Der Markt - gerecht?

"Richard Sennett «ES IST EINE SEHR KONSERVATIVE IDEE, DASS DER MARKT GERECHT SEI» Nur in seltenen Fällen gebe es eine Belohnung für den Einsatz, meint der Soziologe Richard Sennett. «Die Wirtschaft belohnt immer weniger Menschen, vor allem nicht jene, die einfach loyal und engagiert ihre Arbeit machen, was wirklich eine Belohnung verdienen würde.» Die neue ökonomische Ordnung fordere von uns mehr soziale Fantasie, als wir bisher aufbrachten. Sonst könnten wir uns nur beklagen, als Gefangene dieses Wirtschaftssystems. " (Weltwoche)

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Kommentar von Blogger ob dazu:

Aufruf zur kritischen Sichtweise dieser Meinung:
 
Richard Sennett scheint zwar sehr bekannt und angesehen zu sein (auch wir bekamen auf der Universität etwas von ihm zu lesen), dennoch möchte ich einige kritische Anmerkungen zu obiger Meinung machen.
Erstens, den Markt gibt es nicht (obwohl es in den USA vielleicht sehr kapitalismus(ideologie)nah zugeht - was er auch vielleicht beschreibt).
Zweitens lässt es sich ohnedies darüber streiten, wie und wofür man belohnt werden soll. Da könnte auch ein Diktator, ein Volk oder was auch immer keine exakte Lösung finden. Und irgendeine Belohnung erhält man ja schließlich selbst im Markt. Das wäre ja auch der theoretische Vorteil des Marktes, dass er durch Belohung anstatt - wie der Kommunismus - durch Zwang funktioniert. Nur arbeiten natürlich - aufgrund einer fehlenden Grundsicherung, welche eine Möglichkeit wäre, dies zu verhindern - nicht alle nur freiwillig. Das perfekte System gibt es nunmal wahrscheinlich nicht. Der Mensch ist gefragt! Oder die Kunst! ???

9/8/05 18:37  
Kommentar von Blogger ob dazu:

Nachtrag:

Die Ökonomie ist weniger ein Instrument zur gerechten Verteilung als zur "optimalen" (effizienzten) Ressourcennutzung (knappe Ressourcen erfordern die Vermeidung von Verschwendung).

Die gerechte Verteilung ist Gegenstand und Aufgabe der Wirtschaftspolitik, da kann man dem Kapitalismus wenig die Schuld geben (obwohl vollkommen gleiche Einkommen den Anreiz zum Arbeiten, zum "Wirtschaften" wohl zu stark reduzieren würde): zur Wirtschaftspolitik (> Wohlfahrtsökonomik) sehe man diesbezügliche Lehrbücher (z.B. von Weimann oder Frey) und zum Sinn bzw. zur Notwendigkeit (?) materieller Anreize sehe man Untersuchungen zum homo oeconomicus bzw. zu Problemen der Planwirtschaft.

11/8/05 12:01  
Kommentar von Blogger cu dazu:

Obwohl ich das Interview mit Richard Sennett nicht gerade überragend interessant empfand, muss ich uns doch wiedermal etwas in Erinnerung rufen: Es ist natürlich durchaus sinnvoll über "den Markt"(es muss ihn doch geben, schließlich hat doch der immer die Schuld wenn die armen Konzerne Stellen abbauen,((obwohl sie mehr Gewinne einfahren)) oder?)
zu disskutieren und ökonomische Grundprinzipien zu errörtern. Aber eines vergißt man of, wenn man selbst zu denen gehört die keine Arbeit haben, ist einem das ziemlich wurscht. Man könnte es auch so formulieren: "Wie haben leicht reden."

12/8/05 09:07  
Kommentar von Blogger ob dazu:

Wie ich schon sagte: der Markt ist nicht für Gerechtigkeit verantwortlich. Genausowenig wie ein Diktator oder "der" Kommunismus jeden Menschen gerecht (würdig) behandeln könnte. Obwohl man sagen könnte, dass im Kommunismus zumindest alle gleich behandelt werden. Doch hierbei rufe man sich Goerge Orwell in Erinnerung: manche sind gleicher als andere.

12/8/05 11:40  
Kommentar von Blogger edja04fdlando dazu:

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16/8/05 15:52