Small Is Beautiful ?
ZU VIEL DES KLEINEN
Von Hansjörg Blöchliger und Michel SchneiderEine zentrale Schwäche des Schweizer Föderalismus liegt darin, dass die politischen Entscheidungsräume mit den tatsächlichen Lebensräumen nicht mehr übereinstimmen. Die Schweiz ist extrem dezentralisiert und ausserordentlich kleinräumig. Dies führt zu dem, was Föderalismus verhindern sollte: Zentralisierung von Macht und überbordende Umverteilung.
Ein zum Thema Kulturraum Stadt passender Auszug daraus:
"Eine nachhaltige Standortentwicklung ist heute in der Schweiz kaum möglich. Je stärker ein Land fragmentiert ist und je kleiner die wirtschaftspolitisch relevanten Regionen sind, desto grösser ist die Gefahr, dass Agglomerationsvorteile verpasst werden. Die Fragmentierung sichert zwar ein ausgeglichenes Wachstum im ganzen Land. Insgesamt hemmen aber fehlende Grössenvorteile das gesamtwirtschaftliche Wachstum. Städte mit einer bestimmten Grösse sind jedoch die Treibhäuser der Volkswirtschaft. Innovative Milieus entstehen weltweit praktisch ausschliesslich in einem urbanen Umfeld. Für eine stärkere Verdichtung und effektivere Agglomerationsbildung, die ökologisch wie auch ökonomisch Sinn ergibt, brauchte es einen politischen Konsens, eine Art urbane Wachstumskoalition, die sich für die metropolitanen Räume einsetzt."

