Artikel, Meinungen, Bücher, u.ä. zum Thema Terror

(oder müssen "wir" vielleicht von Gegenwehr sprechen?)

 

Anlässlich der Anschläge von Madrid im März 2004 gesammelte Artikel, Meinungen, etc.

 

Todos los indicios señalan a la red terrorista Al Qaeda (elpais.es)

Bekennervideo der El Kaida (Wortlaut), en español

"Eine Art Staatsstreich Bin Ladens in Madrid"

El Kaida-Bekennerbrief: Großer Anschlag gegen USA nahe

¡No son vascos/santos, son hijos de puta!

 


"2,3 MILLONES DE PERSONAS COLAPSAN MADRID
Millones de personas contra el terrorismo
11.400.000 personas según la policía, 11.642.000 según el Gobierno, salieron a las calles de las principales ciudades españolas para condenar el atentado más sangriento de la historia en nuestro país. "En ese tren íbamos todos" y "No estamos todos, faltan 200" fueron algunos de los gritos de rabia que resonaron bajo la lluvia en Madrid, donde se manifestaron 2.300.000 personas.
MADRID.- 11.400.000 personas, según la policía, 11.642.000 según el Gobierno, salieron a las calles de las principales ciudades españolas para condenar el atentado más sangriento de la historia en nuestro país. "En ese tren íbamos todos" y "No estamos todos, faltan 200" fueron algunos de los gritos de rabia que resonaron bajo la lluvia en Madrid, donde se manifestaron 2.300.000 personas.
Por comunidades, y según el Gobierno, en Andalucía se manifestaron 2.300.000 personas; en Aragón, 505.000; en Asturias, 330.000; en Baleares, 177.000; en Canarias, 481.000; en Cantabria, 85.000; en Castilla y León, 1.010.000; en Castilla-La Mancha, 305.000; en Cataluña, más de 1.500.000; en Extremadura, 190.000; en Galicia, 845.000; en Navarra, 140.000; en La Rioja, 100.000; en la Comunidad Valenciana, 1.350.000; en el País Vasco, 440.000; en Murcia, 400.000; en Ceuta, 37.000, y en Melilla, 30.000." La delegación de Gobierno de Madrid ha cifrado en 2.300.000 los participantes en la protesta de la capital. (Fotos oben und dieser Text von
elmundo.es**)

Zwischen acht und elf Millionen Menschen gingen am Freitag - nach den verheerenden Terroranschlägen in Madrid - auf die Straße. (Fotos unten und dieser Text von derstandard.at**)

 

Und lernen wir besser uns freuen, so verlernen wir am besten, Andern wehe zu thun und Wehes auszudenken. [...] Viele von ihnen litten zuviel -: so wollen sie Andre leiden machen.

(Gesammeltes/Anstößiges/Nietzsche)

 

KOMMENTAR ZU ETA (BZW. TERRORISTEN ALLGEMEIN)

Was will denn diese faschistische Baskengruppe? Eine auf Terrorismus (Mord) begründete "Unabhängigkeit"? Jedenfalls ist es ein Teufelskreis, weil weder die Regierung Spaniens (oder jede sonstige, betroffene) nachgeben kann noch die Terroristen aus Gründen der Ehre (und ihres Fanatismus). Alles, was dem ein "endgültiges" Ende machen kann, ist ein Wunder bzw. man kann nur hoffen, dass man selber nie betroffen ist, denn geben wird es solcherlei "politischen (bzw. religiösen) Kampf" wahrscheinlich, solange es Meinungsverschiedenheiten gibt (und darum muss man in vielen Fällen wiederum ja froh sein, wie z.B. bei den faschistischen Ansichten einiger Basken).

Und allgemein zu Terroristen: selbst wenn diese FANATEN ihre Ziele erreichen würden (über welche sie sich wahrscheinlich meist selbst nicht im Klaren sind bzw. selbst wenn es deren Himmel sein sollte), wären sie doch dennoch unfähig, zufrieden zu sein ohne ihren Fanatismus.

"Quienes actúan mediante el asesinato y la amenaza, con total desprecio a la vida y el dolor del otro e ignorando los más elementales derechos humanos, sólo merecen nuestro profundo rechazo y condena. Desde su compromiso con la razón y la libertad, las Universidades, a lo largo de la historia, han dedicado sus esfuerzos a que la vida se imponga a la muerte, la razón a la fuerza y la convivencia a la violencia." (Auszug aus COMUNICADO DE LA CONFERENCIA DE RECTORES DE LAS UNIVERSIDADES ESPAÑOLAS (CRUE), Madrid, 11 de marzo de 2004)

11.3.04 (geschrieben, als noch die ETA die hauptverdächtige Organisation war)

...schön, eine Viertelstunde lang gemeinsame (Zwangs-)Reflexion* durch Stillstand und Schweigen in (der sonst sehr lebhaften und dadurch zerstreuenden Metro von) Madrid mitzuerleben. * Argumente pro Reflexion zu finden unter
Gesammeltes/Philosophie/Diverses zum Denken allgemein oder bei den Informationen über unsere Beweggründe zur Denkerarbeit etc. 14.3.04

ZU SICHERHEITSPOLITIKEN WIDER DEN TERROR

Die einzig wirksame Sicherheitsmaßnahme gegen den Terror ist eine psychologisch aufmerksame Außenpolitik. Alle anderen Maßnahmen, auch wenn sie noch so totalitär sind, sind nur zu Lasten der eigenen Bevölkerung weil repressiv oder zumindest lästig und nicht selten rassistisch und deshalb nicht gerade förderlich für die Völkerverständigung.

15.3.04

(Oberdenker)

 

Stoppt das Morden all ihr Fanaten und dafür auch imperialistische Kriege all ihr Gutmenschen!

Wofür lohnt es sich, auch "nur" einen Menschen zu ermorden? Wer glaubt und warum glaubt er das Recht dazu zu haben*?

(* Bedauerlicherweise habe ich auf der Demo in Madrid auch einmal einen Ausruf - und ich hoffe, es ist bei einem geblieben - nach der Todesstrafe für die Terroristen gehört: sind Menschen, die dies verlangen, und vor allem jene, die dies durchführen, denn nicht genauso Mörder und destruktiv? Leider rufen solche Gewaltakte auch oft den im sich selber als "normal" betrachtenden Menschen und unter dem Deckmantel des Gutmenschen verborgenen Fanaten hervor; zum Thema Todesstrafe siehe Gesammeltes/Todesstrafe)

** Ich hoffe/glaube, die Zeitungen haben für diesen "Propagandazweck" Verständnis für den Daten- und Bilderraub (falls es sie oder irgendjemanden interessieren sollte)!

Spanische Regierung übte nach Anschlägen Druck auf Journalisten aus

Anti-Regierungsdemonstrationen in Madrid:

Infos aus "erster" und recht unabhängiger Hand, allerdings auf spanisch Indymedia Madrid (Über Indymedia, Mailing-Lists Indymedia)

Auf deutsch: Indymedia Deutschland (die Österreicher sind scheinbar wiedereinmal zu gemütlich um zu berichten...)

Artikel | Bilddokumentation | Artikel 2

 

KOMMENTAR ZU BIN LADEN ANGEBOT

Wahrscheinlich wird es aber noch eines schockierenden (und wachrüttelnden) Ereignisses bedürfen, bevor sich die (dafür gewählte, neue!) Regierung entgegen aller Pseudo-Verpflichtungen (Spanien hat diesen Krieg weder begonnen noch wollte sich die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung daran beteiligen noch geschah die Hilfeleistung aus menschlicher Solidarität sondern vielmehr aus wirtschaftlichen Interessen; wenn es also eine Pflicht hat, dann dem Willen der - betroffenen! - Bevölkerung, welche meiner Meinung nach bekannterweise eine politkritische [verständlich nach Franco!] und international solidarische Einstellung hat, folge zu leisten) sich wider den Imperialismus zu entscheiden.

15.4.04

Übrigens ist vieles, was ich vorhergesehen hatte im Irak, bereits eingetreten: selbst wenn es positive Veränderungen für viele in der Bevölkerung (gerichtet nach amerikanischen, nicht irakischen Vorstellungen von positiv natürlich!) geben sollte, so wären diese nicht gewünscht bzw. "genießbar", weil von außen kommend, aufgedrängt (> siehe Machtanfordernisse der radikalen Islamisten [besser als Saddam?] und Aufstände wider Besatzung), denn: welcher halbwegs intelligente und damit eigenständige und mit ein wenig Selbstwertgefühl und Stolz ausgestattete Mensch lässt sich schon gerne ungefragt von jemand anderem helfen bzw. wer glaubt wirklich an gute, "altruistische" Absichten?

(wo dazugehörig?:) ...Daraus sollte man lernen, wie wichtig es ist, KEINE EUROPÄISCHE ARMEE zu haben, da ja auch auf mitgliedsstaatlicher Ebene (siehe Bsp. Spanien, Italien und UK) Individualinteressen bzw. die Gesamtbevölkerung schon problemlos ignoriert werden können. Wenn es unterschiedliche Entscheidungen gibt, gibt es zumindest noch die Möglichkeit, dass sich nicht alle Regierungen entgegen den eigenen Ansichten/ Interessen entscheiden, und man im Falle in einen anderen Staat flüchten kann.

 

"In Kundgebungen, die mittels SMS und Internets koordiniert wurden, machten Demonstranten in der Nacht vor dem Wahlgang vor den Parteizentralen der Volkspartei ihrem Ärger über die "Medienmanipulation" Luft. Am Montag berichteten ausländische Korrespondenten, sie seien von Regierungsstellen unter Druck gesetzt worden, der Theorie eines El-Kaida-Anschlags keinen Glauben zu schenken. Der Ausgang der spanischen Wahl wurde in Europa überwiegend positiv kommentiert."

(derstandard.at)

Spanien: Linksruck bei Parlamentswahlen (derstandard.at)

Yeah!?

Es scheint, die politische Wende in Spanien brächte die von der Bevölkerung schon immer gewünschten Maßnahmen!?

"Las tropas españolas que están en Irak volverán a casa"

(> Die spanischen Truppen, die sich im Irak befinden, werden nach Hause zurückkehren.)

Tropas en Irak: "Por supuesto, los soldados españoles en Irak regresarán antes del 30 de junio".

(> Selbstverständlich, die spanischen Soldaten im Irak werden vor dem 30. Juni zurückkehren.)

También ha dicho que que la intervención contra Sadam fue "un error político" y que "Bush y Blair deben hacer una autocrítica porque no se puede bombardear un pueblo por si acaso".

(> Er hat auch gesagt, dass die Intervention gegen Saddam ein "politischer Fehler" war und dass "Bush und Blair sich in Selbstkritik üben sollten weil man nicht einfach so ein Volk bombardieren kann".)

(El Pais über Zapatero bzw. diesen zitierend; Übersetzungen von ob)

Zapatero übt heftige Kritik an Bush und Blair

Aznar hatte sich zudem klar hinter Bush und damit gegen sein eigenes Volk gestellt: Rund 90 Prozent der Spanier lehnen die spanische Beteiligung im Irak-Krieg ab.

(Die Zeit)

Wahlsieger Zapatero kündigt Rückzug der Truppen aus dem Irak an Sozialisten-Chef und künftiger Premier: Abzug der spanischen Einheiten, sollte sich Lage bis Juni nicht beruhigen.

Der 43-jährige Zapatero will nun die Außenpolitik Spaniens von Grund auf neu orientieren. Er kündigte an, die spanischen Truppen nach seiner Amtsübernahme aus dem Irak abzuziehen. Die 1300 Soldaten sollen bis zum 30. Juni abrücken. "Der Irakkrieg war ein Desaster. Die Besatzung ist ein Desaster", betonte er. Ein Verbleib der Soldaten komme nur infrage, wenn die Macht im Irak an die UNO übertragen werde: "Man kann einen Krieg nicht auf der Grundlage von Lügen organisieren."

(Der Standard)

Mal sehen, ob es sich bei dieser (allerdings etwas schwindligen: "sollte sich Lage beruhigen...") Aussage nicht abermals um eine Politikerlüge bzw. ein undurchführbares Versprechen handelt! Zu diesem Zweck werden wir diese Aussagen solange auf unserer Seite für Aktuelles belassen, bis das Unternehmen durchgeführt worden ist (und ich hoffe, das wird es bald sein!). Wäre wahrscheinlich das Einzige, das wirksam gegen den Terror (zumindest von Seiten der El Kaida) helfen würde. Man kann von den derzeitigen Geschehnissen jedenfalls auch ableiten, wie wichtig es ist, dass die Macht der EU in diesen Angelegenheiten verteilt ist! Ich möchte nicht, nur weil sich einige Politiker nicht einig sind oder zu stolz sind, Fehler einzugestehen/nachzugeben (und sich deshalb [weiterhin] an absurden Kriegen beteiligen), dauernd mit der Gefahr eines Anschlags (/Massenmords) leben. (ob)

 

(Auf Spanisch:) Text bzw. Originalton der Ankündigung (und Begründung) des Rückzugs der Truppen durch Zapatero (El Mundo)

Die spanische Volkspartei beschwerte sich, dass der Film "Contact" im spanischen Fernsehen durch die Ankündigung Zapatero´s des Truppenrückzugs unterbrochen wurde - dies sei undemokratisch* gewesen, weil viele den Film sehen wollten :) (Artikel auf Spanisch in El Mundo) * Man erinnere sich, dass die Volkspartei Truppen in den Irak gesendet hat, obwohl ca. 90 % der Spanier dagegen waren...

Schiiten wollen abziehende Spanier schonen (Der Standard)

Zustimmung verschiedener Parteien (mit Ausnahme der Volkspartei natürlich) in Spanien und vom Sozialforum Madrid zur Entscheidung Zapateros (Artikel in El Mundo)

 

Kommentar von ob: Berlusconi (der ja bekannt dafür ist, die Interessen der Zivilbevölkerung nicht sehr zu beachten) hat ja schon angekündigt, trotz dem Verhandlungsangebot Bin Ladens (und in vielen islamischen Ländern ist er ja als Vertreter ihrer Interessen geachtet, und warum sollte man nicht auch die Interessen der islamischen Länder achten [müssen]?) nichts an seiner Außenpolitik zu ändern. Da stellt sich die Frage, ob es denn wichtiger ist,

mit DER REGIERUNG der USA solidarisch zu sein oder mit der VERNUNFT UND MENSCHLICHKEIT (und deshalb eingegangene Versprechen bzw. Dummheiten nicht mehr einzulösen).

Die derzeitige Situation sollte als Beispiel dazu dienen, zu welchen Problemen es bei einer GESAMTEUROPÄISCHEN ARMEE kommen könnte. Noch können sich zumindest einzelne Mitgliedsstaaten (mehr oder weniger) frei entscheiden (wobei aber notwendigerweise auch auf mitgliedsstaatlicher Ebene schon eine große Zahl von Individualinteressen übergangen werden müssen bei "gemeinsamen" Entscheidungen, wo es aber aufgrund der gemeinsamen Kultur zumindest ein gewisses, gemeinsames Verhalten und Einverständnis gibt) und dadurch haben Bürger eines Mitgliedsstaates, die mit der Außenpolitik ihres Aufenthaltsstaates nicht einverstanden sind und etwaige Bedrohungen deshalb nicht in Kauf nehmen wollen, zumindest noch die Möglichkeit, in einen anderen Mitgliedsstaat zu wechseln. Und wie wichtig es ist, (militärisch) außenpolitische Entscheidungen nicht zu zentralisieren, sieht man aufgrund der Tatsache, dass bereits auf nationaler Ebene schon problemlos die Ansichten der Bevölkerung ignoriert werden (und von welchen Deppen). Homogenisierung sollte möglichst auf das Nötigste beschränkt werden! Man spricht ja von der Friedenswirkung von Demokratien (es hat auch scheinbar wirklich noch nie einen Krieg zwischen demokratischen Staaten gegeben... und übrigens sind die "friedlichen" USA das einzige Land, in dem es seit seiner Entstehung - wie es entstanden ist, ist auch sinnbildlich... - nur diese Regierungsform - "Herrschaft des Volkes"! - gegeben hat!): gegenüber nicht-demokratischen Staaten scheinen die Vertreter der demokratischen Staaten diese "Wirkung" aber nicht "wirken lassen" zu wollen. Ich jedenfalls möchte nicht in einer Großmacht mit einer Machtzentralisierung und -anwendung a lá USA leben (zur Information: derzeit gibt es in der Welt drei ökonomische Großmächte/"Imperien": USA, Europa und Japan)...

 

Umfrage (in El País): Sind Sie mit dem sofortigen Rückzug der spanischen Truppen aus dem Irak einverstanden?

Scheich Omar: "Anschläge in London unabwendbar" (Artikel in Der Standard)

Prodi begrüßt spanischen Truppenabzug: "Zapateros Haltung ist sehr klar, und wir teilen sie" (Artikel im Standard)

Italien: Appell für gemeinsamen Antrag für Ende der Irak-Mission Druck auf Berlusconi für Truppenabzug wächst (Artikel im Standard)

Hinweis des Standards auf Probleme für objektive Berichterstattung durch unzulässige Informationsquellen

Kommentar von "nk b" dazu im Standard-Forum: MORGENMEDITATION Eigentlich müßte es zur Morgenmeditation jedes unabhängigen, kritischen Jounalisten gehören, sich immer wieder vor Augen zu halten, daß die jährlichen Aufwendungen der CIA für verdeckte Propaganda zur Begleitung von verdeckten Operationen im Ausland GENAUSO hoch sind, wie die der Nachrichtenargenturen Reuters, United Press International(UPI) und American Press(AP) ZUSAMMENGENOMMEN!!! Das für Zwecke der Propaganda arbeitende CIA-EIGENE Personal wird auf 2000 geschätzt, das der GEKAUFTEN, BESTOCHENEN, oder GENEIGT GEMACHTEN JOURNALISTEN UND VERLEGER (media assets) auf rund 1000!!!!!!!!!!!!!......................

Über (die Unterschiede zwischen) Schiiten und Sunniten (Artikel Standard)

...hatte Madrid sich in völlig unabhängiger Weise für den Rückzug entschlossen, weil der Krieg im Irak illegal war und die Krise in einer desaströsen und nicht-multilateralen Art angegangen wurde. (In diesem Artikel; und all den nicht-spanischen Journalisten, welche sich über den Rückzug Spaniens beschweren, würde ich wünschen, sich selber in unmittelbarer Gefahr zu befinden, z.B. täglich in der vollbesetzten Metro oder den Cercanias von Madrid unterwegs zu sein: ich empfehle Ihnen derzeit zur wahrscheinlichen Änderung Ihrer Sichtweise einen längeren, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benützen bedingenden Arbeitsaufenthalt in London!)

"Sie wollen, dass wir in Panik verfallen. Das ist ihre Absicht", sagte Bush in Hershey im Bundesstaat Pennsylvania offenbar mit Blick auf die Anschläge von Madrid, bei denen vermutlich Moslemextremisten mit Verbindung zur El Kaida mehr als 190 Menschen getötet hatten. Den Worten Bushs zufolge wollten die Attentäter von Madrid erreichen, dass die am Irak-Einsatz beteiligten Staaten sich gegeneinander wenden und über den Einsatz ein Streit ausbricht. (In diesem Artikel) ► Ist ja wohl auch mehr als gerechtfertig! Nur weil die amerikanische Regierung sich nach wie vor als Weltverbesserer aufführt (bzw. Kreuzzüge durchführt).... (Kommentar dazu von Oberdenker)

"Wir lieben das Leben mehr als ihr den Tod" ein meiner Meinung nach treffender "Kommentar" (Überschrift zu einem Artikel in der - christlichen? - Zeitschrift Calibán vom 17.4.2004, übersetzt aus dem Spanischen von mir) zu der schriftlichen Stellungnahme zu den Anschlägen in Madrid eines "offiziellen Vertreters" der (radikalen) Islamisten kurz nach den Anschlägen, sie (die Muslime allgemein...) würden den Tod lieben und "wir" (die "Abendländler" allgemein...) das Leben, weshalb sie folglich scheinbar ein Recht hätten, "uns" "Nicht-Gläubige"/(Andersgläubige!?)/"Lebensliebende" (im "Glaubenskampf"/ terroristischen Akten) zu töten, da meiner Meinung nach trotz deren "Liebe" und trotz all deren Glaubens der natürliche Lebenstrieb (in Kombination mit Todesangst) auch noch etwas zu sagen hat - obwohl Fanatismus, wie man es des öfteren erlebt, viele Gefühle und viel Vernunft vergessen lassen kann... Weiteres in dem Artikel: "In Madrid las eines meiner Kinder Auge um Auge, Zahn um Zahn auf einem Transparent eines Demonstrierenden und fragte mich: Mama, was bedeutet dies? - Den Sieg des Hasses, antwortete ich ihm..." (ob, 220404)

"Der Generalsekretär der UNO, Kofi Annan, ..., schloss gestern aus, die Sicherheitskontrolle im Irak zu übernehmen und wies darauf hin, dass das Ende der Besatzung dazu beitragen würde, die Gewalt zu reduzieren, obwohl es diese nicht völlig beendigen könnte." (Frei nach einem Bericht in Metro M., 29.4.04)

 

Weitere Informationsquellen

 

Artikel über Selbstmordanschläge

 

Der Selbstmordanschlag als Heldentod - Nur die wenigsten muslimischen Denker kritisieren den palästinensischen Märtyrerkult

(oder: warum die Rechtfertigung der Selbstmordanschläge durch muslimische Gelehrte inkorrekt oder zumindest widersprüchlich ist, Anm. ob)

NZZ am Sonntag,  14. September 2003

....Gegenargumente, nämlich dass Selbstmord im Islam verboten sei und dass bei den Anschlägen meistens Zivilisten getötet würden, fegt Bayyumi mit einer Geste von seinem Schreibtisch: «Auch israelische Soldaten töten in Palästina Frauen und Kinder.» Und der Islam verbiete nur Selbsttötung aus Überdruss am Leben; bei der Märtyrertat hingegen werde die Selbsttötung für das höhere Ziel des Jihad in Kauf genommen. Menschenopfer verboten Suad Saleh, Dekanin der Fakultät für Rechtswissenschaft an der Frauenabteilung der Azhar-Universität, bringt die von Rache geprägte Argumentation auf den Punkt: «Die Palästinenser vergelten Gleiches mit Gleichem.» Das erlaube der Islam, solange Krieg herrsche. Würden die Palästinenser befreit, wäre das Märtyrertum gesetzeswidrig. Auch das Grauen, das Selbstmordattentate im Westen und in Israel auslösen, lässt Saleh nicht gelten: «Die Palästinenser haben keine Waffe ausser sich selbst. Deshalb müssen sie ihren Körper einsetzen.» Nur wenige muslimische Denker stellen sich gegen den Konsens unter den religiösen Befürwortern der Selbstmordattentate. Zu ihnen gehört der iranische Autor Amir Taheri. Taheri beschuldigt die Befürworter, mit der Rechtfertigung des Selbstmords und des Tötens von Zivilisten gegen die islamische Ethik zu verstossen. Die Aufforderung der Hamas an ihre Anhänger, sich selbst darzubringen, wertet er gar als Verdrehung des Islams. Die Opferung von Menschen gehöre zu den Tabus im Islam, was sich im wichtigsten islamischen Fest widerspiegle, schreibt Taheri im «Wall Street Journal». Bei diesem werde jedes Jahr Abrahams gedacht, der seinen Sohn opfern wollte, um Gott zu gehorchen. Doch Allah nehme ein Menschenopfer niemals an und habe Abraham ein Schaf als Ersatz geschickt. Sucht nach dem Heldentod Bedenklich stimmt bei der heutigen Debatte um den Begriff Shahid, dass seine übrigen Bedeutungen übergangen werden. Das umfassendste arabische Wörterbuch, «Lissan al-Arab», rollt sie auf mehreren Seiten auf. Die Wurzel der grammatikalischen Intensivform Shahid, nämlich «shahida», bedeutet «Zeuge einer Tat, eines Ereignisses sein». Im Koran wurde diese Definition übernommen, weitere kamen hinzu. Der erste Shahid im Koran ist Gott; er hat alles gesehen und wird am Tag der Auferstehung alles bezeugen. Auch die Propheten, welche die Wahrheit erkannten und bezeugten, tragen im Koran diesen Ehrentitel. Erst gegen Schluss des langen Paragraphen führt der im 13. Jahrhundert geborene Autor des Wörterbuches, Ibn Mandhur, denjenigen, der um Gottes und der Religion willen getötet wird, als Shahid auf. Von den übrigen Muslimen unterscheide sich der Shahid dadurch, dass er nur physisch sterbe; seine Seele lebe weiter, und zwar in unmittelbarer Nähe von Gott. Zur Erläuterung dessen, dass der Shahid eine seltene Erscheinung ist, zitiert Ibn Mandhur eine Überlieferung des Propheten Mohammed: «Die Seelen der Märtyrer leben im Kropf grüner Vögel, welche die Blätter der Bäume im Paradies picken.» Es sei die Aussicht auf das ewige Leben bei Freisprechung von allen Sünden, weswegen junge Palästinenser heute nach dem Märtyrertum strebten, sagt der ägyptische Historiker Salah Issa. «Die mächtigen islamistischen Gruppen beuten die Hoffnungslosigkeit und die parallel dazu laufende Sucht nach dem Heldentod der jungen Menschen schamlos für ihre Zwecke aus.» Wie sehr die Taten der Selbstmörder in Palästina hochstilisiert würden, zeige sich an der Behandlung ihrer Leichname. Als Zeichen dafür, dass sie noch lebten, würden sie weder gewaschen noch in das obligate weisse Tuch gehüllt. Ihre Mütter würden gezwungen, Freudenrufe auszustossen, und nur Stunden nach der Tat hingen im Heim des Attentäters Plakate mit dessen Bild und der Aufschrift «Shahid». Bereits der Prophet Mohammed fürchtete sich vor den Eiferern, die mit Gewalt zum Shahid werden wollten. In einer bekannten Überlieferung stellt er den Dialog eines Verstorbenen mit Gott dar: «Toter: ‹Ich kämpfte für meinen Glauben, bis ich getötet wurde.› Gott: ‹Lügner! Du kämpftest, damit die Leute dich bewundern. Engel, bringt ihn ins Fegefeuer!›»

(NZZ am Sonntag,  14. September 2003, gekürzt, ganzer Artikel: http://www.nzz.ch/dossiers/2003/terrorismus/2003.09.14-al-article93H0D.html)

 

Buchempfehlung

zum (immer) wieder aktuellen Thema Terror und speziell zu Selbstmordattentaten (religiöser Instrumentalisierung):

 

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E. W. Heine: Das Halsband der Taube (Angebot: Buch)

(Im Mittelalter [wo arabische Länder noch geblüht haben] angesiedelter Roman der sich um das Thema glaubensmotivierter Terror dreht)

Auszüge:

Denn wer den Tod nicht fürchtet, ist zu allem fähig. Nichts jagt dem Menschen mehr Angst ein. Es gibt in der belebten Natur keinen stärkeren Trieb als den Willen zu leben. Alle Triebe, vom Fressen bis zur Fortpflanzung, dienen nur dem einen Ziel: Leben zu erhalten. (Der Fedawi, der den Tod sucht, steht außerhalb der Schöpfung. Er wird zum Dschin, zum Dämon einer überirdischen Macht, der kein Sterblicher gewachsen ist. Unüberwindlich aber ist nicht der Fedawi, sondern die Angst vor ihm. Wollte man dieser Gewalt einen Namen geben, so müsste sie Terrorismus heißen, denn der Schrecken ist ihr eigentliches Element.

Die Frierenden verehren die Wärme des Feuers; die im Dunkeln leben, suchen sein Licht. Andere preisen die veredelnden Kräfte der Flammen...Ein jeder hat recht, aber jeder verehrt nur einen Teil des Ganzen. So verhält es sich auch mit den Religionen. Gott ist das Feuer. Christen, Moslems und Juden suchen seine Nähe. Und jeder glaubt, er allein besäße die ganze Wahrheit an der göttlichen Glut.

Weißt du, wie alt die Lieblingsfrau des Propheten war, als er sie zur Frau genommen hat? Sie war neun. Mohammed war über Fünfzig, als er um ihre Hand anhielt. Ihr Vater wies den Antrag mit den Worten ab: Sie ist doch noch ein Kind. Erst nach langem Zögern willigte er ein. Sie hatte – so wird berichtet – mit anderen Kindern im Sand gespielt, als man sie rief, um sie zu waschen. Völlig unvorbereitet auf das große Ereignis wurde sie in das Haus des Propheten gebracht, der sie auf dem Brautbett erwartete, sie auf seine Knie setzte und die Ehe vollzog.  [338]

Du glaubst an Gott? – Ich glaube nicht an ihn, ich sehe ihn. – Du siehst ihn? – Er begegnet mir täglich in seiner Schöpfung. – Du glaubst an einen Schöpfer, warum? – Wie könnt Ihr fragen? Wer anders sollte Himmel und Erde erschaffen haben? – Du meinst, alles was ist, muss irgendwann von irgendwem erschaffen worden sein?- Aber ja, gewiss doch. – Und wer hat ihn erschaffen? – Wen? – Den Schöpfer? – Gott ist ewig. – Seltsam, bei Gott habt ihr keine Schwierigkeiten, euch vorzustellen, dass etwas immer war und immer sein wird, ohne Anfang und ohne Ende. Beim Universum jedoch braucht ihr einen, der alles angefertigt hat. Schau dir die unendliche Weite des Alls an, angefüllt mit unzähligen Gestirnen. Es war immer und wird immer sein, endlos und zeitlos. Glaubst du wirklich, dass irgendwer, mag er auch ein Gott sein, so etwas herstellen könnte? – Aber Gott... – Die letzte Offenbarung lautet: ES GIBT KEINEN GOTT! Gott ist nur ein Traum. Aber der Mensch muss träumen, sonst verliert er den Verstand. Wir alle sind unheilbar religiös.

Es gibt drei Arten von Menschen: die einen, die Gott dienen, nachdem sie ihn gefunden haben; die anderen, die ihn suchen und nicht finden; und wieder andere, die ihn nicht suchen, weil sie ihn nicht benötigen. Die ersteren sind glücklich, aber unvernünftig. Die letzteren sind vielleicht nicht glücklich, aber vernünftig. Am ärgsten trifft es die in der Mitte. Sie sind unglücklich und unvernünftig... - Das schwerste am Leben ist der Glaube. - Er verstellt alle realistische Erkenntnis. – Gott ist der Schöpfer von allem, was ist. – Er hat nicht uns, wir haben ihn erschaffen. – Und Mohammed und Jesus? – Sie haben es gewusst. Sie waren Eingeweihte. – Ihr meint, sie wussten, dass es Gott nicht gibt? – So ist es. – Ihr haltet sie für Lügner?  - Sie haben die Menschen nicht belogen. Sie haben ihnen das höchste gegeben, das man Menschen geben kann: die Vision der Unsterblichkeit. Was wiegt daneben die Wahrheit? Gibt es größere Enttäuschung, als wenn einen Idee zur Wahrheit verkommt?

Der Mensch vermag sich nicht damit abzufinden, dass seine Existenz nur von kurzer Dauer ist. Er braucht die Unsterblichkeit für sein Seelenheil so nötig wie Wasser und Luft. Nichts verleiht selbst dem Schwächsten so viel Kraft wie der Glaube an ein höheres Wesen, das ihn beschützt. Ob es Gott gibt oder nicht, ist völlig belanglos. Nicht Gott, sondern der Glaube an ihn ist von Bedeutung. Deshalb sind die Religionen so wichtig. Ohne sie wäre der Mensch nur ein Tier. Seine Gottesebenbildlichkeit ist seine Würde und seine Verpflichtung.

Weitere Textstellen daraus: Gesammeltes/Anstößiges/Heine

Weiterer Buchtipp zum Thema Terror
 

Liedtipp:

Imagine (John Lennon)

(ob "live aus Madrid")

 

 

Anlässlich der Anschläge von London am 7. Juli 2005 gesammelte Artikel, Meinungen, Bücher, u.ä.

Kommentar der Denker: Ad Terroranschläge in London*

* und: "Beachten Sie auch die eigenen und fremden Ergänzungen bei den Kommentaren dazu, wie z.B.:

ob hat gesagt…
Also erstmals danke für die Ergänzungen, denen ich großteils nur beipflichten kann (v.a. der angesprochenen "Zwangssolidarität": manchmal kommt mir vor, die Politiker bevorzugen anstatt Objektivität klare Abgrenzungen zwischen "wir" und "die da", d.h. klare Freunde und klare Feinbilder - was natürlich eine ziemliche Abstraktion darstellt, menschlich ist, aber in solchen Fällen halt leider zu oftmals brutalen Ergebnissen führt (weshalb man sich auch von - intelligenten und gebildeten? - Politikern etwas mehr Objektivität wünschen und erwarten würde).
Mit dem Argument der Demokratie u.v.a. der "Bürgerfreiheiten" als Hindernis habe ich so meine Probleme. Erstens einmal könnte man solcherlei Vorkommnisse auch in einer Diktatur nicht verhindern und zweitens (und viel wichtiger) wird diese Argumentation - wie mir scheint - meist dazu verwendet, von den wahren Ursachen (und Problemlösungsmöglichkeiten) abzulenken und somit (anstatt die Ursachen zu bekämpfen und die Probleme zu lösen - was für die Politiker eher unbequem wäre) die Menschen (zu unrecht) zu beruhigen. 14/7/05 18:03

Buchtipp: Terrorismus. Provokation der Macht von Peter Waldmann (Soziologie-Professor an der Universität Augsburg und Spezialist für politische Gewalt; diese vollständig überarbeitete Ausgabe vom Mai 2005 wurde am 16.7.05 anlässlich der Anschläge in London in der Tiroler Tageszeitung empfohlen, u.a. mit "Waldmanns zentrale These lautet, dass es sich bei Terrorismus um eine Strategie der Kommunikation handelt.")

Ansonsten:

 

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