Zum Thema (Aus)Bildung passende Meinungen vom Oberdenker(@diedenker.org)

Die Meinungen sind zeitlich geordnet: neueste zuerst!

Kommentare zu meinen Meinungen können Sie im Forum oder exklusiv in der geschlossenen Gesellschaft abgeben.

 

Zurück...

 


Zu mehreren Themen passende Meinungen vom Oberdenker anzeigen...
(dabei können auch zu diesem Thema passende Meinungen sein)

 

 

WISSEN.HAHA

Wohin soll uns die immer weitere Anhäufung von Wissen eigentlich führen? 
Zur totalen Erkenntnis? - Hallo! Jemand zu Hause? Unsere Gehirnkapazität ist beschränkt!
Zu riesigen Müllhalden aus Büchern, die ihren versprochenen Dienst nicht erfüllt haben?
Zum vollständigen Verstehen des Lebens (ohne zu leben)?
Zur totalen Loslösung von der Abhängigkeit von unserer Umwelt als Lebensgrundlage und einem tatenlosen, unaufwendigen Überleben (wie es uns die 'richtige' Wirtschaft verspricht)? HA! Das Gegenteil wird - oder besser gesagt: würde - uns täglich vor Augen geführt!
Das einzige, was es uns zu bringen scheint (abgesehen vom Vorteil - falls zugänglich-, dass es uns vor einseitiger Verführung, einseitigem Zwang oder Manipulation schützen kann), ist viel unfreiwilliges, unbereicherndes und deshalb unnützes Denken in ungesunden Haltungen.

Natürlich ist dieser Text stark vereinfachend und emotional, aber manchmal muss man sich solche Fragen in unserer übersteigerten, "zivilisierten Wissensgesellschaft" wohl wirklich stellen! Die freie Marktwirtschaft fordert ja regelrecht einseitige, kurzfristige Extreme (Spezialisierungsgedanke, Konkurrenzfolge...).

Je mehr die Leute Kunst und Schlauheit pflegen, desto mehr erheben sich böse Zeichen. (Lao Tse)

 

Theorien zur Bildungspolitik

Auszug: Zum besseren Verständnis der Willkürlichkeit der bildungspolitischen Aktionen (auch wenn sie von unteren Ebenen, „Untergebenen", vollzogen werden) bzw. eben davon, wieso sie hauptsächlich auf genannten Haltungen (und z.B. selten „Sachzwängen") basieren, möchte ich noch ein überspitztes Gleichnis und anschließend zwei Zitate (mit möglicher Interpretation) anbringen: Sie erhalten von der Obrigkeit eine gewisse Menge an Saatgut (ich benutze bewusst nicht Brot als Beispiel, Anm.), das sie unter den Untergebenen zur Zufriedenheit der Obrigkeit verteilen sollten. Die Menge reicht aber nicht aus, um alle bestmöglich zu sättigen, und Sie wissen, dass die Obrigkeit schnellstmöglich bestmöglich Gesättigte bevorzugt. Werden Sie die Saat so aufteilen, dass alle Hungernden versorgt und deshalb zwar nicht schnellstmöglich bestmöglich gesättigt werden, aber gekräftigt und mit einem Zukunftspotenzial ausgestattet werden oder werden Sie nur einige Auserwählte versorgen? (Wenn dieses Gleichnis manche an die „wundersame" Speisenvermehrung Jesu´ erinnert, so ist das kein Zufall, weil mein etwas abgewandelte Gleichnis in Gedanken an ebendieses entstand.) !

Die ganze "Theorien zur Bildungspolitik" (mit graphischen Darstellungen und Zitaten) als pdf-Datei.

Kritisieren bzw. Ergänzen (Kommentare lesen)

3.12.05

 

 

AD ZUGANGSBESCHRÄNKUNGEN

Regierung schürt Hass und fördert primitiven Wettkampf 

Nichts als Hass schürt diese Regierung mit ihrer schnell- und gefühlsarm implantierten Zugangsregelung für österreichische Universitäten:

- Hass gegenüber deutschen StudentInnen
- Hass gegenüber der EU
- und künftig wohl auch Hass gegenüber den KonkurrentInnen (anderen StudentInnen, ehemaligen KollegInnen)

Keiner ist natürlich wirklich gerechtfertigt, vor allem jener gegenüber der EU nicht (zumindest für Nicht-Nationalisten) - da müsste man schon eher der österreichischen Regierung einen Vorwurf dafür machen, dass sie (aufgrund von Trägheit – einer Todsünde! - wahrscheinlich) 10 Jahre lang die EU-Gesetze missachtet anstatt nach einer Lösung gesucht hat -, aber auch gegenüber Deutschen nicht - obwohl ich persönlich mich nicht gut dabei fühlen würde, irgendwohin studieren zu gehen, wo ich nicht erwünscht bin (aus verständlichen Gründen). Das wird auch vielen Deutschen so gehen (obwohl diese ja für ihren sanften "Kolonialismus" bekannt sind - aber speziell StudentInnen kann man diesen Vorwurf wohl nicht machen).

Genau aus diesem Grund frage ich mich, welche positive Wirkung diese Beschränkung überhaupt haben sollte: den Deutschen ist sie nicht dienlich (weil ihre Beliebtheit dadurch nicht gerade steigen wird) und den Österreichern (für welche die bisherige Universitätsform eigentlich ein zentraler Bestandteil der Kultur ist bzw. war) erst recht nicht. Und man komme mir nicht mit „Notwendigkeit“! Vom speziell in den Wirtschaftswissenschaften (und dort speziell in der Wirtschaftspolitik, wovon die Universität immer mehr ein zentraler Bestandteil zu werden scheint) bekannten und zentralen Paretokriterium scheinen die hiesigen Politiker noch nicht viel gehört zu haben bzw. sie scheinen es nicht zu beachten. Denn demzufolge müsste eine Maßnahme (mit dem Ziel der Verbesserung bzw. Erhöhung des Wohlstands - man könnte wohl auch Wohlbefinden sagen) nämlich so ausfallen, dass durch die geänderte Situation jemand besser gestellt wird, und das ohne dass jemand anderer schlechter gestellt wird. Es gibt zu diesem (strengen und in der Praxis schwer einzuhaltenden) Kriterium gewisse „Ausnahmeregelungen“ (-ideen), wie z.B., dass die Verlierer kompensiert werden müssen, um dem Paretokriterium trotz Verlierern genügen zu können. Aber von positiv leuchtendem Intellekt ist in dieser Regierung leider selten etwas zu sehen. Und was will man sich an Positivem von offensichtlich negativen (unzufriedenen, frustrierten, machtbessessenen, …) – man werfe einen unvoreingenommenen Blick auf die jeweiligen Machthabenden – PolitikerInnen erwarten? (Siehe hierzu – u.a. zum unvoreingenommenen Blick von Leuten mit einer Krankheit, deren Name mir eben nicht einfällt, welche bedingt, dass Worte bzw. Sätze und Aussagen nicht sinnvoll wahrgenommen werden können und welche folglich einen klaren Blick auf oftmals in schönen Worten sprechende Politiker, d.h. auf deren großteils unbewusste Mimik etc., und dadurch ein klareres Urteil [bezüglich deren Absichten] erlauben – die Textstellen aus Arno Gruen´s Wahnsinn der Normalität im Themenarchiv der [Internetpräsenz der] Denker.)

Jedes Land sollte (im Sinne der Vielfalt, durch welche die europäische Bewegungsfreiheit erst wirklich Sinn macht) das Bildungssystem regeln können wie es will – warum also „muss“ Österreich das „beschränkte“ Bildungssystem Deutschlands übernehmen, sich daran anpassen? Und sogar ein deutscher Politiker hat (in der Zeit vor nicht allzu langer Zeit) gesagt: „Wer glaubt, dass Bildung teuer ist, der versuche es mit Dummheit“.

Um etwas mehr Objektivität (Abwägen von Vor- und Nachteilen einer Änderung, von Optionen!, etc.) in Kombination mit Kreativität > Intellekt (z.B. Wahl der Optionen dermaßen, dass sie dem Paretokriterium dienen und somit den Wohlstand – auch ausgelieferter, abhängiger, [oftmals zu unrecht] nicht-einverstandener, opponierender… Menschen - nicht mindern) wird im Sinne des Wohlbefindens gebeten!

Zum Abschluss noch eine Textstelle aus Konrad Lorenz´ Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit:

Der Wettbewerb des Menschen mit dem Menschen wirkt, wie kein biologischer Faktor es vor ihm je getan hat, "der ewig regen, der heilsam schaffenden Gewalt" direkt entgegen und zerstört so ziemlich alle Werte, die sie schuf, mit kalter Teufelsfaust, deren Tun ausschließlich von wertblinden, kommerziellen Erwägungen bestimmt ist. Was für die Menschheit als Ganzes, ja selbst, was für den Einzelmenschen gut und nützlich ist, wurde unter dem Druck zwischenmenschlichen Wettbewerbs bereits völlig vergessen. Als Wert wird von der erdrückenden Mehrzahl der heute lebenden Menschen nur mehr das empfunden, was in der mitleidlosen Konkurrenz erfolgreich und geeignet ist, den Mitmenschen zu überflügeln... Man muss sich fragen, was der heutigen Menschheit größeren Schaden an ihrer Seele zufügt: die verblendende Geldgier oder die zermürbende Hast. Welches von beiden es auch sei, es liegt im Sinne der Machthabenden aller politischen Richtungen, beides zu fördern und jene Motivation bis zur Hypertrophie zu steigern, die den Menschen zum Wettbewerb antreiben...ich halte es aber für sehr wahrscheinlich, dass neben der Gier nach Besitz oder nach höherer Rangordnungs-Stellung, oder nach beidem, auch die Angst eine sehr wesentliche Rolle [für diese Motivation] spielt, Angst im Wettlauf überholt zu werden, Angst vor Verarmung, Angst, falsche Entscheidungen zu treffen und der ganzen aufreibenden Situation nicht oder nicht mehr gewachsen zu sein...Der hastende Mensch ist nicht nur von Gier gelockt, die stärksten Lockungen würden ihn nicht zu so energischer Selbstbeschädigung veranlassen können, er ist getrieben, und was ihn treibt, kann nur Angst sein. Ängstliche Hast und hastende Angst tragen dazu bei, den Menschen seiner wesentlichsten Eigenschaften zu berauben. Eine von ihnen ist die Reflexion...

Weiterlesen / weitere Textstellen: suche im Archiv der Denker nach Konrad Lorenz.

(Erschienen 7/05 bei den Nachrichten)

 

Privatisieren mit Subventionen und Auflagen

Die Uni quillt über - das scheint inzwischen jedem klar zu sein. Aber
Leuten einfach die Tür zuzuschlagen - das ist mehr als unsympathisch (da
man ja keine gscheiden Ausweichmöglichkeiten hat - zumindest ich möchte
nicht auf eine "beschränkte" FH). Auch immer mehr subjektive als
objektive Auswahlverfahren haben etwas unheimliches. Was bleibt?
Privatisieren. So hat man wenigstens mehrere Anbieter. Problem:
Bezahlung. Lösung: Subventionen. Problem2: Inhalt (= frei?). Lösung2:
Auflagen. Ja zu Universitäten (zumindest ICH habe - zumindest vor
einigen Jahren noch - gute Erfahrungen mit der Uni gemacht und sie -
v.a. auch in Spanien, wo sie glaub ich bereits [teil?]privatisiert sind
- liebgewonnen), aber nein zu Monopolen.

Am 29.6.05 gepostet bei einer Standard-Umfrage zum Thema freier
Hochschulzugang. (Die genauen Auswirkungen meines - zwar schon oftmals
in Teilen überlegten, aber in dieser Gänze doch: - Spontan- und
Schnellvorschlags müsste man natürlich genauer überlegen und -prüfen)

 

Wissen ist Macht (Francis Bacon; vielleicht sollte man noch anmerken: in Verbindung mit adäquater Intelligenz - oder überhaupt Wissen mit Intelligenz ersetzen; vgl. hierzu meinen Text Wissensmaß, Anm. Oberdenker; Man bedenke deshalb auch die Möglichkeit, dass es [trotz all unserer Plädoyers fürs eigenständige Denken] vielleicht aber auch für manche Individuen [und eventuell auch deren Gruppen] besser wäre, wenn sie manchmal das Denken anderen überlassen würden. Wider unbedingte Sturheit und Stolz [> Arroganz]!, weitere Anm. Oberdenker)

 

"Studieneingangsphase"

Feiern, Erholung und Zeit zur bzw. freie Wahl eines passenden Studiums - adé? Schließlich werden sich unsere Nachkommen ja künftig gleich anschließend an die Reifeprüfung auf die Studieneingangsphase vorbereiten müssen (sofern diese nicht aus dem Nehmen der Kopfmaße, einem "objekiven" Eignungstest oder so besteht)...

Naja, schließlich heißt ja (Über)Leben (speziell wenn mensch den "natürlichen" Leistungsanforderungen und der "natürlichen" Selektion des Marktes standhalten will - und darauf wollen wir unseren Nachwuchs ja vorbereiten!?) leiden, oder? Warum sollten "wir" es unseren Nachkommen also schöner gestalten?

Weniger zynisches PS: Ich glaube, das Wort "Studieneingangsphase" hat gute Chancen auf das Unwort des Jahres.

13.4.05

"Studieneingangsphase"

Weiterlesen, kommentieren, per eMail verschicken

 

2/05

 

21.1.05

 

Ich finde es weder gesund noch einzig produktiv (Stichworte: Reflexion, Kreativität, ...), wenn Studenten möglichst viel (Vorgegebenes) in möglichst kurzer Zeit "fressen". (Anlässlich einer ärgerlichen Diskussion mit einem offensichtlich sehr populistischen Prof, der sich als Christdemokrat bekennt und früher für die ÖVP gearbeitet hat und sich selber als verantwortlich für die Einführung der Studiengebühren geoutet hat und das eben u.a. damit rechtfertigte, dass die Billa-Verkäuferin nichts von Studenten hätte und sie deshalb nicht unterstützen müssen sollte...; in der direkten Diskussion meinte ich u.a., dass die [Unterstützung von] Studenten sehr wohl positive Effekte auch für andere hätten [Stichworte: Wert von JugendZeit; Notwendigkeit, Erfahrungen zu sammeln; Dummes Volk ist leichter zu regieren/verführen - wurde auch von Prof erwähnt/eingestanden] und nicht bloß für sich selbst im von ihm so verstandenen Sinne von künftigem höherem [materiellem natürlich...] Wohlstand; ich dachte später auch u.a. an das Erasmus-Programm, das bei seiner Sicht sicherlich auch "absurd" wäre [wieso soll denn die Billa-Verkäuferin Auslandsaufenthalte fördern, die ohnehin nur der Karriere und dem Vergnügen dienen... und selbst wenn es so wäre, müsste man das nur in Klammer setzen!], das ich aber als höchst positiv sowohl für mich als auch mein Umfeld erlebte und wahrscheinlich ohne Förderung nicht gemacht hätte, was z.B. viele kennengelernte US-Amerikaner [die ja das Vorzeige-Bildungssystem für diesen Prof zu haben scheinen...] bei ihren eigenen [teils auch sehr engstirnigen] MitbürgerInnen bedauerten; 2.12.04)
Nachtrag: gereiche ich eher der Billa-Verkäuferin zur Freude als, wie in des Profs Sicht unterstellt, homo oeconomicus, der in Form eines Managers seinen Gewinn maximiert (sprich: auch das Maximale aus der Verkäuferin zu holen versucht, weil er ja vorher auch Kosten hatte bzw. das Studium hauptsächlich dafür diente/eine eigennützige Investition war), oder, wenn ich mich ihr dadurch, dass sie mich unterstützt hat, verpflichtet fühle und ihr durch politisches, soziales, mediales o.ä. Engagement Teilhabe an (und nicht nur arbeiten für) Wohlstand zu schaffen versuche?
Nachtrag 2: als (aktuelles) Beispiel dafür, dass Studenten keine positiven externen Effekte (deren Bildung für andere keinen Wert) hätten (was das bei öffentlichen Gütern der Fall sein müsste), wählte der (scheints populistische: vielleicht war er zu lange in der Politik/an der Macht und dort mit dummen Menschen konfrontiert...) Prof (eigentlich für eine gute bzw. gegen eine schlechte Sache) demonstrierende Studenten, was für mich als konfliktscheuen bzw. solidaritätsfreudigen und autoritätskritischen Menschen höchst bedenklich ist: soll man denn Menschen für soziales Engagement (ob angebracht oder nicht) bestrafen und andere (die ohnehin im Laufe ihres Studiums immer leichter/bedingungsloser zu akzeptieren scheinen, dass es einen richtigen Weg von A nach B gibt...) als Vorbild dazu ermutigen, dasselbe zu tun, im Falle dass man nicht mit ihnen übereinstimmt? Ein freundliches Klima...

 

ELITE-AUSBILDUNG

Hat in der Diskussion um "Elite-Unis" schon mal jemand dran gedacht, die (potentielle) "Elite" selbst zu befragen? Vielleicht wollen diese die soziale Ab(/Aus-?)grenzung, den erhöhten Leistungsdruck (extrinsische vs. intrinsische Motivation bzw. unfreiwillige, vorgeschriebene "Leistung"), die erhöhte Erwartungshaltung ihnen gegenüber (bei erfolgreichem Abschluss oder auch schon davor) und ähnliche, negative Nebenwirkungen, gar nicht!? Und beispielsweise sind "Genies" oder auch einfach überdurchschnittlich intelligente Menschen ja bekanntlich oftmals etwas "schwierige" Leute und vielleicht würde es ihnen, aus medizinischer bzw. psychologischer Sicht, gar nicht gut tun, sich viel unter anderen gleichartigen zu befinden bzw. wenig unter "durchschnittlichen" Leuten und vielleicht brauchen sie gerade die Anwesenheit dieser Leute (und auch umgekehrt) - sprich: Symbiose. Oder, aus anderer Sicht: vielleicht ist es für die "restlichen" Menschen gar gefährlich, solcherlei intelligente Menschen zuviel allein zu lassen, weil sie so auf blöde Ideen kommen könnten (z.B. weil sie anfangen könnten, den Wert "anderer" Menschen zu unterschätzen).

31.1.05

 

WISSENSMASS

Vielleicht verhält es sich mit dem Wissen wie mit dem Proviant in einem Rucksack:
manche können mehr tragen,
manche weniger
- wie viel jedoch optimal bzw. notwendig ist,
das weiß keiner.

16.11.04 (auch bei Philosophie/Denken allg.)

 

PROFS

Viele Profs plädieren für  Konkurrenz und Demokratie, sehen jedoch ihre eigene, monopolartige Stellung und oftmals (dadurch ermöglichtes) autoritäres Verhalten nicht kritisch.

12.10.04

 

...wider (Aus)Gebildete in der Menge der Nachfrage und folglich Aussortierung der Besten durch höheres "Niveau" - es muss ja schließlich nicht jeder in seinem Bereich arbeiten / angestellt sein (wollen).

 

ANSTÖSSIGE FRAGE

Ist das gängige Studieren vielfach Sadismus bzw. zielen es viele Lehrende (nach wie vor) darauf ab, Studenten zu quälen? In beiden Fällen bedenke man u.a. den Kant´schen kategorischen Imperativ bzw. stelle man sich einfach die Frage: wer sich selber quält oder gequält wird, wird künftig auch quälen? Bzw. man sehe Erziehungsstudien, wonach Belohnung eine bessere Wirkung hat als Bestrafung. Bzw. ICH denke zurück an meine Professoren an der Uni, bei denen pflichtmäßig kaum etwas verlangt wurde, und ich aber selten so motiviert als dort war (speziell im Falle von meinem Spanischlehrer Jesús, welcher auch viel Wert auf Solidarität legte und z.B. Tests zu zweit schreiben ließ). Bzw. dazupassend rufe ich in Erinnerung den Ausspruch eines meiner Profs an der Uni, wonach "extrinsische Motivation intrinsische zerstört", was "zahlreiche Studien belegen".

5.10.04

 

IDEE ZUR FÖRDERUNG DER INTERDISZIPLINARITÄT/DES ÜBERBLICKS/DER VOLKSBILDUNG

Man könnte für externe Hörer oder Studenten anderer Studienrichtungen (oder auch für Studenten der eigenen Studienrichtung, die den Überblick verloren oder gar nie gehabt haben) "Überblickskurse" anbieten, bei denen die wichtigsten Inhalte einer Studienrichtung (/eines Forschungsgebiets) vorgestellt und kurz behandelt werden. Natürlich könnte man dafür auch zu Büchern greifen (sollten hierfür geeignete ausfindig zu machen sein), allerdings fehlt dann halt, u.a., der Motivationsfaktor des Geselligen bzw. des erfahrenen Lehrenden. Man würde dafür, in Zeiten von mehr Freizeit (v.a. von Senioren) und einem gestiegenen Bedürfnis der Studenten, mehrere Studienrichtungen kennenzulernen bzw. einer gestiegenen Bedeutung von Interdisziplinarität und somit immer mehr externen Hörenden, genügend Nachfrage vorfinden - und zusätzlich könnte so das Platzproblem in den herkömmlichen Kursen vielleicht gemindert werden.

5.10.04

 

Da gibt es einerseits die Bildung, und andererseits die Kunst, d.h. das, was man aus daraus macht.

25.9.04 (auch angebracht beim Thema Kunst)

 

FOKUS

Das/Der/Die (Land/Mensch/Bildungseinrichtung, o.ä.) eine zoomt auf Systeme, das andere auf Kapitalismus, das andere auf Marketing, das andere auf umfassendere Bildung - wer kann schon sagen, was besser ist?

22.9.04

 

KONKURRENZFÄHIGKEIT FÖRDERN?

Wer sagt denn, dass es individuell und kollektiv wohltuend ist, im politischen Raum (z.B. über das Bildungssystem) verkaufsförderliche Fähigkeiten (deren Parameter man auch immer nur mehr oder weniger langfristig und nur teilweise bestimmen kann) zu stärken? Wozu denn? Sollten "wir" (bzw. der politische Raum, in dem wir uns befinden) nicht autark sein, so können wir uns ja z.B. einfach den momentan (auf materieller Ebene) konkurrenzfähig(er)en Menschen (bzw. deren Unternehmen) unterordnen, ohne dadurch (z.B. dank politischer Umverteilung oder Grundrechten) insgesamt schlechtergestellt zu sein. Heute, wo man sich weniger um das "über Wasser halten" kümmern muss (zumindest auf kurze Sicht - und langfristig werden ohne den nötigen Inhalt wohl auch nicht primär Verkaufstalente hilfreich sein), sollten vielleicht sogar andere Dinge (als die individuelle bzw. begrenzt kollektive Bereicherung) Priorität besitzen (wie z.B. die Umverteilung von reichen zu armen Ländern - welchen es wohl auch nicht hauptsächlich aufgrund fehlender Verkaufsfähigkeiten schlecht geht und welcher Akt - wie man u.a. an den derzeitigen, weltweiten Unruhen erkennen könnte - nicht "bloß" altruistisch ist).

22.9.04

 

 

VORWÜRFE WEIL WENIG GELERNT?

Man könnte zur Beruhigung folgende Überlegungen anstellen:
1. ist nicht alles Wissen, alle Fähigkeiten (leicht) ersichtlich.
2. wird man zeit- bzw. programmmäßig unter Druck gesetzt (man kann Kurse, die einen interessieren würden, nicht besuchen bzw. muss andere, die einen zwar prinzipiell interessieren würden, aber wegen geringen Angebots und folglicher Auswahl des geringsten Übels bzw. schlechter Kursinhalte bzw. nicht gefallender Lehrmethoden nicht motiviert haben, besuchen).
3. vergisst man Dinge, die man in der Praxis (noch) nicht gebracht hat: ein kurzes Überblicken des angesammelten Materials kann daran erinnern, was man eigentlich (noch immer) weiß.
4. lernt man nicht nur aus dem Vorgeschriebenen und erwirbt auch (vielseitiges) Wissen, Erfahrungen durch Beschäftigung mit anderen Dingen i.S. Theorien [auch aus anderen Richtungen: interdisziplinäres Wissen!], aber auch i.S. praktischen Lebens (Reisen, Unterhaltungen, Freizeit, Zuhören, etc.). Da könnte man sich auch die Frage stellen, ob es gut sei, möglichst viel von oben "verschrieben" zu bekommen oder eigene Erfahrungen zu machen...
5. kann man sich fragen, ob es die eigene Schuld ist, "wenig" auf einem Gebiet zu wissen bzw. über wenige der von jemandem als notwendig erachteten (> müssen nicht für einen selbst wichtig sein!) oder selbst mehrmals als solche erkannte (> Umstände, die Anpassung erfordern mögen, ändern sich auch...) Fähigkeiten zu verfügen (und deshalb gerechtfertigt, sich selbst die Schuld zuzuschreiben). Ich bin zwar für Eigenverantwortung (weil die obigen ja auch keine Götter sind und Ihre Interessen und dafür als nützlich erachtetes Wissen sich von den meinigen unterscheiden können), aber zur Anwendung dieser kann es auch förderlich sein, entsprechende Hinweise (Ratschläge) zu bekommen. Beispielsweise hatte ich mich schon mehrmals bei abschreckenden Kursvorraussetzungen geärgert: zuerst schrieb ich mir selbst die Schuld zu, nicht ausreichend gelernt zu haben, aber dann fiel mir ein, dass es eigentlich am "Kümmern" der Lehrenden liegt: die Lehrenden der grundlegenden Kurse könnten auf diese Problematik hinweisen bzw. ausreichend lehren und die Lehrenden der aufbauenden Kurse könnten Verständnis haben für jene, die nicht ausreichend Wissen (um diesen den Kursbesuch zu ermöglichen bzw. sie nicht zu quälen durch Zusatzarbeit). Deshalb dachte ich mir, dass ich es eigentlich einfach versuchen sollte, weil ich mir in keinem Fall (bei Scheitern oder Konflikten) die Schuld zuschreiben muss.
Etc.

Einfach so drauflosgeschreiben (zur Erinnerung im Bedarfsfall an einige, mögliche Argumente) am 22.9.04

 

 

ALLGEMEINERE (> PRAXISFERNERE) VS. SPEZIALISIERTERE (> PRAXISNÄHERE) BILDUNG

Auf die Schnelle (in Gedanken daran, zu was für einem Schluss ich wohl als Entscheidungsträger bzw. wissenschaftlicher "Empfehler" kommen würde bezüglich Bildung) fallen mir folgende Vorteile der allgemeineren Bildung: mehr Freiheit durch (Er-)Kennen von mehr Möglichkeiten bzw. Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche "Praxen" (dadurch auch mehr Sicherheit/-sgefühl).
...der spezialisierteren Bildung: ökonomische (sowohl individuell als auch sozial) Vorteile durch Einsatz des (aktuell gültigen, gebrauchten) Spezialwissens (zumindest kurzfristig und bei nicht schnell wechselnden Umständen/Praxis), mehr Sicherheit/Gewandtheit auf einem Gebiet ggü. anderen (darin weniger, weil allgemeiner Gebildeten).

15.9.04

 

ob deine analyse gut ist, erkennst du daran, ob du ruhig bleibst: meiner erfahrung nach kann mich nichts aus der ruhe bringen, wenn ich über ein gutes wissen [das mir als argumentequelle, schaffensgrundlage, etc. dient] verfüge. (aus einem mail, 11.8.04)

 

SCHUTZ- UND FÖRDERBEDÜRFTIGES WISSEN (ZWINGENDE BILDUNG)?

Wenn Wissen einen wirklichen, und nicht bloß zugeschriebenen Wert* hat, dann muss man dessen Produktion (aufgrund ökonomischer Anreize [Buchverfassung], persönlicher Anreize, Gemeinschaftsprojekte [open theory, etc.], etc.), Erhaltung (weil erleichtert durch neue Medien wie Internet) bzw. Nutzung (weil persönliche Anreize wie Interesse oder Bedürfnis, ökonomische Notwendigkeiten, leichte ZUgänglichkeit dank neuer Medien, etc.) nicht erzwingen bzw. (ökonomisch, politisch) fördern.

* ideologischen -, der sich z.B. dadurch äußern kann, dass man Wissenschaftlern, obwohl sie auch nicht über die Wahrheit bzw. nur über Teilwahrheiten verfügen, übertrieben viel ökonomische und/oder politische Macht zuteilt, sie somit quasi zu "Göttern" erhebt; oder bei den Pflichtschulen (der "Pflichtbildung") müsste es bei wirklich wertvollem Wissen möglich sein, es weniger "entfremdet" zu vermitteln und somit die Schüler mehr zu motivieren oder zumindest weniger zu quälen (im Falle, dass sie es noch nicht völlig verstehen wollen oder können und derzeit noch andere Dinge als wichtiger empfinden), indem man versucht, dessen reellen Wert aufzuzeigen (a lá "in der derzeitigen Gesellschaftsforum ist diese und diese Fähigkeit wichtig/praktisch" oder "selbst wenn dich nicht jedes Gebiet von vornherein interessieren sollte, so wird durch einen Einblick darin vielleicht dein Interesse geweckt und dir ist vielleicht jedenfalls bei deinem Entscheid für eine spätere Tätigkeit geholfen, dir wird das "Mitreden" bei politischen Themen erleichtert und somit [Mitbestimmungs-]Macht verliehen, etc.).

1.08.04

 

MEINE IM ERASMUS-ABSCHLUSSBERICHTSFORMULAR (NACH 2-SEMESTRIGEM AUSLANDSAUFENTHALT) ABGEGEBENEN EMPFEHLUNGEN, LOB (> BILDUNGSPRÄFERENZEN)

(Auszüge und diese auch nur auszugsweise)
Motivationsfaktoren (1... unwichtig, 5 ... sehr wichtig): Akademische Qualität: 1, Kulturelle Erfahrungen: 5, Vorhandene/Verbesserung der Sprachkenntnisse: jeweils 5, Freunde/Partner im Ausland: 1, Änderung des Umfelds: 5, Andere (selbstangefügte Motivationsgründe): Interessanter Zielort: 5, Beitrag zur internationalen Verständigung: 3
Empfehlungen an zukünftige Erasmus-Studenten: nicht zuviel auf Vorgänger-Erasmus-Studenten hören (neigen zu negativer Übertreibung in Sachen Wohnungssuche und Studium); einheimische Studenten befragen.
In welchem Maße fühlte ich mich integriert (5 ... sehr gut): Lokale Kultur/Gesellschaft im allgemeinen: 4, Einheimische Studierende an der Gastinstitution: 4, andere ausländische Studierende an der Gastinstitution: 5 (wie schön als Ausländer unter Ausländern! bzw. Aufforderung, uns an der span. Kultur ein Bsp. zu nehmen und die Ausländer zu genießen, nachträgl., nicht im Formular angegebene Anm.)
Anregungen in Bezug auf Gastland: Sich nicht über alles beschweren und ändern zu versuchen, sondern anstatt mit den Vorteilen der eigenen Gesellschaft zu vergleichen, die Vorteile des neuen Umfeldes erkennen und genießen.
Qualität der Lehre für mein Studiengebiet an Gastinstitution: 5 (= ausgezeichnet; obwohl von vielen als schlechter als bei uns abgetempelt, nachträgl. Anm.)
Hauptunterschiede in den Lehrmethoden/Prüfungsmodalitäten zw. Heimat- und Gastinstitution: Näherer Kontakt mit den Lehrenden, humanistischere/humanere/weniger ideologische (isolidarische: die Schwachen nicht zu sehr auszuscheiden begehrend) Lehre; ...
Ergebnisse des Erasmus-Aufenthalts in akademischer Hinsicht: 5 (= ausgezeichnet)
                                                                      ...persönlicher Hinsicht: 5
Wenn Sie Erwartungen im Hinblick auf Erasmus-Aufenthalt mit tatsächlichen Ergebnissen vergleichen - welche Schlüsse ziehen Sie daraus? Haben Sie Ihre Ziele erreicht? - Sogar übertroffen!
Was ... über Auslandsstudienerfahrung hinaus gebracht? - Viele, für meine Persönlichkeit (und meine persönliche Kultur, Selbstvertrauen, ...) bereichernde Erfahrungen. Erweiterung des Blickfelds. Internationale Kontakte.
Ernsthafte Probleme: Nein.
Welche Aspekte des Erasmus-Programms ... besonders gefallen? - Das soziale, internationale bzw. kulturelle Umfeld. Studienerfahrungen in der Praxis anzuwenden (Sprache, Selbstständigkeit, ...). Zeit für eigene Erfahrungen (durch nicht übermäßig viel Studiendruck) zu haben.
Aufgrund des Auslandsaufenthalts mit größerer Wahrscheinlichkeit eine Anstellung im Ausland annehmen? Ja.
...hilfreich für Karriere? 4 (5= äußerst)
Wie kann Erasmus-Programm verbessert werden? Wiederholungstermine für Prüfungen für Erasmusstudenten anbieten, die keine spätere Rückkehr erfordern. Alternativen zur (normalen) Prüfung (für Einheimische) (für jene, die sprachlich oder organisatorisch überfordert sind) anbieten. Mindestanforderungen möglichst gering halten, weil es unheimlich viel zu organisieren, erleben, entdecken, erlernen, etc. gibt. -> Empfehlungen hierzu auch an alle teilnehmenden Institutionen abgeben, weil es teilweise große Unterschiede in Leistungsanforderungen gibt und das auch zu neid zwischen Erasmus-Studenten führt.

(Anfang Juli 2004)

 

Siehe auch mein KRITIKSCHREIBEN AN HEIMATUNI WEGEN DISKRIMINIERUNG VON AUSLÄNDISCHEN STUDENTEN BZW. AUS DIESEM LAND MIT (IDEOLOGISCH? BZW. PSEUDO-)"UNZUREICHENDER" KURSQUALITÄT ZURÜCKGEKOMMENEN STUDENTEN (aufgrund der Länge des Textes nicht hierherplatziert)

 

ROLLE DER UNIVERSITÄT

Die Universität sollte (in einer funktionierenden Demokratie, wo die Macht beim Volk sein muss bzw. sollte, und Wissen = Macht) eine von der aktuellen Regierung und vom aktuellen System und somit von den aktuell Mächtigen (z.B. vom Geld der Wirtschaftstreibenden) unabhängige und dafür, nach Erkenntnis deren Nutzens für alle (welche für Demokratie sind), von allen finanzierte (und selbst wenn z.B. ein Arbeiter diesen Nutzen nicht erkennt bzw. sich nicht betroffen fühlt, aber für Demokratie ist, sollte er finanziell beitragen müssen) und deshalb natürlich auch allen zur Verfügung stehende (und dafür muss deren Nutzung sowohl rechtlich als auch ökonomisch ermöglicht werden) Serviceeinrichtung sein, die Wissen anbietet, Empfehlungen abgibt (z.B. die Aneignung welchen Wissen für welche[s] Aufgabe/Ziel empfehlenswert ist), aber zu nichts verpflichtet (z.B. in Sachen Leistungsanforderung bzw. –vorgabe bzw. deren Messung anhand subjektiv festgelegter Kriterien).

14.5.04

 

BILDUNGSPOLITISCHE IDEE

Geben wir doch den Studenten die Informationen, die wir als wichtig, "notwendig" erachten, geben wir ihnen ihren Titel als Zertifikat des Erhalts (weil durch Zwang, sich damit zu befassen, sortiert man eher die Konformisten aus [v.a. die zahlungsfähigen in Zeiten der nicht-solidarischen Bildung]* als die Intelligenten, weil diese sich gegen Autoritäten/Bevormundung sträuben*; jedenfalls ist es schwierig, die Intelligenten auszusortieren, weil erstens niemand jemandem den Titel verwähren will aufgrund seiner [fehlenden] Intelligenz, und zweitens, weil die Intelligenz objektiv schwer zu messen ist und drittens, es wünschenswert ist, dass die Weniger-Intelligenten sich nicht "ausgeschlossen" und benachteiligt fühlen und dadurch den Intelligenten die Anerkennung durch falsche Einbildung verwähren und ihnen keinen Platz machen, dort, wo es auch für sie vorteilhaft ist [zwecks Vermeidung von Apathien und übermäßiger Anstrengung durch Förderung von Kooperation], sich "unterzuordnen") und lassen sie sich dann an der Praxis, den "natürlichen" Zwängen damit bewähren.

* und den nicht so intelligenten Konformisten (bzw. den diese zu instrumentalisieren suchenden "Steuernden") hilft alle Bildung nicht viel, um die Intelligenteren zu ersetzen, weil: "Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." (Arthur Schopenhauer)

30.4.04

 

ZWANGHAFTE UND VERPFLICHTENDE LEHRENDE

Zwingende oder sich zwingen lassende und andere verpflichtende Lehrende verhalten sich, als würden sie eine Wahrheit kennen, der es zu dienen gälte.

4.5.04

 

Quantität ≠ Qualität

 

LERNZWANG   

In einer pluralen Welt (und vor allem einem freien Markt, der ohnehin seine Anforderungen stellt) ist es einfach nicht mehr rechtfertigbar, Leute ab einem gewissen Alter (d.h. nachdem sie in der Schule einen gewissen, obligatorischen Einblick bzw. Überblick über Wissensgebiete erhalten haben), v.a. Studenten, zum Lernen zu zwingen (außer vielleicht in gewissen Ausbildungen, wo nach deren Absolvierung bzw. in deren Anwendung fehlendes Wissen ein Risiko darstellt, z.B. in der Medizin oder Luftfahrt oder Fleischerlehre). Das Argument, ohne Zwang würden die Studenten nichts tun (der Mensch neigt von Natur aus zu Faulheit und Völlerei?), mag zwar bisher vielleicht stimmen, aber nur, weil sie an den Zwang gewohnt sind und sich der Mensch automatisch gegen von anderen auferlegten Zwang sträubt und deshalb nur das Nötigste (das Erzwungene) tut. Aber irgendwann muss man mit der Entwöhnung beginnen, denn mit welcher Rechtfertigung kann es sich ein Lehrender herausnehmen, andere zur Aneignung des von ihm auf seine für richtig empfundene Weise vermittelten und anzueignenden, nach seiner subjektiven Einschätzung als wichtig betrachteten Wissens zu zwingen? Förderlicher wäre es, meiner Meinung nach, die Eigenverantwortung der Studenten zu fördern und deren Vermögen, für sie (ihre jeweiligen, individuellen Ziele) relevantes Wissen und dessen Wert selber zu erkennen, was jeglichen Lernzwang erübrigt.

23.4.04

 

ANSTÖSSIGE FRAGEN (ZUM LERNZWANG)

Warum muss man Schüler/Studenten zum lernen zwingen, wenn doch das wissen ohnehin zu ihrem eigenen Besten ist?
Weil wenn es wichtig (nützlich) für sie ist, lernen sie freiwillig. Und wenn nicht, welchen Interessen wird dann durch eine Beurteilung gedient? Der Gesellschaft? Aber die Gesellschaft setzt sich doch aus den Individuen zusammen und folglich ist ihr gedient, wenn auch ihnen gedient ist (durch nützliches Wissen, zu dessen Aneignung man sie nicht zwingen muss > wer sich´s nicht aneignet, ist selber schuld oder wird schon bessere Alternativen zum Einsatz seiner Zeit und Anstrengungen haben: und ist es denn nicht sogar wünschenswert, wenn nicht alle dasselbe tun? Und > "Kann aus einer Anstrengung, die einem keine Freude bereitet, etwas Gutes erwachsen?" [eine schon früher erdachte, anstößige Frage meinerseits]).

Und selbst wenn das Argument der internationalen Kompetenz kommt: gibt es denn ein bestimmtes Wissen, das einem kompetitive Vorteile verleiht, und das deshalb gefördert werden muss? > Man bedenke, dass wir in einer veränderlichen, komplexen Welt mit unterschiedlichen Systemen, Werten etc. leben!
Und das Problem der begrenzten Ressourcen bzw. effizienten Ressourcennutzung löst sich von selbst anhand einer menschlichen Eigenschaft (die man den Menschen zutrauen sollte, wenn man sich nicht selber fälschlicherweise für eine Autorität hält, die glaubt, den anderen unautorisiert die Verantwortung abnehmen zu müssen): Eigenverantwortung.
Es muss jeder selber wissen, für welche (Aus)Bildung er seine Zeit "verschwendet"* oder eben nicht, oder ob er die Zeit lieber zum Geldverdienen bzw. andersartig Erfahrung sammeln nutzt.
Außerdem ist es wünschenswert und förderlich für das Zusammengehörigkeitsgefühl (/die Solidarität), wenn "Ungleiche" untereinander gemischt werden (wobei überhaupt die Frage nach der Zuverlässigkeit bzw. dem Relativitätsgrad von Auswahlverfahren und dadurch Abgrenzen von "Gleichen" bzw. "Gleicheren" besteht), weil man sich gegenseitig besser kennen, mit sich gegenseitig umgehen, sich zu respektieren, sich gegenseitig zu bereichern lernt (durch unterschiedliche Ansichten, Interessen, Fähigkeiten etc.). Und die, die sich gerne als "etwas besseres" fühlen, haben es leichter, sich überlegen zu fühlen (unter mehreren "Dummen").

Ich will mit meinen anstössigen Fragen nicht ausdrücken, dass ein für alle zugängliches Lehrangebot überflüssig oder nicht wünschenswert ist (> sozialer Faktor, Erfahrungswert der Lehrenden/Forschenden [in Sachen aktueller Relevanz etc.] etc.)!

Viele Unternehmen würden dann anstatt der "bildungsinstitutionellen" Beurteilungen/Auswahlverfahren dann zwar "interne", eigene Auswahlverfahren einführen, diese wären aufgrund deren Unterschiedlichkeit gesamt gesehen jedoch objektiver und aufgrund deren Individualität vorteilhaft für die "Humanressourcen", weil diese mehr bzw. "unendlich viele" Wahlmöglichkeiten zwischen unterschiedlichen Auswahlverfahren hätten, und ebenso für die Unternehmen, weil sie an deren individuelle Bedürfnisse/Ansichten angepasst wären (außerdem ständen ihnen heterogener gebildete/erfahrene "Humanressourcen" zur Verfügung).

* Und wenn er die mögliche "Zeit- bzw. Ressourcenverschwendung" (obwohl auch diese Klassifizierung subjektiv ist) bzw. seine Fähigkeiten und Interessen nicht erkennt, kann er ja "Feedback" von den Lehrenden einfordern (z.B. anhand des Schreibens und bewerten Lassens eines freiwilligen Tests, dessen Ergebnis allerdings nicht öffentlich zugänglich gemacht werden dürfte, um durch den möglicherweise entstehenden Konkurrenzdruck abermals einen Lernzwang oder besser gesagt einen Zwang zu positiver Beurteilung aufzuerlegen).

17.3.04

 

 

EIGENFINANZIERTE (AUS-)BILDUNG

= ziemlich behindert, zumindest in der Form wie meist (v.a. in den USA) betrieben: auf der einen Seite muss man zwar in Sachen finanzieller Investition eigenverantwortlich sein, auf der anderen Seite jedoch kann man das nicht in Sachen Lernaufwand/-weise/Nutzung des Gebotenen (bzw. der alternativ verwendbaren Zeit bei Nicht-Interesse bzw. Nicht-Anerkennung des Wertes dessen) sein, sondern muss stattdessen gewissen, von anderen bestimmten, Leistungsanfordernissen, gerecht werden und damit der Gesellschaft/den Unternehmen, welche finanziell nichts beitragen und deshalb nichts aufzuwenden hat/haben, dienlich sein (indem durch gute Noten und Zertifikate gesichert ist, dass man ihren Anfordernissen gerecht wird).
Im Grunde können sich diese also ins Fäustchen lachen: kein Aufwand, aber Ertrag. Und die durch bessere Zertifikate bedingte, normalerweise bessere Bezahlung dient lange Zeit, v.a. in den besten Jahren, weniger der Vergütung als dem Ausgleich von Krediten (-> Abhängigkeit leichter aufrecht erhaltbar, "Humanressource" leichter ausnutzbar).
Das System funktioniert zwar (weil jeder Angst hat, dass die zertifizierte "Konkurrenz" die "angesehenen" Jobs besetzt), und deshalb kann man sich fragen, wieso man das (als an der Macht befindlicher) nicht so organisieren soll. Im Grunde aber handelt es sich um nichts anderes als Ausnützen von Macht bzw. eines Abhängigkeitsverhältnisses und deshalb um niederträchtiges Verhalten.
Ganz im Gegenteil sollten die Studenten für ihre Leistungen, die sie erbringen, eigentlich genauso von der Gesellschaft (welcher die Bildung laut öffentlichen Aussagen ja dienen soll) bezahlt werden (zumindest kostendeckend), wie es in Österreich auch noch anhand von Familienbeihilfe und Stipendien, zumindest in ein wenig Schutz vor Abhängigkeit (und vor übermäßigem, die besten Jahre verschwenderischem Zeitaufwand, wenn man z.B. viel zusätzlich arbeiten muss) gebietender Form also, geschieht.
Im Gegenzug könnte man sich dann danach die dummen (weil simplifizierende Rechtfertigungen oder gar keine: nach welchen Kriterien Leistung gemessen? Warum sollte jemand in einer Verwaltungsposition mehr bezahlt bekommen als ein "Handarbeiter", wenn er doch ohnehin schon die Vorzüge von Büroarbeit [sind auch relativ, aber zumindest möchte er wahrscheinlich nicht tauschen, sonst hätte er sich ja nicht für eine geistige Arbeit qualifiziert, oder?] genießen kann?) Lohnunterschiede, zumindest die für viele nicht erträglichen und sozial kaum verträglichen (und besonders in den USA sind diese ja auch unverschämt hoch) ersparen.

28.2.04

 

Nachdem ich mich dieses Semester schon zweimal zu einer Kritik (inkl. "Verbesserungsvorschlag) an zwei Professoren genötigt sah wegen deren Evaluationssystemen (vom Ersten wurde sie sogar erfreut aufgenommen und hat zu einer positiven Änderung geführt, vom Zweiten wurde sie erfolgreich übergangen bzw. ignoriert, führte aber heute durch Zufall zu einer Diskussion - weil ich wissen wollte, ob die Suizidrate in Japan, über das wir gesprochen hatten, immer noch so hoch ist [wie wir es mal in der Schule gelernt hatten, was er etwas abwertend als konventionelles Wissen bezeichnet hat, sozusagen als Abwertung gegenüber dem japanischen System bzw. der japanischen Kultur], was er, ungerechtfertigterweise, als Kritik am Bildungssystem aufgefasst hat, da die vielen Selbstmorde scheinbar v.a. im Alter zw. 14-16 vorkommen, was er als quasi "tolerierbar" angesichts der zu respektierenden Kultur und der erreichten Vorteile durch die hohen Anforderungen [Gesellschaften ohne ausreichend Erziehung bzw. Disziplinierung können scheinbar nicht überleben oder haben in der Geschichte nicht überlebt] an die Schüler gerechtfertigt hat, worauf ich ihm zur Diskussion stellte, ob man sich denn aber nicht auch fragen muss, für welche "Erträge" man die hohen "Kosten" in Kauf nehmen muss/soll -, bei der ich aber immerhin ungeschlagen hervorging am Ende und ich war erfreulicherweise auch nicht der Einzige, der gegen seine autoritäre Ansicht - welche ich auch als widersprüchlich zu seiner ansonsten pro-marktwirtschaftlichen Meinung aufzeigte - war; außerdem war ich der Meinung, dass auf der Uni kein Druck von den Professoren nötig wäre oder zumindest nur in konzentrierter und effektiver [z.B. durch Information über den Nutzen des Wissens - schmackhaft machen! - oder durch zum eigenständigen Lernen und Denken anstoßende Inhalte] Form, weil der Markt, in dem wir leben, ohnehin seine Anforderungen stellt und es daher keiner zusätzlichen, extrinsischen "Motivation" bedarf... greife übrigens in Gedanken immer wieder auf unsere "Sammlung" zurück, z.B. auf die Niederschrift der Worte eines meiner öst. Professoren über Motivation, ganz "praxisfern" oder unnütz kann sie also nicht sein!) und ich mich über die Fleißigen in den riesigen Lesesälen wundere, welche sich auf ihren Tischen scheinbar ein zweites Leben eingerichtet haben (im Kampf für ein besseres Dasein?) - mit unzähligen Farbstiften bewaffnet und riesigen, "aufgebahrten" Büchern, als wären diese heilig -, wurde ich u.a. zu dieser Überlegung inspiriert oder vielmehr genötigt:

STREBERN (oder Warum es einen als wahrscheinlich intelligent auszeichnet, wenn man darauf scheisst)

Wozu soll das Strebern dienen, wenn letztlich ohnehin wieder nur die Intelligenten an Macht gewinnen ("Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand." Arthur Schopenhauer)? Und wie soll ihre gestiegene Macht etwas gutes bewirken ("Kann aus einer Anstrengung, die einem keine Freude bereitet, etwas Gutes erwachsen?" Ich), wenn doch der Akt des Strebens bzw. Erwerbens der Macht unangenehm war (und die Mehrheit wird sich nicht selber "quälen", ohne dafür von anderen eine Gegenleistung zu erwarten; und jene, die sich nicht "quälen", sind nicht von dieser Kritik erfasst, siehe meine Betonung am Schluss) und sie dafür, dass sie doch "etwas für die Allgemeinheit" geleistet haben, in irgendeiner Form für die auf sich genommene Anstrengung, die Entbehrungen vergütet werden wollen (z.B. durch Ausnützen der Macht, wenn die Vergütung nicht "freiwillig" geschieht, z.B. durch besser behandelt werden oder mehr Verdienst, wofür andere mehr leisten müssen)?
Ich betone: ich rede hier nicht vom Erwerb von Wissen, der an sich schon Spaß macht (durch die gewonnenen Erkenntnisse oder die Nutzung - nicht Ausnutzung - dieses, z.B. in der Form, dass man eine Arbeit erledigen oder einen Dienst erweisen kann, die bzw. der einem Spaß macht).
Folglich zeichnet das Strebern eine unglückliche oder sich (und andere?) unglücklich machende Person aus (weil eine glückliche Person, meiner Meinung nach, das Bedürfnis hat, Gutes zu tun/das Leben, das Glück zu fördern...) und wer sich selber unglücklich macht, kann nicht intelligent sein.

15.1.04

 

 

DENKANSTRENGUNG

Eigentlich rentiert sich keine Denkanstrengung, welche über das zur Pflichterfüllung nötige Maß hinausgeht - etwa, um "besser" als die anderen zu sein, in Form von mehr Wissen und dessen Anwendung oder durch die selbstständige Verbesserung seiner Denkleistungsfähigkeit -, es sei denn, es macht einen in irgendeiner Weise (der Akt des Denkens selber oder dessen Anwendung) Spaß, denn am Ende wird die eigene Fähigkeit, der "Nutzen" des eigenen Denkens (welcher auch relativ ist) bzw. dessen Anwendung, ohnehin durch den naturgegebenen Verstand bestimmt.

Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand. (Arthur Schopenhauer)

7.1.04

 

 

PARA QUE ESTUDIO?

No puedo disfrutar de aprender cosas nuevas porque tengo que pensar en el examen y todo me parece como una obligación (aunque hay cosas que me gustan, y también profesores cuya forma de ensenanza me gusta, pero la mayoría no me gustan). Ni tampoco puedo disfrutar del resultado, del "éxito" de estudiar porque no quiero ponerme en una oficina con obligaciones puesto de otros (si no hubiera obligaciones o trabajos de cumplir para otros y sus intereses, no hubiera cosas obligatorias de estudiar), trabajar para otra(s) persona(s) que disfruta(n) de mi y con mi ayuda de otros (no quiero decir que trabajar junto, cooperar, es malo o que no tengo la posibilidad de trabajar como autónomo, pero si quiero hacer estos cosas también quiero estudiar y por eso no necesito obligaciónes de estudiar porque el estudio luego tiene un sentido y yo una meta; lo que quiero decir es como consecuencia de lo que dije en la phrase anterior los obligaciónes en un estudio como exámenes sirven primariamente para poder instrumentalizar los estudiantes "formadas" en el mercado laboral).

Puedo que todo escrito es una mierda (el espanol por seguro), pero quizás al menos sirve para meditar. También tengo que decir que después de una lucha ganado contra demasiados obligaciones frustrantes y no necesarias (porque hubo mejores alternativas al examen, que era la obligación en este caso), mi opinión respecto al estudio se ha mejorado otra vez (así que pienso que algunas de mis argumentos arriba no son buenos y mi punto de vista era muy pesimista). De todos modos mi opinión es que uno que esta interesado en lo que aprende o quién entiende el uso de lo que aprende (por eso a veces se necesito un buen profesor y un buen profesor no necesita obligar a los estudiantes que estudian porque sabe llamar su interes) no necesita obligaciones para que "trabaja" (y aparte de este todo tiene su mismo forma de guardar conocimientos: el uno prefiere usar el tiempo disponible para guardar lo aprendido en la mente, para el otro es más útil guardar las cosas escrito y buen estructuradas y ordenadas para que en caso de que necesito algo - y no más tiene en la mente de su trabajo de preparar el "archivo" - puede buscarlo). 

Escrito después de un día duro en el Metro de Madrid y extendido a las 3 de la noche.

16.10.03

 

Siehe auch: meine 2 Kritikschreiben an 2 Professoren in Spanien im WS03/04 (auf Spanisch) betreffend deren "Evaluationssystemen". Zu finden bei meiner Textsammlung...

 

WISSENSCHAFTLICH SEIN

Zwanghaft wissenschaftlich sein heißt auch übertrieben (bedenklich*) regelgehorsam und übertrieben (bedenklich) konformistisch sein.

* bedenklich, wenn nicht mehr Freude dadurch am persönlich erworbenen und weitergegebenen Wissen (z.B. weil durch wissenschaftliche Arbeit persönlicher Nutzen verbunden mit Nutzen für andere), weil zusätzlicher Aufwand (dadurch, dass es wissenschaftlichen Kriterien genügen muss)

27.7.03

Dazupassendes, nachträglich gefundenes Zitat: Ich will keine Akademiker. Ich will keine Wissenschaftler. Ich will keine Leute, die immer alles richtig machen. Ich will Leute, die zu begeistern wissen. Bernbach, Bill

 

DEMAGOGIE (ODER EINFACH ZWANGHAFTES PRODUZIEREN)?

Man muss sich wirklich nicht selten fragen, wie es unintelligente oder nicht intelligent sein wollende Menschen schaffen, unüberlegtes durch schöne (die Idee als intelligent erscheinen lassende) Formulierung als überlegt und damit gerechtfertigt erscheinen zu lassen.

10.7.03

 

VIELSEITIGES WISSEN

Durch vielseitiges Wissen kann mensch die (Ursachen der) eigenen Probleme besser (und selbstständiger*) erkennen (einordnen) und hat auch mehr Lösungsmöglichkeiten parat. Allerdings wird mensch durch die vielen Möglichkeiten auch mehr von kognitiven Dissonanzen** belastet und benötigt eine gehörige Portion Kreativität**, um nicht in Apathie zu enden.

* was die Unabhängigkeit von der Hilfe anderer aber folglich auch Einsamkeit fördern kann, z.B. dadurch, dass sich andere nicht gebraucht fühlen und deshalb mit dir nichts zu tun haben wollen oder dass mensch sich einfach nicht mit anderen "arrangieren" muss und ihnen deshalb ausweicht
** Begriffserklärung u.a. unter Gesammeltes/Anstößiges/Wider Voreingenommenheit
** u.a., um trotz der Komplexität noch seine eigenen Bedürfnisse zu erkennen und durch den Wunsch nach deren Befriedigung angetrieben zu werden. Zur Kreativität siehe z.B. das Zitat von Schwanitz unter Gesammeltes/Kreativität.

15.6.03

 

LEISTUNGSSYSTEM

Warum soll es gut sein, ein künstliches, vorkonstruiertes System zu betreiben, das Leistung fördert, die scheinbar nicht notwendig ist. Denn wäre die Leistung notwendig, dann wäre das System ja überflüssig, weil die Leistung auch ohne Leistungssystem erbracht werden müsste (bzw. wollte, weil vieles oder gar alles, was für die Gemeinschaft nützlich ist, auch auf einen persönlichen Nutzen zurückgeführt werden kann, den jeder gerne hat und zu dessen Schaffung niemand gezwungen werden müsste im Sinne von: "Dies zu tun hat zwar für dich persönlich keinen Nutzen, aber für die Gemeinschaft, also entweder du tust das oder du bist nicht mehr Teil der Gemeinschaft." Erzwungener oder auch zwanghafter Altruismus ist mir suspekt. Und wenn künstlicher Altruismus für den Verbleib in einer Gemeinschaft verlangt wird, so ist es nicht eine Gemeinschaft, in der ich sein will, weil die Mitglieder offensichtlich andere Interessen verfolgen als ich, denn sonst würde ich diese ja auch freiwillig verfolgen). Folglich kann die aus einem künstlichen Leistungssystem resultierende, für den Verbleib darin notwendige Leistung sinnvoll nur gegen das System selbst eingesetzt werden (außer mensch hat die Möglichkeit und empfindet es als sinnvoller, dieses System zu verlassen). Innerhalb des Systems kann das System nur für jene sinnvoll sein, die andere für sich leisten lassen/instrumentalisieren. Kann mensch sich z.B. auf den künstlich geschaffenen und erhaltenen, einheitlichen Markt verlassen, darauf, dass dieser "viel Leistung" besser vergütet als "wenig Leistung"? Und wie unterscheidet mensch das eine vom anderen? Durch die Nützlichkeit der eigenen Leistung für möglichst viele Menschen? Was, wenn eine Leistung, die für viele Menschen erbracht wird, um vieles weniger nützlich ist als eine Leistung, die z.B. nur für einen Menschen erbracht wird: aus der Sicht der vielen anderen mag die persönliche Leistung für einen Einzelnen wahrscheinlich als weniger nützlich erscheinen (wenn sie überhaupt darauf zusehen können) als die alternative Leistung für viele andere und deshalb von ihnen ("dem Markt") weniger "honoriert" und vielleicht aufgrund dieser Tatsache gänzlich verhindert werden? Solch eine mögliche Begebenheit wäre nicht mehr als pareto-optimal anzusehen.
Beispiele: Der Staat zwingt mich, Wissen anhand einer Prüfung nachzuweisen, ein (von den Mächtigen anerkanntes) Zertifikat zu erlangen. Wenn ich aber in dem Wissen einen persönlichen Nutzen sehe, weil ich damit mir selber und meinen nächsten helfen kann oder weil auch andere dieses Wissen benötigen und mich für meine Leistung der Wissensvermittlung/-anwendung vergüten (natürlicher Zwang durch Konkurrenz: wenn ich die Fähigkeit nicht habe, werden sie sich an jemand anderen wenden), dann brauche ich nicht zur Erlangung des Wissens gezwungen zu werden (Extrinsische Motivation zerstört intrinsische!). Und das Argument, dass sich andere (die Konsumenten) auf die Fähigkeiten eines Anbieters verlassen können müssen und deshalb ein Leistungsnachweis notwendig ist, widerlegt der angesprochene Konkurrenzmechanismus. Für das Argument, dass sich Anbieter (Produzenten) bei der Auswahl ihrer Arbeitskräfte auf deren Fähigkeiten verlassen können müssen, möchte ich auf meine oben genannte Kritik verweisen, dass ein solch künstliches Leistungssystem nur für jene sinnvoll sein kann, die andere für sich leisten lassen/instrumentalisieren. Und das kann wohl nicht im Sinne einer Gemeinschaft sein, von der der Großteil nicht für sich leisten lassen kann.
Beispiel für Wissen, das mir auch ohne Honorierung durch andere bereits nützt: eine Sprache erlernen, weil ich dadurch befähigt bin, meinen gedanklichen Horizont zu erweitern (weil die Sprache bzw. Wörter ja auch verschiedene Sichtweisen, Emotionen, Beschreibungen der Realität ... ausdrücken) und andere Menschen und Lebensweisen kennen zu lernen.
Beispiel für Wissen, das mir selber und auch anderen helfen kann (wobei auch Sprache in diese Kategorie fallen kann: weil mensch die eigene oder erlernte Sprache weitervermittelt, die eigene Erfahrung in andere Sprachgebiete bringt...): psychologisches, medizinisches Wissen: kann zum eigenen Wohlbefinden beitragen und auch für die Nächsten eingesetzt werden. Beispiel für Wissen, das auch anderen, fremden (anonymen) Menschen dienen kann: psychologisches Wissen, handwerkliches Wissen, soziales Wissen, kurz gesagt alles, was von anderen Menschen (den Marktteilnehmern) an Waren oder Geistigkeiten nachgefragt wird.
Natürlich muss mensch auch sagen, dass nicht jeder Mensch die Fähigkeit besitzt (speziell in jungen, unerfahrenen Jahren), bestimmen bzw. erkennen zu können, was für ihn selbst "nützlich" ist oder nicht und manchmal braucht mensch deshalb einen Anstoß, um sich mit etwas zu beschäftigen, zu handeln (entweder, um die Nützlichkeit der Handlung selbst oder den Grund zu erkennen, weswegen die, vielleicht ohne diesen Grund nicht von vornherein ansprechende, Handlung erforderlich ist...). Allerdings sollte dieser Anstoß eben nicht ein Zwang sein, sondern die Rechtfertigung eines (fremden) Anbieters (und die darauf folgende Einsicht in die Nützlichkeit einer Handlung) oder vor allem die Vermittlung der Wichtigkeit dieser Handlung durch einen erfahreneren, nahestehenden, mit einem selbst befreundeten oder gar einen selbst liebenden Menschen.

Anderen zur Freude gereichen :)

17.6.03

WISSENSCHAFTLER

Die Wissenschaft ist immer etwas Relatives, das persönliche Interpretation und Auslegung (Anwendung) erfordert. D.h. wenn ein Wissenschaftler (nach seinen gesellschaftlichen Aktionen oder z.B. unnötig schweren und unfairen Prüfungen in seiner Tätigkeit als Lehrender zu urteilen) ein "Arschloch" ist, dann ist er aus persönlichen Gründen (z.B. weil er unzufrieden ist oder aufgrund seiner Persönlichkeit) ein solches, nie jedoch aus Sachzwang ("das muss so sein").
Wenn er über dich ungewollterweise Macht ausübt, so ist diese nie "naturgegeben" (außer es handelt sich um eine Person mit natürlicher Autorität, welche sich aber dadurch auszeichnet, dass sie anerkannt wird und deshalb nicht ungewollt ist) oder "durch Sachzwänge bedingt", d.h. es gibt keinen Grund, sich minderwertiger zu fühlen, denn er nützt allenfalls bestehende Machtstrukturen aus.

23.6.03

 

Zum Thema AUSbildung

...geschrieben anlässlich der Podiumsdiskussion "Internationale Karrierewege - Was erwarten Unternehmen, was kann die UniVERsität leisten" an meiner Fakultät an den moderierenden Professor:

Betreff: Noch ein Beitrag (Nachtrag) zur Podiumsdiskussion

Leider war ich zu schüchtern, meine Meinung vor dem Publikum zu präsentieren, wäre auch vielleicht zu ausführlich gewesen...

"Bildung in der künstlichen Welt der technisch-wissenschaftlichen Zivilisation besteht heute in der geistigen Überwindung von Wissenschaft: Wer Wissenschaft und Technik zu steuern vermag, ist gebildet, nicht wer sich ihren Zwängen unterwirft." Helmut Schelsky; gehört in einem Vortrag des Kulturantropologen Prof. Steger

Ich finde, Bildung hat die Aufgabe, die "Praxis" kritisch zu hinterfragen, Alternativen aufzuzeigen, die Kreativität zur Mit- oder Umgestaltung zu fördern! Entgegen der durchgängigen Aussagen in der Podiumsdiskussion von letztem Donnerstag ("Internationale Karrierewege - Was erwarten Unternehmen, was kann die UniVERsität leisten"), die (AUS)Bildung sollte vor allem die ANPASSUNGsfähigkeit (an die bestehenden Zustände) fördern/gewährleisten!? Zum Thema (übermäßige) Anpassung (und deren negativen Folgen) kann ich Ihnen nur das Buch "Der Wahnsinn der Normalität" von Arno Gruen (siehe...) nahelegen.

Zum "Mobilitätswahn" möchte ich die Frage in den Raum stellen, ob diese (unfreiwillige, aufgezwängte) "Erfordernis" denn nicht primär eine Eigenart der (folglich sehr extravertierten) US-Amerikaner ist und weshalb diese allen anderen Völkern aufgedrängt werden soll? Man lese als Gegenmeinung zu dieser Einstellung z.B. den kleinen Prinz von Saint-Exupery (über das Schöne und Wichtige an "Heimat"). Für mich war es als Kind eine Horrorvorstellung, umziehen und damit meine Freunde und Freundin verlassen zu müssen.

Die darwinistische Sichtweise der Arbeitswelt des Herren von der Wirtschaftskammer schien mir auch zu ideologisch und laut einem Biologiestudenten stimmt es auch nicht, dass sich die Spezialisierten Arten (umlegbar auf AUS-Gebildete?) durchsetzen, vielmehr würden die Generalisten die besseren Überlebenschancen haben aufgrund deren Anpassungsfähigkeit an geänderte Situationen (der wirtschaftliche "Flexibilitätsgedanke" ist mir zu sehr begrenzt auf die Fähigkeit, sich arbeitstechnisch dienstbar zu machen und zu unsensibel in Bezug auf menschliche Bedürfnisse). Außerdem zählt es, meiner Ansicht nach, zu den den Menschen auszeichnenden und von den Tieren unterscheidenden Eigenschaften, dass er die Natur dank seiner Intelligenz SEINEN BEDÜRFNISSEN ENTSPRECHEND und damit im Sinne der Menschlichkeit vielseitig, kreativ und nicht nur einer Ideologie entsprechend NUTZEN kann und sich nicht nur passiv den Naturgesetzen und folglich (?) der Evolution unterwerfen MUSS (und diese NUR FÜR SICH SELBST bestmöglich AUSzunutzen*). * Diese Sichtweise erscheint mir sehr ideologisch (das "perfekte System" und die perfekte Anpassung daran, um sich selber besser zu stellen, im Sinne der Evolution...) und auch einer Glaubensvorstellung sehr ähnlich: wenn ich mich den Gesetzen der Evolution unterwerfe (=wenn ich mich den Gesetzen MEINES Gottes unterwerfe), dann werde ich glücklich sein...

Abschließend noch ein Gedanke zum Thema Studiendauer als Qualitätskriterium eines Absolventen: warum sollen immer nur (mit Zeugnis oder sonstiger Bestätigung) "belegte" Nebenbeschäftigungen zählen? Zählen denn eigene Interessen, der kreative Umgang mit der frei zur Verfügung stehenden (und nicht im Sinne von Fremdinteressen genutzten) Zeit, nichts in Bezug auf menschliche Qualitäten? Oder sind menschliche Qualitäten in der Wirtschaft nicht gern gesehen und schlecht verwertbar? Ich finde es vielmehr unsympathisch, zu versuchen, sich über "Belege" gegenüber anderen besser zu stellen. Denn wenn ein Praktikum, ein zusätzliches Seminar o.ä. für die eigene Persönlichkeit nützlich war, dann hat es seinen Eigennutz bereits erfüllt, auch ohne es jemandem zu präsentieren. Wenn jedoch eine Zusatzleistung für andere vollbracht wird, so scheint mir das zu wenig aus einem inneren Antrieb heraus (den eigenen Bedürfnissen entsprechend) zu geschehen und ist mir deshalb zu konformistisch und zu fälschlich "altruistisch". In Sachen Anpassung (und Unterwerfung unter fremde Normen) möchte ich Sie nochmals auf das oben erwähnte Buch von Arno Gruen verweisen. Deshalb sollten außerordentliche (Zusatz-)Leistungen beim Studienerfolg am besten gar nicht anerkannt (ausgewiesen) werden, um solches (antisolidarisches) Verhalten gar nicht erst zu fördern. Ist es wichtiger, über Lehrinhalte zu reflektieren und diese kritisch zu hinterfragen, oder stattdessen mehr Zeit zum "Büffeln" für GUTE NOTEN und eine möglichst schnelle, EFFIZIENTE Beendigung des Studiums zur Verfügung zu haben? Was ist mit "empirischer", unbeeinflusster Lebenserfahrung? Es gibt auch Gehirnaktivitäten abseits des konformen (Auswendig-)Lernens (siehe z.B. die Eigeninitiative von mir und 2 Freuden: Die Denker - http://www.diedenker.org)! Meine Meinung ist, dass in einer multiplen Gesellschaft (mit der Nebenwirkung der Informationsüberflutung), die Verpflichtungen möglichst gering gehalten werden müssen bzw. alle "Notwendigkeiten" mit möglichst geringem Aufwand erledigt werden sollten, weil einen die sonstige geistige und handlungsmäßige Freiheit bzw. der (kreative) Umgang damit - zum eigenen Wohle und dem Wohle aller - schon genug in Anspruch nimmt.

Außerdem darf ich Sie einladen, meinen (emotionalen) Text "Wirtschaftkritik pro persönlicher (speziell geistiger) Distanzierung" zu lesen (negativer Eindruck eines Studenten vom Wirtschaftssystem): siehe...

Die Denker haben übrigens auch eine Seite zum Thema (Aus)Bildung gestaltet: siehe... (Alle Themen zu finden unter http://www.diedenker.org/gesammeltes)

(Etwaige "Durcheinanderheiten" im Text resultieren aus dem sukzessiven Anfügen von neuen Ideen)

Über eine kurze Stellungnahme oder zumindest Empfangsbestätigung würde ich mich freuen!

Bitte entschuldigen Sie mein anonymes Auftreten, aber ich möchte (in meiner realen Erscheinung) nicht (nur) mit unserem Internetprojekt assoziiert werden!

PS: Leider habe ich keine Emailadresse des Herren von der Wirtschaftskammer zur Verfügung. Falls Sie eine haben und Sie meine Überlegungen nicht völlig absurd und unangebracht finden, wäre es nett, wenn Sie mein Mail weiterleiten würden. Danke!


Antwort des Professors:
Schade, daß Sie nicht haben mitdiskutieren können. Übrigens: gerade die Amerikaner sind nach allen unseren Erfahrungen am wenisgsten international orientiert und mobil (allenfalls innerhalb der USA). Gruß KS

Meine (abschließende) Antwort darauf:
Ich weiß zwar nicht, ob Sie das "Schade, daß Sie nicht haben mitdiskutieren können" ernst oder ironisch gemeint haben, nichtsdestotrotz habe ich mich über Ihre Antwort gefreut. Wenn auch kurz, so freut es mich, überhaupt eine Antwort erhalten zu haben, und meinen Text haben Sie scheinbar auch nicht übergangen: danke für die Erkenntnis mit den US-Amerikanern. Ist mir neu, dass sie nicht mobil und international sind - obwohl ich (spätestens seit 9/11) weiß, dass sie recht nationalistisch eingestellt sind und eigentlich hab ich auch an die Mobilität innerhalb der USA gedacht (die Fläche ist ja auch schon groß genug, um nicht überall von "Heimat" sprechen zu können), die man so aus den Filmen kennt... Schöne Grüße

 

16.5.03

 

AUSBILDUNG MIT AUSSICHTEN (NICHT-KOMMUNE ELITEAUSBILDUNG)

Zuerst wird man auf seine Belastbarkeit hin getestet und trainiert, danach werden einem hohe Lasten auferlegt.

12.5.03

AUSBILDUNG OHNE AUSSICHTEN

Zuerst werden einem grundlos und gleichgültig wenig Lasten auferlegt, danach fühlt man sich unnütz, weil man weder sich selber helfen noch anderen Lasten abnehmen kann.

12.5.03

 

BILDUNG

Die Bildung (wie auch Systeme**) sollte uns dienen und nicht wir der Bildung. Folglich muss irgendetwas falsch sein*, wenn das Lernen nur mehr eine Qual ist, oder, milder ausgedrückt: man sich jedesmal überwinden, zwingen muss, es eine einzige, freudlose Angelegenheit ist.

* z.B. im Sinne von Partikularinteressen dazu "gezwungen", massenabgefertigt, viel ungerechtfertigte, nicht nähergebrachte, unsinnig komplizierte und umfangreiche Lehrinhalte
** z.B. wenn weiter unten genannte Kritikpunkte als "gerechtfertigt", "notwendig" weiter angewendet werden weil "für die Aufrechterhaltung des Systems notwendig", so muss man sich fragen, ob dieses System es wert ist, aufrechterhalten zu werden bzw. ob es denn nicht zum Besseren hin modifiziert werden sollte: denn kann Positives geschaffen bzw. geleistet werden, wenn dafür Negatives in Kauf genommen wird (zumindest positiveres im Vergleich zu dem, was ohnehin geschaffen, geleistet würde, auch wenn das Negative nicht in Kauf genommen würde)?

10.5.03

 

NEGATIVES

Oft helfen gerade negative Sichtweisen am meisten. Das sollte man bei der Auswahl (Zensur) von Bildungs- bzw. Kulturprogrammen bedenken.

Z.B. hat es mich erfreut, dass wir in der Schule "The Catcher In The Rhye" von Salinger und "Of Mice And Men" von Steinbeck gelesen haben - trotz negativen Inhalts der Gesellschaft bzw. anderen Menschen gegenüber. Privat hat mich in einer negativen Phase außerdem "Das Parfum" von Süskind "aufgebaut". Und auch HIM's Selbstmord-Lied (Join Me) finde ich kann "beruhigend" sein (dass man nicht der einzige ist, den's anscheisst). Vielleicht, weil man sich mit seiner negativen Denkweise dann nicht mehr so alleine fühlt und dadurch Solidarität gefördert wird. Außerdem beinhaltet es ein kreatives Potential, sich negativen "Tatsachen" zu stellen (damit umzugehen, sie zu bewältigen).........

4.5.03

WIDERSPRUCH

Wie soll jemand Positives für andere schaffen, der für diese Aufgabe für sich selber Negatives über sich ergehen hat lassen müssen.

15.4.03

 

DENKARBEIT (DIPLOMARBEIT)

Ich möchte nicht zwanghaft aus Theorie lernen (z.B. eine Diplomarbeit schreiben aus zwanghaft zusammengesuchter Literatur zu einem Thema, das mich womöglich nicht einmal interessiert und persönlich gar nicht betrifft oder von dem ich gar nicht will, dass es das tut) sondern aus der "Praxis" in Vermischung mit Theorie, einer selbst geschaffenen Theorie als Reflexion der Praxis, mit der ich konfrontiert bin, welche die persönliche, mich betreffende Praxis auch wiederum direkt oder indirekt beeinflusst.
Wenn mensch nur für andere aus Theorien "kumuliertes Wissen" produziert, so finde ich, ist das bedenklich, weil es entweder aus einem Geltungsbedürfnis gemacht wird (dass die eigene Theorie von vielen bestätigt wird) oder einem Streben nach einem besseren sozialen Status (künstliche Autorität, weiter oben in der Hierarchie weil erfolgreich kulturellen, gesetzlichen Maßstäben, wie z.B. verfassen einer Diplomarbeit, genüge geleistet), und weil die "Wissensproduktion" unter bisher genannten, mich hemmenden Umständen wahrscheinlich aus einem unglücklichen (weil zwanghaften, normierten und nicht intrinsisch, sondern extrinsisch motivierten) Zustand heraus erfolgt und außerdem "realitätsfern" ist (auf wenig Erfahrung beruht wenn in jungen Jahren geschrieben und unter Zeitdruck, z.B. bei Diplomarbeit, bzw. nur aus kumulierter Erfahrung von anderen aus Büchern und außerdem meist über eine längere Zeit abseits/abgeschieden verfasst wird ohne direkten "Kontakt" mit der sich in Veränderung befindlichen Welt...-> Vgl., was De Mello über Karl Marx in 'Der springende Punkt' schreibt). Wenn die Theorie jedoch bewusst "realitätsfern" erstellt wird (Hirnwichserei), dann sollte mensch sich das Geld dafür "ehrlich verdienen" (z.B. nebenher im Markt arbeiten) und diese nicht staatlich gesponsert (z.B. auf einem Wissenschaftlerposten sitzend) erstellen und nicht andere damit unfreiwillig "beglücken" (z.B. als staatlich autorisierter Lehrender).

19.3.03

Geschrieben als Erklärung auf eine Kritik meines Textes (in einem Forum meiner Uni) hin:

zum thema "praxis": damit hatte ich nicht die "schnupper-praxis" während des studiums gemeint (dazu habe ich auch nur lust, wenn ich muss), sondern die alltägliche "überlebenspraxis". während des studiums beschäftige ich mich lieber mit theorie (welche die praxis bestimmt), aber ich will nicht mit hilfe der theorie anhand einer diplomarbeit über die praxis reflektieren. das will ich, wenn ich will - und nicht aus zwang! wissenschaftliche arbeiten schreiben kann man auch ohne inhalt lernen! (inhalte sollten aus einem inneren antrieb heraus verfasst werden).
 

BILDUNGSSYSTEM

Wenn es ein persönlicheres Verhältnis mit den Lehrenden gäbe, wenn die Leistung nicht mit Noten erzwungen würde (extrinsische Motivation zerstört intrinsische!), wenn man mehr Wahlmöglichkeiten hätte (wenn möglich bei der Auswahl der Lehrinhalte, zumindest aber bei der Auswahl der Lehrenden) und wenn der Staat (einige wenige --> nach den Interessen einiger weniger bzw. nach deren Anschauungen ausgerichtet) weniger Einfluss nehmen würde auf die zu vermittelnden Inhalte, dann müssten sich die Lehrenden mehr für die gelehrten Inhalte "rechtfertigen" (bzw. solche Inhalte auswählen, die eine Rechtfertigung erübrigen) und die Schüler bzw. Studenten zum (freiwilligen) Lernen motivieren bzw. begeistern. 14.3.03

Geschrieben als Erklärung auf eine Kritik meines Textes (in einem Forum meiner Uni) hin:

das mit dem "bildungssystem" muss über eine geänderte geistige einstellung führen (der menschen, die studienpläne und bewertungssysteme entwerfen und vor allem der lehrenden, die genug freiraum haben!).
 

Ein paar positive Ansätze zur Neugestaltung des Studienplanes an meiner Fakultät (Auszüge):

Flexibilität und Wahlfreiheit
Eine größere Flexibilität und Wahlfreiheit bei der individuellen Studienplangestaltung wird ua.
durch unterschiedlichste Kombinationsmöglichkeiten erreicht. Die Abkehr von den großen
Einheiten zugunsten kleiner Fächer erlaubt den Studierenden ein wesentlich höheres Maß an
individueller Freiheit bei der Studienplanung. In Zukunft wird es möglich sein, ein eher fachlich
spezialisiertes Studium zu absolvieren, oder mehr in die Breite zu studieren. So ist es möglich
sich an den eigenen Interessen zu orientieren. Dies wird dadurch erreicht, dass es ein großes
Angebot an Kursen gibt, die in unterschiedlichster Form miteinander kombiniert werden
können. Damit kann einmal den Entwicklungen am Arbeitsmarkt sowie in den Unternehmen
und zum anderen den individuellen Vorstellungen der Studierenden Rechnung getragen werden.

Kombinationsmöglichkeiten

Umgesetzt wird diese Zielsetzung in der Form, dass es einen geringen Anteil an Pflichtkursen
gibt, die die Basis der Studienpläne darstellen, einen großen Anteil an Wahlpflichtkursen, die
aus dem Angebot der Fakultät frei zu wählen bzw. zu kombinieren sind, sowie einen geringen
Anteil an freien Wahlfächern, die aus dem gesamten Angebot der in- und ausländischen
Universitäten gewählt werden können.
...
Vermieden werden soll weiters eine Verschulung und damit ein zu starrer Aufbau des Studiums.
...
Qualifikationsprofil
Zielsetzung ist ein Qualifikationsprofil, das die Berufsfähigkeit und nicht die Berufsfertigkeit in
den Mittelpunkt stellt. Im Gegensatz zu einem sehr engen, auf ein Berufsfeld konzentrierten
Profil soll mit unserem Ausbildungsprogramm sowohl die Möglichkeit zur Vertiefung als auch
eine generelle Ausbildung möglich sein - je nach Interesse der Studierenden. Damit ist eine
klare Abgrenzung von Fachhochschulen gewährleistet.

 

(Aus)Bildung
Es ist gefährlich, Spezialwissen, ohne gleichzeitig allgemeines Wissen ("Lebenserfahrung") zu vermitteln (--> Scheuklappendenken!). Damit verleiht man den (Aus)Gebildeten Macht, ohne die Weisheit, diese "richtig" einzusetzen, was fatale Folgen sowohl für das Individuum (zumindest geistig) als auch für die Gesellschaft haben kann. 1.1.03

 

(Unfreiwillige) Bildung

Bildung ist abstoßend, wenn man sie anwenden MUSS. Und für eine andere Bildung hat man kaum noch Zeit oder Energie.  12.12.02

 

Aufwand

Der unfreiwillige Denk- und Arbeitsaufwand muss so gering wie möglich gehalten werden. 6.12.02

 

Besserwisser

Bei Leuten, die einem sagen, wie man etwas machen sollte, noch schlimmer, wie man etwas machen müsste, ist immer höchstes Misstrauen angebracht (außer man will oder braucht das). Sie sind meist keine natürlichen Autoritäten (sondern im schlimmsten Fall legitimierte) und wollen stattdessen ihre Unsicherheit und Unzufriedenheit durch die Akzeptanz oder gar das Nachmachen durch andere bestätigen lassen.

 

Hochintellektuell
Das hochintellektuelle (speziell präskriptive) Gesülze klingt meistens so (zum zerreißen), als gäbe es einen anderen Sinn am Leben, als (neben dem Überleben) zu leben.

 

bildung
ohne bildung weiß man nicht einmal, dass man nichts weiß. deshalb bin ich froh, dass ich wenigstens ein wenig einblick erhalten habe, um sicher zu sein, dass ich nichts weiß, und dadurch die unwissenheit (und damit menschliche gestaltungsfähigkeit) genießen zu können.

 

 

Sorgsam

Wenn uns (noch zu erziehenden, einzugliedernden) jemand vorwirft, wir seien zu gleichgültig gegenüber, zu wenig einsatzbereit für die Gesellschaft, sagt er das dann, weil er sich wirkliche Sorgen um die Aufrechterhaltung der materiellen Versorgung (z.B. weil er selbst Kinder hat) macht (und damit auch indirekt sich für Umweltverschmutzung einsetzt), weil er den Wohlstandsgewinn (?) für politische Ziele einsetzen kann oder weil er ganz einfach seinen strebsamen Lebensstil (seine Art, zu leben) bestätigt haben will? 

 

Kommentar zu einem PR-Artikel (von einem Ausbildungs-/Bewerbungs-/Berufsberatungsservice) mit dem vielversprechenden Titel „Wie ist die heutige Situation am Arbeitsmarkt?“, Unipress 5/02, S 22.

(In dem PR-Artikel ging es grobgesagt darum, wie man sich am besten auf die [Anforderungen der] Arbeitswelt vorbereitet, sprich: neben dem Studium Praxis sammeln und damit Durchhaltevermögen, Flexibilität, Stressbewältigung usw. zu lernen und Kurse machen UND UND UND...)

Ausgehend von dem Grinsen der beiden Magister, welches man sehr treffend als ironisches Lächeln über das Theater, an dem sie sich selber beteiligen und auch tatkräftig verbal fördern (und damit vielen, welche das Theater vielleicht nicht durchschauen, Angst, Stress und Druck vor ihrer Zukunft bereiten), könnte man den „Service“-Artikel (welcher sich ja in die aus der Soziologie bekannten „Konsumhaltung“ fehlerlos eingliedert) treffend (auch zum Schutz eben derer, welche das Theater nicht durchblicken) mit „Wie werden wir zu Maschinen?“ oder „Wie ersetzen wir am effizientesten alles lang angesammelte Wissen durch kurzfristig brauchbares und reduzieren damit auch gleichzeitig unser (ohnehin schon immer geringer werdendes, Anm.) selbstständiges Denken“. Und als Untertitel würde ich „Spezialisierung als Lebensinhalt statt Arbeit als Lebensunterhalt“ vorschlagen! Auf den zahlreichen Wegen zu solcherlei Zielen sind einem diese Herren sicher eine große Hilfe!
Auf was ich hinaus will (weg vom sarkastischen Ton): Es wäre viel sympathischer, wenn bei solchen Ratgeberartikeln Fakten und dazugehörige praktische (vor allem aber als notwendig dargestellte!!) Lösungsvorschläge präsentiert würden, ohne sie als hoch angesehene und erstrebenswerte Lebensphilosophie/-art darzustellen.
ZEIT FÜR REFLEXION IST WICHTIGER FÜR’S MENSCHSEIN ALS SIE ZUM ANTRAINIEREN VON „LEISTUNGSWILLEN, LEISTUNGSFÄHIGKEIT, DURCHHALTEVERMÖGEN, EHRGEIZ“ UND SOLCHERLEI „SOFTACTS“ (WELCHE WIR UNS EHER GEMEINSAM MÖGLICHST VOM HALS HALTEN SOLLTEN) ZU VERSCHWENDEN!!

5/02

 

Verwirrtheit

Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass der Grad der emotionalen Ausgesetztheit (welche Unkontrolliertheit ja negativ in der Erwerbstätigkeit ist) vom Grad der Bildung bzw. des Wissens abhängt. Jetzt ist es aber so, dass man auch, je mehr man sich persönlich um Wissen bemüht oder Wissen erlangt, desto mehr draufkommt, dass man eigentlich nichts weiß. Darum profitieren eigentlich genau jene Dummen vom Bildungs- und modernen, hochqualifizierten Erwerbssystem, welche sich fälschlicherweise einbilden, etwas zu Wissen.

 

scheiss zwang

Wer lernt schon gern etwas, das einem nicht unmittelbar etwas bringt??

 

Unter Zwang kann ich Notwendiges ERLEDIGEN, nicht aber kann ich aus Erwartung oder einer Norm oder aus sonstigen, auch eigenen Vorgaben resultierendem Zwang (Wert) schaffen. 

 

Der Versuch, mich Regeln zu unterwerfen, hat mich dazu gebracht, Befreiung in

negativen Dingen zu suchen und so meine Todesorientiertheit hervorgerufen.

17.5.01

 

 

Verbildung

Hoffentlich werden nicht irgendwann alle menschen (MENSCHEN!!) in schulen oder ausbildungszentren gezwungen, wo sie zu lustlosen, verlorenen, sich unpassend fühlenden, hohlen maschinen, ohne eigene werte, das selbst unterdrückend, gemacht werden, ihnen die flügel gestutzt werden und die sicht getrübt, statt klarer und erhellter, wird.

2000 (oder noch älter)

ERZIEHUNG - ENTWICKLUNG?