Zu den kollektiven Vorteilen individualistischer (kapitalistischer) Strukturen (Privateigentum):
„Mitglieder einer erfolgreichen Gemeinschaft ernten die Früchte ihres Erfolgs oder Misserfolgs selbst. Funktioniert die Gemeinschaft gut, profitieren auch die Mitglieder. Die japanischen Fischer, die Matrosen ebenso wie der Kapitän besitzen beispielsweise Anteile am Ertrag der Kooperative und partizipieren daher direkt am Erfolg (vgl. oben stehenden Artikel). Angestellten mit einem fixen Lohn ist hingegen eine solche Partizipation am Erfolg nicht möglich. Bei den Einwohnern von Chicago haben die Quartiere, in denen privates Wohneigentum üblich ist, ein viel höheres Niveau an ‚kollektiver Effektivität‘. Das liegt wahrscheinlich an den Wohnungseigentümern, die von ihrem Engagement voll profitieren können, weil sich nicht nur ihre Lebensqualität bessert, sondern auch der Wert der Wohnungen steigt. Diese Beispiele legen somit nahe, dass die Gemeinschaftsmitglieder im Allgemeinen auch Nutznießer ihrer Bemühungen sein müssen. Im Gegensatz dazu sind dort, wo das Eigentum stark konzentriert ist, die Anreize für erfolgreiche gemeinschaftliche Lösungen nur schwach oder gar nicht vorhanden.“
(Aus: „Die Gemeinschaft als Regelmechanismus: Das ‚Soziale Kapital‘ zwischen Markt und Staat“ von Samuel Bowles und Herbert Gintis, Neue Zürcher Zeitung vom Samstag, 14.07.2001 Nr.161, S. 27 ad Psychologische Grundlagen der Ökonomie IX; Textstelle auch angebracht bei den Themen Soziales und Kapitalismusnahes System)
Natürlich kann auch Gemeinschaftseigentum klare Vorteile gegenüber Privateigentum haben (was in der Wirtschaftswissenschaft unter der Theorie der öffentlichen Güter berücksichtigt ist), aber das ist ein eigenes Thema.
Eine Kurzfassung finden Sie hier[/url:3rakws6c“>