Kurzfassung:Großzügigkeit: ja.
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Nach Entstehungszeitraum geordnet: neuere zuerst!
TEXTE, MUSIK, FILME U.A. Z.B. ÜBER DAS INTERNET SEHR KOSTENGÜNSTIG REPRODUZIERBARE "GEISTIGE GÜTER" ALS ÖFFENTLICHE GÜTER
Unter einem "öffentlichen Gut" versteht man wirtschaftstheoretisch ein Gut, von dessen Konsum ein Ausschluss von Personen (technisch oder weil zu teuer) nicht möglich oder nicht wünschenswert (z.B. im Falle einer medizinischen Mindestversorgung) ist und dessen Konsum nicht rivalisierend ist (d.h. der Konsum eines Konsumenten schränkt den Konsum eines anderen nicht ein). Diese Kriterien scheinen auf Texte, Musik, Filme, Software, u.a. in Zeiten des Internet, dortigen Tauschprogrammen, etc. vollends zuzutreffen (denn aufgrund der praktischen und fast kostenlosen Tausch- und Reproduktionsmöglichkeiten scheint es wünschenswert bzw. kaum möglich, Personen von deren Konsum auszuschließen). Das Problem öffentlicher Güter (aus ökonomischer Sicht): deren Erstellung ist aufgrund von Freifahrerverhalten (auch Trittbrettfahrerverhalten) schwierig, d.h. da Personen diese Güter (aufgrund genannter Nicht-Ausschließbarkeit) konsumieren können, ohne selber einen Beitrag zu deren Erstellung zu leisten (also gratis), werden sie "rationalerweise" keinen Beitrag leisten und das Gut wird in der Folge nicht (leicht, ausreichend, suboptimal ...) erstellt. Die typische Lösung für dieses Problem aus ökonomischer Sicht: da der Markt ein öffentliches Gut nicht (leicht...) erstellen kann, muss der Staat eingreifen. Z.B. in der Form, dass er seine Bürger zwingt, einen Beitrag zu leisten (z.B. über Steuern). Über die Zwangsbeiträge kann das öffentliche Gut (als welches aufgrund der wahrscheinlich davon ausgehenden positiven externen Effekte auch Bildung gesehen werden kann) erstellt werden (durch den Staat selbst, durch Subventionierung privater Produzenten, ...). Da stellt sich die Frage, wieso dieses Prinzip nicht auch für angesprochene Güter (Texte, Musik, Filme, ...) angewandt wird. Eine Antwort wäre, dass die "erstbeste (First-Best-)Lösung" der Bereitsstellung durch den Markt (aus ökonomischer Sicht) grundsätzlich als besser angesehen wird als die "zweitbeste (Second-Best-)Lösung" der Bereitstellung durch den Staat (weil staatliche Produktion ist ineffizient, die Konsumentensouveränität wird durch den Markt besser gewährleistet, etc.). Doch einerseits stellt sich die Frage, ob die (versuchte, annähernde) Realisierung der "erstbesten Lösung" im Falle angesprochener "geistiger" Güter (kostengünstig genug) möglich ist, und andererseits, ob aufgrund der heutigen technischen Möglichkeiten (v.a. des Mediums Internet) eine "zweitbeste Lösung" nicht auch effizient bzw. eben effizienter als die "erstbeste Lösung" sein könnte. So könnte der Staat mittels der eingehobenen Steuern (die wahrscheinlich nicht einmal sehr hoch ausfallen müssten und fairerweise auch flexibel gestaltet werden könnten: z.B. könnte deren Höhe in Abhängigkeit von den zur Verfügung stehenden "Tausch-" oder "Reproduktionsmitteln" variieren, z.B. indem Internetzugänge - u.U. auch abhängig von der Downloadkapazität - besteuert werden und dies effizienterweise direkt beim Anbieter). Die Steuereinnahmen könnten sodann je nach Konsumpräferenzen bzw. Nachfrage (d.h. z.B. je nachdem, wieviele Lieder von einem Künstler aus dem Internet heruntergeladen werden) und zusätzlich auch nach gewissen politischen Kriterien (z.B. Nachwuchsfördernung) auf die Anbieter geistiger Produkte aufgeteilt werden. Ähnlich geschieht es ja bereits in Bars, welche einen gewissen Betrag für die gespielte Musik abliefern müssen. Nur könnte die Verteilung dieser "Zwangsbeiträge" durch das Internet bzw. dessen Nutzung für Tausch- und Reproduktionsvorgänge möglicherweise effizienter (als "offline") gestaltet werden. So würde z.B. ein staatlich autorisiertes Medium zum Herunterladen von Musik aus Gründen der Fairness (von Einsicht) auf Seiten der Konsumenten (die ohnehin bereits für dessen Nutzung bezahlt haben und dadurch nur die Verteilung zugunsten ihrer "Idole" fördern können) und auch aufgrund von realisierbaren Qualitätsvorteilen sicherlich ausreichend genutzt werden. Sicherlich würde die Erhebung, Festlegung der Höhe und vor allem Verteilung der Zwangsbeiträge nicht problemlos verlaufen, doch eine Überlegung sind sie meiner Meinung nach allemal wert. Und in jedem Fall bliebe den Produzenten geistiger Produkte zusätzlich noch die - finanziell sicherlich nicht unbedeutende (wenn nicht ohnehin für ein wohlhabendes Dasein ausreichende!) - Möglichkeit, ihre Produkte zusätzlich auch im Markt auf Wegen, bei denen ein Ausschluss möglich ist und die für die Konsumenten aber auch trotz der kostenlosen (bzw. steuerfinanzierten) Alternativen reizvoll sind (man denke an schön gestaltete DVDs oder CDs, schöne und - möglicherweise günstiger als zu Hause - gedruckte Bücher, Kinovorführungen von Filmen, etc.) - zu verbreiten. Des weiteren könnte man Anbietern geistiger Produkte die Wahl lassen, am staatlichen Programm teilzunehmen oder nicht. Sollten sie nicht teilnehmen, wäre ein Missbrauch aufgrund er kostenlosen Alternativen unwahrscheinlicher als ohne das staatliche Programm bzw. ihr Produkt wäre bei dieser Entscheidung wohl gut genug und die Konsumausschlussmöglichkeiten vorhanden, um sich trotz des alternativen staatlichen Programms zu verkaufen. So wären auch die Nutzer des geistigen Privateigentums zufriedengestellt bzw. versorgt.
3/06 (überlegt schon mehrmals früher...)
NICHT RESPEKTIEREN VON GEISTIGEM EIGENTUM = RAUB (BZW. ENTEIGNUNG)
- Revision einiger meiner früher verlautbarten Ansichten
Nein. Eigentlich handelt es sich bei jemandem etwas wegnehmen
ohne seine Erlaubnis (welche nicht indirekt erfolgen muss, aber in Form von
Bezahlung eines gewissen Preises oder Einhaltung anderer Bedingungen erfolgen
kann) doch um Raub, für welches animalische Verhalten man höchstens in
lebensbedrohlichen Situationen Verständnis zeigen könnte, und deshalb etwas
"Verwerfliches".
Allerdings, solange es eben noch nicht genügend alternative "Erlaubnissen" gibt
(die meisten Künstler übernehmen ja nach wie vor meist den "normalen"
Kopierschutz, welcher hauptsächlich auf den größtmöglichen Verdienst - inklusive
dem der Mittelsmänner - abzielt und somit vielen, auch kommerziellen Nutzern,
wie z.B. kleineren Kultureinrichtungen, die sich die Erlaubnis nicht leisten
können, ein Stück mehr Lebensqualität ohne illegales Vorgehen verwehren würde -
was wahrscheinlich auch nicht im Sinne des Künstlers ist - oder die praktische
und leistbare Verwendung des Herunterladens aus dem Internet nicht ermöglichen
würde), die einem ein Stück mehr (kostenlos [auch für den Künstler oder
sonstigen geistigen Produzenten mit höchstens geringen Kosten bzw.
Einnahmeverlusten verbunden, weil man z.B. ein Lied ohne die illegale Verwendung
auch nicht kommerziell kaufen würde - wobei die illegale Verwendung
möglicherweise sogar einen positiven weil Werbeeffekt hat]) leistbare
Lebensqualität (durch private und winzig-kommerzielle [weil pedantisch sein ist
ja lebensunterdrückend, weshalb man dafür auch ein Auge zudrücken sollte], nicht
kommerzielle bzw. Nutzung!) ermöglichen, ist vielleicht eigenes,
verwerfliches Verhalten in Kauf zu nehmen (solange es als solches bewusst bleibt
und nicht bedenkenlos bzw. sinnlos erfolgt, d.h. man einen guten Grund für das
unmoralische Verhalten hat: "Es gibt gewisse Gesetze, und nur Liebe weiß [oder
sollte man sagen: darf wissen?], wann sie zu brechen sind..."). Außerdem
wird durch Nicht-Akzeptanz bisheriger "Erlaubnisse" vielleicht die Entwicklung
neuer, für die Nutzer einsichtiger "Erlaubnissen" gefördert, die dann auch
freiwillig eingehalten werden (wie es auch schon vielfach geschieht, Bsp.
GNU Lizenz für freie Dokumentation). Man sollte jedoch die
Entscheidung der Wahl der Erlaubnis dennoch noch dem Künstler (oder sonstigen,
geistigen Produzenten) überlassen und ihm nicht die eigene Ansicht aufzwängen
durch unlautere Mittel (> scheiß stumpfsinniger Gruppenzwang). Und mehr aus
Bequemlichkeit als auf individueller Überzeugung beruhende Massenbewegungen, wie
derzeit das rücksichtslose Herunterladen von geistigem Eigentum anderer, sind ja
oft bedenklich bzw. stellen sich nach einiger Zeit als nicht korrekt heraus, was
einen dann beschämt, dabei mitgemacht zu haben:
"Die öffentliche Meinung ist träge, sie reagiert erst nach langer "Totzeit" auf neue Einflüsse; außerdem liebt sie grobe Vereinfachungen, die meist Übertreibungen eines Tatbestandes sind. Deshalb ist die Opposition, die eine öffentliche Meinung kritisiert, dieser gegenüber so gut wie immer im Recht. Aber sie begibt sich, im Tauziehen der Meinungen, in extreme Positionen, die sie nie eingenommen hätte, wenn sie nicht die Gegenmeinung zu kompensieren getrachtet hätte. Bricht dann die bisher herrschenden Meinung zusammen, was sie ganz plötzlich zu tun pflegt, so schwingt das Pendel nach der ebenso Übertriebenen Extremstellung der bisherigen Opposition aus." (Komplette Textstelle zu finden unter Gesammeltes/Recht/Konrad Lorenz)
Ich wäre auch bereit, z.B. meine illegal vom Internet heruntergeladenen oder sonstwie kopierten Lieder nachträglich (zu einem vernünftigen Preis) zu legalisieren, was auch meine Wertschätzung und somit auch meinen Genuss wieder erhöhen und das Verhältnis von Qualität gegenüber Quantität wieder verbessern könnte.
8.9.04
Ehemalige Einleitung zum "Kopierrechtlichen": Zu unserer, potentiell als solche gesehenen "©-Missachtung": All jenen (Systemverteidigern/-hochhaltern), die vermuten, dass wir uns relativ wenig um © scheren (teils sicher nicht zu unrecht - obwohl die meisten Textstellen eher zu einem Bücherkauf anspornen als davon abhalten), seien Oberdenker's Überlegung zum geistigen Eigentum und einige Text-/Meinungsfragmente nahegelegt!
SCHUTZ NICHT NÖTIG!
Was mich von anderen unterscheidet, mich hervorhebt, mich besonders macht, muss
nicht durch einen Kopierschutz ("Copyright") geschützt werden. Und das, was ich
für die Gesellschaft oder einen Teil davon (und nicht hauptsächlich für den
Eigengebrauch) leiste bzw. schaffe, wird von der Gesellschaft (oder einem Teil
davon) auch ohne Zwang auf irgendeine Weise ermöglicht und ausgeglichen (und
einem gesunden Menschen geht es gegen das Gewissen bzw. die Ehre, etwas ohne
irgendeine Gegenleistung zu nehmen, d.h. zu rauben) werden, sonst wird sie es
schon nicht nötig haben bzw. wollen.
22.7.04
Siehe auch: meine Diskussionsbeiträge auf derstandard.at vom 7/04, nachzulesen bei meinen Veröffentlichungen.
SYMPATHISCHE AUSSAGEN (weil zu meinen Ideen/meinem Konzept passend) AUF DER WEBSEITE EINES SOFTWAREANBIETERS:
"SpywareBlaster is freeware. Please
consider donating to further our cause!
Why is it Free?
We're all about helping you protect your privacy and security, because we value
ours so much.
We believe strongly that people should have free access to innovative security
and privacy solutions.
Through our offering of freeware products, we try to realize that belief.
We hope you enjoy our software - we certainly had fun making it!"
Eine Kritik meinerseits noch daran: da es schwer ist, selber
zu bestimmen, welche Spendebeträge angebracht sind (schwer, den eigenen Nutzen
zu messen und zu wissen, was für die Produzenten notwendig ist, um die Leistung
ohne Selbstaufopferung - und deshalb mit Freude [Beachte Zitat meinerseits: Kann
aus einer Anstrengung, die einem keine Freude bereitet, etwas Gutes erwachsen?]
- erbringen zu können, was notwendig wäre, um ihnen das ermöglichen zu können,
weil man dann kein schlechtes Gewissen haben muss...), wäre es hilfreich, wenn
die Produzenten Angaben über ihre (ihres Erachtens notwendigen) Einkünfte machen
würden (auf die Art, wie wir das im "freien Denkermarkt" machen, z.B.).
April 2004
Auf legalem Wege sollten verschiedene Copyright-Modelle angeboten werden, um die Reflexion eines Produzenten, forciert z.B. durch die ihm/ihr durch den Rechtsvertreter vorgebrachten Angebote und die Notwendigkeit, sich zu entscheiden, hinsichtlich der ihm optimal erscheinenden Nutzung seiner (geistigen) Produktion, was zum Vorteil sowohl des Produzenten als auch der Konsumenten sein könnte. Wenn der Produzent, z.B. ein Autor, zur Förderung seiner Popularität es z.B. vorzieht, die freie, auch kommerzielle Nutzung seiner Texte unter gewissen Bedingungen zu erlauben, so sollte ihm dafür eine Möglichkeit geboten werden (und teilweise gibt es ohnehin schon neue Modelle dahingehend), denn das könnte zum Vorteil sowohl für ihn (> mehr Publikum und dadurch mehr Chance auf Popularität) als auch für die am Text Interessierten, aber nicht Zahlungsbereiten, sein. Die Nutzungsrechte sollten jeweils für Konsumenten klar erkenntlich und verständlich sein. März 2004
(Ehemals, d.h. vor neueren Überlegungen, diese Seite) Einleitende, besinnliche (und unwissenschaftliche, dahergequatschte) Worte (von ob):
Wenn man wegen jeder zitierten Textstelle oder jedem Zitat Rücksicht auf den "Urheberrechtsinhaber" nehmen müsste, dann wäre das menschliche Leben (außer für künstlich Bessergestellte) wohl bald geistig verarmt. Obwohl: dafür wäre das Problem mit der Informationsüberflutung entschärft. Außerdem müssten Menschen mit geistigen Bedürfnissen, die sich den Konsum nicht leisten können, ihren Denkapparat mehr nutzen und wieder mehr selber produzieren, um ihre eigenen geistigen Bedürfnisse selbst zu befriedigen (Vgl. nachstehenden "Aphorismus" 'Geistig Selbstversorgen') oder durch entsprechende Gegenleistungen (im "direkten" oder zumindest "direkteren Tausch") von anderen befriedigen zu lassen - was sie autonomer machen und vielleicht auch ihr Selbstwertgefühl wieder steigern würde (bei entsprechendem Interesse bzw. Bedarf von mit ihnen interagierenden Menschen).
Weitere Überlegungen (Stichwortartig):
Wenn wirklich "Großes" für die Menschheit geschaffen wird, dann hat "das
Werk" für den "Produzenten" schon eine befriedigende Wirkung an sich (durch die
breite Ver- oder Anwendung; das Glücksgefühl, andere zu beglücken; das Verspüren
der eigenen "natürlichen Autorität"), außerdem hat das Schaffen rein aus
finanziellen Anreizen (statt aus einem inneren Bedürfnis heraus -> intrinsische
vs. extrinsische Motivation) einen "falschen Beigeschmack", einer der
überlieferten Grundsätze der alten Ayurveda-Medizin ist z.B., dass nicht aus
finanziellen Gründen geforscht oder behandelt werden soll (um die Qualität/die
"positiven Absichten" zu erhalten). Außerdem kann langfristig sowieso finanziell
nichts geschützt werden (immer abhängig vom derzeitigen System und der
"Zahlungsmoral" bzw. Gesetzesfrömmigkeit der Menschen). Und wenn geistiges
Eigentum nicht mehr über und mit gleichzeitiger Bereicherung von Dritten
verteilt/verkauft werden kann (aus z.B. vorher genannten Gründen), dann werden
vielleicht "persönlichere", mehr auf Wertschätzung (im Gegensatz zu dem
"entfremdeten" Gefühl, nur dem Anbieter verpflichtet, den Preis für z.B. das
Buch schuldig zu sein) beruhende Wege gefunden, den (finanziellen/ Tausch-)Wert
zu erhalten, z.B. die integrierte Spendemöglichkeit bei Computerfreeware ("Donations")
oder indirekte Unterstützungsmöglichkeiten wie auf unserer Seite (Zusammenarbeit
mit Anbietern von z.B. Büchern, auf welche wir verweisen). Die Frage, ob die
direkte oder indirekte, freiwillige Unterstützungsmöglichkeit die geleistete
Arbeit "kompensieren" kann (Spendenfreudigkeit, Moral, finanzielle
Wertschätzung... der "NutzerInnen"), erübrigt sich, weil wenn die Arbeit eben
nur aus finanziellen Anreizen geleistet wurde bzw. nur durch finanziellen
Ausgleich "kompensiert" werden kann, dann fehlt ihr offensichtlich der "Wert an
sich" und die Arbeit ist somit bedenklich bzw. an sich "sinnlos". Und wenn die
Vergütung für die geleistete geistige Arbeit für den "Produzenten" zum Überleben
notwendig ist, d.h. wenn diese Arbeit anstatt körperlicher oder zumindest
an der materiellen Grundversorgung der (Mit-)Menschen beteiligten Arbeit
geleistet wurde, dann stellt sich die Frage, was für einen (wirklichen und nicht
bloß eingeredeten oder eingebildeten) Wert diese Arbeit für einen Großteil der
Bevölkerung haben soll, die nicht "abgehoben", fern von der Zusammenarbeit zur
Grundversorgung leben kann. Das klang jetzt vielleicht "proletarisch", hängt
aber eher mit meiner fortschritts- und damit wissenschaftskritischen Einstellung
zusammen. Außerdem, finde ich, sollte ein gesellschaftliches System der
Kooperation (wenn schon, denn schon) so organisiert sein, dass man nicht durch
übermäßige Arbeit an geistiger Bedürfnisbefriedigung/-produktion gehindert wird
und in der Folge auch nicht von der Befreiung davon (der Arbeit) abhängig ist.
März 2003
2 zum Thema passende "Aphorismen" meinerseits:
Zum Thema Raubkopien (von 2001 oder 2002):
Warum sollte die Masse zum Wohle einzelner Massenverdiener auf etwas praktisches
und freudebringendes verzichten? Musik, die mit geldgieriger Absicht gemacht
wird, ist sowieso verwerflich und unehrlich. Und „Hollywood-Musik“ gibt es jetzt
schon viel zu viel. Wenn einem eine Band, deren Musik, deren Gesamtwerk, deren
Aussage oder deren Absichten etwas wert ist, kann man sie ja „freiwillig“ mit
dem Kauf der CD oder sonst wie direkt unterstützen. „Hollywood-Musik“ verkauft
sich durch Aufdrängen schon oft genug und da schadet es nicht, ihr den Wind aus
den Segeln zu nehmen und ehrliche, künstlerische Musik zu stärken.
(► Siehe stattdessen NICHT RESPEKTIEREN VON GEISTIGEM EIGENTUM = RAUB (BZW. ENTEIGNUNG) - Revision einiger meiner früher verlautbarten Ansichten, vom 8.9.04)
Geistig Selbstversorgen!
Wenn man sich schon nicht materiell selbstversorgen kann (will), so sollte man zur eigenen und der Zufriedenheit anderer (und für zumindest geistige Autonomie) zumindest auch selber Geistiges schaffen.
Nachfolgend einiges, ohne Rücksicht auf Kopierschutz* (wie so vieles, auf
unserer Seite) "gesammeltes" zum Thema "geistiges Eigentum" (Thema "copyright" -
für die der deutschen Sprache nicht mehr sehr mächtigen, vertrauten oder
verbundenen).
* Aber - frei nach § 46 UrhG (Urheberrechtsgesetz), ABGB, Stand 2002:
vervielfältigung (auszugsweise, textstellen) erlaubt, wenn titel und autor
ordentlich angegeben.
(Aus diesen Überlegungen ist nicht zu schließen, dass ich für die rein kommerzielle Verwendung geistigen Eigentums, z.B. von literarischen Texten, ohne Einbeziehung oder Bewilligung des Autors/Schöpfers bin!)
März 2003
Da ich nicht mehr weiß, ob ich mit allen Aussagen in den Textstellen übereinstimme und eben keine Zeit zur Überprüfung habe, siehe vor dessen Lektüre meine Überlegung
►
NICHT RESPEKTIEREN VON GEISTIGEM EIGENTUM = RAUB (BZW. ENTEIGNUNG) - Revision
einiger meiner früher verlautbarten Ansichten, vom 8.9.04.
Für ... ist das Urheberrecht - ursprünglich erdacht, um die Kunst zu fördern, indem es deren ökonomischen Wert für einen begrenzten Zeitraum schützt - in den letzten Jahrzehnten zum Totengräber kultureller Entwicklung mutiert.... Der Schutz von Mickey Mouse und und einigen wenige profitträchtigen Produkten aus dem Reich des "geistigen Eigentums" hat den Nebeneffekt, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil der kreativen Produktion des letzten Jahrhunderts, v.a. der 20er und 30er Jahre für unsere gegenwärtige Kultur verloren geht, da die Wiederveröffentlichung von Schallplatten oder Filmen einfach zu kostspielig ist, weil vorher die Inhaber bzw. die Erben der Urheberrechte ausgeforscht werden müssten, um etwaigen Klagen vorzubeugen.... Dabei geht Disney so weit, dass sogar Kindergärten verklagt werden, wenn sie urheberrechtswidrig Goofy- oder Mickey-Sujets für Wandgemälde verwenden, wie 1989 in Florida... EMI verklagt laufend Musikliebhaber, die Texte oder Akkorde beliebter Popsongs im Internet veröffentlichen... American Society of Composers versuchte, Lizenzgebühren für am Lagerfeuer in Feriencamps gesungene Lieder einzuheben.... Bislang gibt es gesetzliche Ausnahmeregelungen für die Vervielfältigungen zu privaten oder Forschungszwecken.. Dieser sog. "fair use" garantiert bis dato, dass in Bibliotheken auch zeitgenössische Bücher zu finden sind, und ermöglicht die für das 20. und 21. Jahrhundert essenziellen kreativen Verfahren des Sampling, der Collage, der Montage und des Zitierens - in den Augen der kommerziellen Urheberrechtsverwerter alles kriminelle Machenschaften, die abgestellt gehören und nun endlich auch abgestellt werden können... Anwalt Lessing, der offenbar auch nicht besonders zuversichtlich ist, empfiehlt schon jetzt, dass AutorInnen, die nach dem Prozess noch immer Angst haben, ihre Ideen würden geklaut, diese am besten für sich zu behalten... (in einem Artikel über Copyright-Schutz anlässlich eines Gerichtsverfahrens in den USA, in dem es um die "innovative Potenz der Kultur im 21. Jahrhundert" geht)
Zum geistigen Eigentum in der digitalen Welt (Software-Patentierung, Musiktauschbörsen...):
Der frei programmierbare Allzweckrechner ist vom Aussterben bedroht. Als Ersatz wartet ein fremdgesteuertes Abspielgerät, das einer höheren Autorität gehorchen wird und nebenbei noch eifrig umfassende Nutzerprofile sammelt. ... Der Weg zur open source wird immer einfacher, und angesichts all dieser neuen "Features", die auch bezahlt werden wollen, immer attraktiver. (Michael Aschauer in einem Artikel zum Thema Software-Copyright bzw. geplanten, digitalen Kopierschutzsystemen)
Es ließe sich nicht nur das eigene Patent gegenüber allem Ähnlichen durchsetzen und dieses in den Boden klagen (durch ein geplantes Eigentumsrecht, welches auch das Ende von open source und free software mit sich bringen könnte, Anm.): Die intellektuellen Ressourcen ungeschützter Software selbst wären ein gefundenes Fressen für die - dann tatsächlich so zu bezeichnende - Software-Piraterie von Microsoft und anderen, die Ideen klauen, patentieren und rückwirkend verbieten lassen könnten. Das Gesetz des Dschungels, das eben dort schon unter "Bio-Piraterie" zum Inbegriff der Skrupellosigkeit der Pharma-Riesen geworden ist, hielte auch auf den Rechnern zu Hause Einzug. (Wolfgang Schweiger in einem Artikel zum Thema Software-Copyright bzw. geplanten, digitalen Kopierschutzsystemen)
Zur Frage der Software-Patentierung hat die Europäische Kommission im vergangenen Jahr eine öffentliche Konsultation durchgeführt. Von etwa 1500 Stellungnahmen sprachen sich 91 Prozent dagegen aus. Dieses eindeutige Ergebnis wurde in sein Gegenteil umgebogen: freie Entwickler, kleine Firmen und Akademiker waren dagegen. Dafür waren hingegen Patentanwälte, Großkonzerne und Patentbehörden. Somit war das nach Kapitalmacht gewichtete Ergebnis eine wirtschaftliche Mehrheit für Software-Patente. ... Dass die Urheber nichts als ein Vorwand für die Durchsetzung industrieller Interessen sind, zeigte auch die jüngste Entscheidung des US-Verfassungsgerichts, die die Verlängerung der Copyright-Schutzfrist um weitere 20 Jahre über den Tod des Autors hinaus bestätigte. ... Aus dieser Sicht sind wir nicht aktiver Teil einer Wissenskultur, sondern "Verbraucher" nach dem Bild von Legehennen, denen Medienkonserven verfüttert werden, und die dafür am laufenden Band goldene Eier legen. (Volker Grassmuck in einem Artikel zum Thema Software-Copyright bzw. geplanten, digitalen Kopierschutzsystemen)
Eine unserer Varianten zum Erhalt oder zur Schaffung des Tauschwertes unserer geistigen (Re-)Produktionen
wenn sie nach dem lesen dieser seite das (natürliche) bedürfnis empfinden, uns etwas gutes tun zu wollen oder wenn sie einfach gerne menschen eine freude bereiten, können sie für einige ihrer konsumtätigkeiten die links zu diversen konsummöglichkeiten unter www.diedenker.org/bereichern benutzen. damit können sie uns (nicht auf Ihre Kosten versteht sich, denn wozu gibt es denn reiche anbieter, die ihre einnahmen mit uns teilen wollen?) und gleichzeitig sich selbst materiell bereichern.