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Zu unrecht "neue Selbstständige"

„Laut Schätzungen der Gewerkschaft sind 5.000 bis 6.000 Agents, wie Call-Center-Mitarbeiter genannt werden, freie Dienstnehmer. ‚Der überwiegende Teil davon zu unrecht‘, kritisiert Wolfgang Katzian [Vorsitzender der Gewerkschaft der Privatangestellten“> die ‚Umgehungsverträge‘, mit denen sich Arbeitgeber teurere Angestelltenverhältnisse ersparen wollen. ‚Es fehlen alle Merkmale, die ein freies Dienstverhältnis charakterisieren‘, moniert er.“ (derStandard.at[/url:3isu1tx4″> am 22.06.10)

Dieses Problem der Umgehung von Angestelltenverhältnissen betrifft sicherlich auch andere Arbeitsbereiche. So haben wir selbst einige Bekannte, die wie Angestellte arbeiten, jedoch nur als „freie Dienstnehmer“ (auch „neue Selbstständige“ genannt – meist zynisch, weil meist die Nachteile der beruflichen Selbstständigkeit zu tragen sind ohne deren Vorteile nutzen zu können) „angestellt“ sind.

Dass die Unternehmen günstige Beschäftigungsverhältnisse bevorzugen – sofern sie es sich hinsichtlich Personal und Motivation leisten können – entspricht wirtschaftswissenschaftlichen Grundannahmen (Unternehmen wollen Gewinn maximieren) und ist für Unternehmen aufgrund von Konkurrenzdruck auch in der Praxis teils vielleicht sogar unumgänglich. Die Kritik sollte also hauptsächlich auf die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen abzielen, welche für Arbeitnehmer sehr ungünstige Arbeitsverhältnisse ermöglicht bzw. Arbeitnehmer in der Folge nicht entsprechend ausgleichend sozial bzw. finanziell (z.B. durch Steuererleichterungen) unterstützt.

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