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Meinung: Journalist zu den Studentenprotesten

„Die Bürgerlichen von nah – also etwa vom Juridicum – und fern – wie den anarchistenfreien Landeshauptstädten – geraten fast in kriegerische Erregung, wenn es um die Kosten für Schmierereien und zerbrochene Scheiben an der Uni geht. Oder um deren entgangene Mieteinkünfte. Dabei hat die Besetzung des Auditorium Maximum mehr mit Wissenschaft zu tun als die Kabarettprogramme und Osterinsel-Diavorträge, die dort sonst abends veranstaltet werden. (Was das gute Recht einer unterfinanzierten Uni ist.)

Selbstverständlich sind die meisten Ziele des Audimax-Blocks nicht undämlich. Neben der Forderung nach Umverteilung und einem Ende jedes Leistungsdenkens fehlt nur die Einführung des Weltfriedens auf ihrer Charta.

Aber die Studenten haben absolut recht: Ihre Studienbedingungen sind katastrophal und eine Schande für ein Land, in dem jeder Lokalpolitiker den Wert der Forschung beschwört. Dagegen zu demonstrieren ist ihr gutes Recht. Zumal dieselben Kritiker, die die Uni-Besetzung als Vorboten eines Kommunistenputsches sehen, die Studenten gern wegen ihrer politischen Feigheit höhnen. Nein, die Basis-Spaß-Fraktion aus dem Audimax macht wenigstens etwas. […“>

Warum nehmen sich nicht andere ein Beispiel an den Audimax-Besetzern? Die habituell reifen Funktionäre der Jungen Volkspartei könnten ihrem Seniorenchef die Meinung sagen. Die Hochschülerschaft der Wirtschaftsuniversität könnte ihre Mensa besetzen und für Steuersenkung Stimmung machen. Die Juristen könnten sich in ihren Hörsälen gegen den Bruch des Generationenvertrags versammeln. Muss ja nicht gleich eine Demo sein. Warum überlassen alle die Bühne ihren linken Kollegen?“ (Rainer Nowak in seinem Kommentar „Besetzt doch endlich alle Universitäten![/url:1qwbb8xf“>“ vom 31.10.09 in der „Presse“)

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