, daß Fleisch für Schimpansen und Bonobos so etwas wie eine Delikatesse ist (allein schon die durchdachte Jagdstrategie zeigt die hohe Motivation der Tiere) und vermutlich würden Schimpansen und Bonobos mehr Fleisch essen wenn sie (wie der Mensch) die Gelegenheit dazu hätten.
Daß Hunde omnivor sind ist eine interessante These und falls du mir eine wissenschaftliche Quelle (bitte nicht irgendeine website) angeben kannst würde mich freuen (und das meine ich nicht sarkastisch). Meine „altertümlichen“ Fachbücher (Rieger, Wehner/Gehring, Pflumm, Mech....) sagen jedenfalls was anderes. Du hast ganz recht wenn du sagst, daß Hunde keine Hypercarnivore wie Katzen sind, aber trotzdem zählen sie zu den Carnivoren.
Hauptnahrung ist und bleibt natürlicherweise Fleisch. In Italien (und anderswo) ernähren sich ganze Wolfsrudel mittlerweile von menschlichen Abfällen auf Müllhalden (wo sie sicher nicht nur Fleisch finden), allerdings machten diese großartigen und anpassungsfähigen Tiere hier ledigdlich eine Tugend aus der Not. Hunde essen also nicht nur Fleisch, das heißt aber nicht, daß sie darauf verzichten können (außer man verabreicht ihnen natürlich Nahrung, die mit diversen Vitamin und Proteinpräperaten versehen ist).
Ich persönlich finde es sehr fragwürdig Haustiere mit einer menschlichen Ideologie zwangszubeglücken, das ist für mich schon ein Zeichen von Fundamentalismus.
Wenn man also schon als extremer Vegetarier und Veganer einen Fleischfresser als Haustier haben muß (???) und diesen dann mit diversem Ersatzfutter füttert, sollte man das wenigstens mit einem guten Tierarzt besprechen und nicht bloß ein bißchen durchs Netz googeln, ansonsten sollte man vielleicht keine Verantwortung für ein Tier übernehmen.
Zum letzten Absatz: Man kann FÜR SICH persönlich alles mögliche boykottieren, nur nicht gleich für Kinder und Haustiere mit.
Und zum Gammelfleisch: Der Skandal beweißt für mich, daß die Kontrollen funktionieren, denn dadurch wurde er publik. Mein Hund hat einmal einen ca. ein Jahr alten Knochen ausgegraben und mit Wonne verspeist, ich glaub er kümmert sich nicht ums Ablaufdatum.
Nochmals allgemein:
Ich habe Freunde die Vegetarier sind und ich kann mit ihnen ganz normal an einem Tisch sitzen, während ich eine Wurstsemmel esse und mein Gegenüber einen Käsesemmel. Wir giften uns nicht an, wir haßen uns nicht, sondern jeder respektiert die Lebensweise des Anderen. Mehr ist da nicht zu sagen, in diesem Sinne Grüsse Cuchillo.
P.S.Ich werde nun für einige Zeit im Ausland sein und weiß nicht ob ich dort Zugang zum Internet habe, deshalb kann es sein, daß ich vielleicht für einige Zeit nicht erreichbar bin.
Zwei Überlegungen, die mir gerade beim Mittagessen eingefallen waren:
Erstens habe ich mich gefragt, ob, wenn Fleisch bzw. Fisch gut bzw. wichtig für die Intelligenz ist (dazu habe ich in Österreich vor ein paar Monaten auch ein Werbeplakat der Fleischindustrie gesehen) und sofern es keinen adäquaten Ersatz gibt, es denn nicht etwas verantwortungslos ist, seine Kinder (bei denen sich das Gehirn noch in der Entwicklung befindet!) nicht mit (ausreichend) Fleisch und Fisch zu versorgen. So hatte ich z.B. einmal in einem wissenschaftlichen Artikel gelesen, dass es z.B. schwangere Frauen zugunsten der Gehirnentwicklung des Kindes viel fetten Fisch essen sollten.
Zweitens ist mir zum Thema Mord eine rationale Erklärung dafür eingefallen, wieso sich jener an Menschen vom "Mord" an Tieren unterscheidet: ersterer kann nämlich eine ganze Gesellschaft bedrohen (je nach Ausmaß der Mordrate - man denke z.B. an kannibalistische oder sehr kriegerische Zeiten - bzw. Größe der Gesellschaft, z.B. indirekt, indem er Angst und Misstrauen fördert und somit Kooperation behindert und die gesellschaftliche Produktivität senkt) bzw. zumindest deren Wohlbefinden deutlich beeinträchtigen, während demgegenüber der "Mord" an Tieren, zumindest sofern eine für den Menschen wichtige Tierart nicht z.B. vom vom Aussterben bedroht ist, hauptsächlich ein emotionales (also individuelles) Problem darstellt (für jene, für die das Töten von Tieren ein Problem darstellt - auch mir gefällt es nicht, kann mir ein Leben ohne Fleisch - man denke z.B. an die ganze damit verbundene Kultur: Wienerschnitzel, Burenwurst, etc. - aber dennoch bislang schwer vorstellen).
Nichts desto trotz finde ich (als Tierfreund und aus bekannten, mit der Fleisch- bzw. Fischproduktion verbundenen ökologischen Problemen) den Kampf für weniger Fleisch- und Fischkonsum (in unseren Breiten) lobenswert.
Siehe hierfür (ich weiß nicht mehr genau, ob es dasselbe war, aber jedenfalls war es in der Art und von der gleichen Vereinigung):
http://www.ama-marketing.at > "Rolling Boards" (Stand 1/07)
Sollte die Abbildung (unter verlinkter Adresse) nicht mehr online sein, suchen Sie selbst unter:
http://www.ama-marketing.at > Werbelinien > Fleisch ...