„Arbeit ist schwer, ist oft genug ein freudloses und mühseliges Stochern; aber nicht arbeiten – das ist die Hölle.“ (Thomas Mann, 1875 – 1955)
„Ich war sehr glücklich. Ich war mir kostbar und liebte mich – auf jene gesellschaftlich nur ersprießliche Art, welche die Liebe zu sich selbst als Liebenswürdigkeit gegen andere nach außen schlagen lässt.“ (Thomas Mann in Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull, Drittes Buch, Fünftes Kapitel)
„Was den homo sapiens auszeichne vor aller andern Natur … Es sei das Wissen von Anfang und Ende. …das Leben, dass es nur eine Episode sei. Fern davon nämlich, dass Vergänglichkeit entwerte, sei gerade sie es, die allem Dasein Wert, Würde und Liebenswürdigkeit verleihe. Nur das Episodische, nur was einen Anfang habe und ein Ende, sei interessant und errege Sympathie, beseelt wie es sei von Vergänglichkeit. So sei aber alles – das ganze kosmische Sein sei beseelt von Vergänglichkeit, und ewig, unbeseelt darum und unwert der Sympathie, sei nur das Nichts, aus dem es hervorgerufen worden zu seiner Lust und Last. Sein sei nicht Wohlsein; es sei Lust und Last… alle Materie habe teil… an der Empfindung, welche den Menschen, den Träger der wachsten Empfindung, zur Allsympathie lade.“ (Thomas Mann in Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull, Drittes Buch, Fünftes Kapitel)
„Der Mensch soll um der Güte und Liebe willen dem Tode keine Herrschaft einräumen über seine Gedanken.“ (Thomas Mann in Der Zauberberg, Sechstes Kapitel)
„…mir selbst überlassen, sah ich, …, wiederum eine längere Warte- und Mußezeit vor mir liegen, wie sie dem höheren Jüngling zu stillem Wachstum so willkommen, so notwendig ist. Bildung wird nicht in stumpfer Fron und Plackerei gewonnen, sondern ist ein Geschenk der Freiheit und des äußeren Müßigganges; man erringt sie nicht, man atmet sie ein; verborgene Werkzeuge sind ihretwegen Tätig, ein geheimer Fleiß der Sinne und des Geistes, welcher sich mit scheinbar völliger Tagdieberei gar wohl verträgt, wirbt stündlich um ihre Güter, und man kann wohl sagen, dass sie dem Erwählten im Schlafe anfliegt. Denn man muss freilich aus bildsamem Stoffe bestehen, um gebildet werden zu können. Niemand ergreift, was er nicht von Geburt besitzt, und was dir fremd ist, kannst du nicht begehren.“ (Thomas Mann in Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull, Zweites Buch, Viertes Kapitel)