Elektrosmog

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Zur potentiellen Schädlichkeit von EM-Wellen

Beitragvon Redaktion » 04.08.2010, 10:44

{L_IMAGE}"Über die Frage, ob und in welcher Dosis die Strahlung von Handymasten schädlich sei, wird in der Wissenschaft seit Jahren gestritten." (frei nach Ö1 Mittagsjournal vom 21.6.05)

Nachfolgende Text- und Zitatesammlung wurde 2005 auf projekt-l.de gefunden und sei hiermit doppelt gesichert:

»... Nicht erforderlich jedoch ist Forschung, um die Schädlichkeit der derzeit angewandten [Mobilfunk-] Technik überhaupt zu beweisen, sie ist Tatsache, und zwar weit deutlicher bewiesen, als durch die allenfalls erforderlichen »begründeten Zweifel« ...«

Prof. A. Volger *

Grenzwert-Forderung:
max. 0,1 mirkoWatt/m2

Seit Jahrzehnten gibt es Mobilfunknetze in Deutschland. Daneben existieren eine Vielzahl von weiteren Sendeanlagen oder Überwachungsanlagen die elektromagnetische Wellen emittieren. Es gibt sehr viel Erfahrung im Umgang mit diesen Wellen, die fast immer analog waren und kontinuiertlich ausgestrahlt wurden. Radarstrahlung war eine der wenigen getakteten/gepulsten Strahlenquelle.

Seit wenigen Jahrzehnten werden gepulste/getaktete oder quasi-gepulste Wellen emittiert, seit den 80ern werden digitale Modulationen entwickelt, und andere impulsartige Sendetechnologien, wo sich mehrere Geräte den selben Kanal teilen, indem jedes nur einen kurzen Moment seine Informationen sendet oder auch permanent die Sendefrequenz ändert.

»Niederfrequent gepulste Hochfrequenzstrahlung greift tief in biologische Prozesse ein. Sie schädigt das Immunsystem.«

Prof. Ross Adey, Loma-Linda-Universität Kalifornien

Mit der Weiterentwicklung und Neuentwicklung wurden auch neue Erkenntnisse zur Wirkungsweise diese Wellen entdeckt und erforscht, teilweise auch für militärische Anwendung. Hierbei zählt nicht nur die Radartechnologie, sondern auch Waffensysteme, die den Feind durch Bestrahlung desorientieren sollen.

1990 stoss ich durch den Bericht eines ehemaligen Siemens- Ingenieurs über die Schäden an Nadelbäumen auf eine mir bis dahin unbekannte Art der Schädigung des Waldes, wo ich, wie viele, die Luftverschmutzung, den »Saueren Regen« und ähnliches als Schadensquelle sah.

»Die Nadeln und Blätter unserer Bäume sind wie kleine Antennen und reagieren auf die schwächsten Hochfrequenzstrahlung«

Prof. Dr.- Ing. Günter Käs; Universität der Bundeswehr (1992)

Der Bericht beschrieb Folgendes:

Sein Haus, an einem Hang gebaut, mit dem selbst angepflanzten, inzwischen gross gewordenen Fichtenbestand rings herum zeigte auf einer Grundstückseite starke Schäden, typische »Waldschäden«. Er wunderte sich, den nur diese Seite war betroffen, und untersuchte alle vorstellbaren Faktoren, den Boden, den Regen, suchte nach Schadstoffen und fand keine signifikanten Unterschiede bei den gesunden und den geschädigten Fichten.
Darauf hin lud er ehemalige Kollegen mit einem mobilen Labor ein und ermittelte die »äusseren« Faktoren an seinem Grundstück. Die Techniker fanden einen einzigen Unterschied zwischen den Fichten oberhalb und unterhalb des Hauses: Mikrowellenbelastung, pulsierend, emittiert von einer bestimmt 15 km entfernten Radarstation der Ostüberwachung.
Die folgende Zeit analysierte er die grossen Gebiete der Waldschäden und stellte fest, dass die massiven Schäden sich konzentriert um Radaranlagen befanden, und es meist nur die direkt bestrahlten Bereiche sind.
Auch in Österreich wurden bei Richtfunkstrecken im Wiener Raum ähnliche Beobachtungen gemacht.

Seit Mitte den Neunziger gab es reihenweise empirische Ursachenermittlung, Ärzte stellen eine Häufung von Fehlgeburten und Komplikationen bei Schwangeren fest, die in unmittelbarer Nähe zu einer DECT-Heimtelefonbasisstation schliefen, Ratten brachten unter Einfluss normaler Handystrahlung gar keinen lebensfähigen Nachwuchs mehr zur Welt.
Bestrahlte Mäuse wurden nach mehreren Generationen impotent. Viele Untersuchungen zeigten, dass da mehr wirkt als nur die Folgen der Aufheizung durch die thermischen Strahlenwirkungen.
Auch die Strahlenschutzkommision kennt die athermischen Wirkungen seit 15 jahren vor der Einführung der mobilfunknetzte.
Zwischenzeitlich sind die Folgen hier in diesem Land sichtbar, deutlich und klar: Bauern, die ihre Stallung neben Basisstationen haben, bringen inzwischen aus Existenznot wegen den Fehlgeburten die Mutterkühe in entfernte Stallungen und haben massive »Stallprobleme«.
Die Krankheitszahlen nehmen seit 1995 massiv zu, gerade in den Ballungzentren, die als erstes mit Basisstationen »beglückt« wurden, viele Anwohner sind in den Keller gezogen, weil im bestrahlten, überirdischen Lebensraum kein Leben mehr möglich ist, Vermieter klagen über ausbleibende Mieter durch die Nähe der Anlage, Wertverlust der Immobilien sind bereits Realität, und die Versicherer haben bereits Ihre Klauseln verändert.
Und der Kanzler will ein Machtwort sprechen, und so die Folgen beseitigen ?!
Aber auch auf anderen Ebenen droht Gefahr, es sind die ersten Abhängigkeiten entstanden, Menschen werden handysüchtig, auch wenn das kein direkter Einfluss auf die Biologie hat.

Prof. Dr Peter Semm (Telekom) - Entdecker des Melatonins - stellte bereits 1995 fest, dass bei Bestrahlung mit gepulster Hochfrequenz (D-Netz 900 MHz) weit unterhalb der geltenden Grenzwerte 60% der Nervenzellen falsch reagieren.

Und nachdem die Nachweise erbracht waren, dass in der bayerischen Rinderstudie durch die Politik die falschen Schlüsse gezogen wurden, sollte eigentlich die Auswirkung jeder man klar sein.
Doch was geschieht, nichts, ausser dass die Industrie noch mehr Mittel investiert, um mit Marketingmassnahmen und gekauften Gutachtern noch mehr Verwirrung und Verleitung im Volk zu schaffen.

Wirkmodelle gibt es inzwischen einige, vom Geldrollensyndrom durch polarisierte Blutkörper, über Einfluss auf die neuronale Kommunikation die mit Aktionspotentialen von kleiner 80mV auskommt (61V/m oder 42 V/m Grenzwert!), die Störung der Nachruhe und des Hormonhaushalt, die verringerte Melatoninausschüttung während der »bestrahlten« Nacht, doch für die Befürworter sind das alles keine diskutierbaren Fakten, weil es nicht möglich einen eindeutigen Kausalbeweis zu führen.
Nicht mal die Durchlässigkeit der Blut-Hirn Schranke, durch Handystrahlung weit unter dem Grenzwert »geöffnet«, wodurch Giftstoffe ins Gehirn gelangen können, stimmt die Verantwortlichen nachdenklich!
Somit kann nicht sein, was Mensch nicht versteht.

»Unsere Forschungen zeigen, dass die Strahlung von mobilen Telefonen die Blut-Hirn-Schranke öffnet und es so vielen Giften leichter macht, in das Gehirn zu gelangen.«

Prof. Leif Salford, Neurochirurg der schwed. Univ. Lund

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StoppSchild
»Warum ist Mobilfunk so schädlich?«

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Quelle: StoppSchild
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Mobilfunkstrahlung, was ist dies eigentlich?

Mobilfunkstrahlung ist eine elektromagnetische Strahlung, wie sie auch von vielen anderen Elektrogeräten abgegeben wird, wie Funkthermomentern, Motoren, etc.
Das Besondere an der »Handystrahlung« ist ihre hohe Frequenz (Schwingungen pro Sekunde) und damit kurze Wellenlänge (ca. 15-30 cm) . Man bezeichnet diese Strahlung deshalb als Mikrowellen.

Anderer bekannte Sendetechnologien, wie die des Rundfunkes oder Fehrnsehn verwenden elektromagnetische Wellen mit wesentlich geringeren Frequenzen.

In den vergangenen Jahrzehnten wurden Mikrowellenstrahlen vornehmlich bei Radarüberwachungsanlagen eingesetzt, sowie in der Küche in Form eines Mikrowellenherdes.
Die hohe Frequenz ist Ursache für manche Einflüsse, wie der Mikrowellenherd deutlich macht:

Die Frequenz des Mikrowellen des Herdes erregt die Wassermoleküle der zu erwärmenden Speise, in dem die elektromagnetischen Wellen direkt die Wassermoleküle erregen, also zum »zittern« anregen!
Damit die Übertragung der elektromagnetische Energie besonders gut klappt, nutzt man eine Frequenz die in Resonanz zum Wassermoleküle steht (Brownsche Wärmetheorie, die exakte Wirklichkeit ist komplexer ...).

Doch die Mikrowellen sind nur die Autobahn zu unseren körpereigenen Kommunikationssystem, denn die Mikrowellen des Mobilfunkes tragen dazu noch besondere Informationen, die neben der eigenlich eingestrahlten Energie wirksam ist.


Taktung

Diese Information besteht aus dem permanenten, periodischen An/ und Abschaltung des Sendesignales, der sogenannten Pulsung oder besser Taktung.
Diese blitzartige Abstrahlung von Mikrowellen mit Taktfrequenzen zwischen 217 und ca. 1700 Hz bedeutet für den Körper nicht nur permanenten Stress, sondern verwirrt auch die eigenen Kommunikationskanäle des Körpers, der diesen niederfrequenten Bereich für seine eigenen Informationsaustausch verwendet.

»Bei 36 Probanden führte die gepulste Strahlung im Labor direkt nach dem Einschalten zu Veränderungen im EEG«

Dr. H.P. Reiser, Dr. W. Dimpfel & Dr. F. Schober vom Pro-Science-Forschungsinst. i.A. der Telekom (1995)

Auswirkungen

Auch bewirkt diese impulsartige Anregung für andere Körperregionen z.B. dem Gehirn, dass die Ruhephasen in der die körperliche Erholung und Regeneration stattfinden, nicht mehr stattfinden. Es wird also von aussen her auf »aktiv« geschaltet, was bei einer Dauerbelastung der Anwohner einer Sendestation vielfältige negative Auswirkungen hat, auch eine Änderung des Hormonhaushaltes (Prof. Dr Peter Semm).

Dies bedeutet dass das eigenen Immunsystem verschiedene schädigende Substanzen und auch defekte oder mutierte Zellen weniger effektiv bekämpft, und somit verschiedene Erkrankungen ermöglicht, die normalerweise durch den Körper problemlos verhindert werden (Prof. Ross Adey).

Die Erholungsphase des Körpers entfällt also für die Anwohner einer Basisstation.


Auf andere Systeme, wie die Blut-Hirnschranke, die den Schutz des Gehirnes vor schädigenden Substanzen aus dem körpereigenen Blut sicher stellt, wird direkter Einfluss ausgeübt, indem ihre Schutzfunktion ausgehebelt wird: Die Strahlen öffnen die »Schranke« einfach! (Prof. Leif Salford)

Bei Rattengehirnen wurde in Folge die Einlagerung von Giften festgestellt, die dann kleine schwarze Bereiche von abgestorbenen Gehirnzellen hervorriefen.


Bei der Zellteilung, also der Vermehrung jeder Körperzelle (innerhalb von durchschnittlich ca. 7 Jahren wird jede Körperzeller erneuert) kommt es bei der Verdopplung des Erbmaterials, der Doppelhelix unter Einfluss von Mikrowellen bei dem »Wiedereinbau« nach dem Verdoppelen des DNS-Stranges zum Verdrehen des Segmentes, so dass es »verkehrt« herum eingebaut wird, was einen Erbdefekt bewirkt. Diese Zellen sind oft nicht funktionsfähig, oder aber lebensfähig, mit mutierten Eigenschaften, was die Grundlage für die Tumorentstehung ist.
Vermutlich hängt damit auch die extreme Erhöhung der Leukämierate bei Kindern zusammen, da sich deren Körper, und auch die Blutzellen extrem schnell vermehren und damit für die Reproduktion teilen.


Untersuchungen (Käs/Pauli) zeigen auch, dass die DNA selbst, die Mikrowellenenergie wesentlich stärker absorbiert als Wasser. Dies könnte auch die lokalen Folgen der Hirntumorpatienten erklären, denn die Absorbitionsrate (auch der SAR-Wert) wird immer mit Wassermolekülen oder einer Glukose/Wassermischung bestimmt, die wesentlich weniger Energie absorbiert.

Durch diesen vielfältige Einflussnahme der Mikrowellen der Mobilfunkstrahlung auf unseren Körper vermuten Wissenschaftler bereits, dass es eventuell gar keinen kausalen Beweis für eine Schädigung geben kann, was auch bei einen so komplexen Einfluss auf grundlegende Systeme des Körpers nicht erstaunt. Daraus aber auf die Ungefährlichkeit der Strahlung zu schliessen ist mehr als törichter Leichtsinn.

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Dr. Günter Baumgart
»Im unsichtbaren Nebel«
Wie viel Elektrosmog verträgt der Mensch?


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Quelle: Funkenflug
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Interview mit Dr. Lebrecht v. Klitzing *

11.000 Bürgerinitiativen haben sich bundesweit bereits zusammengeschlossen, um sich gegen die rasant ausbreitenden Mobilfunkanlagen in Deutschland zu wehren. Bereits jetzt hat der Tag in Deutschland weit über 100 Millionen Handy-Gesprächsminuten. Doch wie groß sind die Gefahren wirklich? Dr. Günter Baumgart sprach für BIO mit dem Medizinphysiker Dr. von Klitzing.

Es liegt ein gespenstischer Nebel in der Luft. Niemand kann ihn sehen oder riechen, aber er wird in rasantem Tempo dichter, und es könnte sein, dass er uns eines Tages völlig den Atem nimmt: Elektrosmog. Industrien, Haushalte, Kommunikationsnetze - ohne Elektrizität ist unser modernes Leben undenkbar geworden. Wir leben in einem Mix ihrer Felder.

Überall schießen Sendeanlagen aus dem Boden, bepflanzt man Dächer mit Mobilfunkstationen. 50 000 gibt es bereits in unserem Land. In den nächsten 10 Jahren werden es nahezu 100 000 sein. Ein elektromagnetisches Trommelfeuer, das die einen als harmlos abtun, vor dem andere aber eindringlich warnen. Gefahr oder Hysterie? Hier das Gespräch mit dem Experten.


BIO: Herr Dr. von Klitzing, können wir uns all diesem Elektro-Stress noch entziehen?

Dr. von Klitzing: Wohl kaum, vor allem im Hinblick auf den Mobilfunk nicht. Hier sind wir nahezu alle zu unfreiwilligen Versuchspersonen eines flächendeckenden Feldversuches geworden.

BIO: Gab es denn vor Einführung des Mobilfunks nicht hinreichend absichernde Forschungen?

Dr. von Klitzing: Eben nicht, darin besteht ja der Skandal. Und der setzt sich beim superschnellen UMTS (Universal Mobile Telecommunication System) jetzt fort. Die Industrie hatte versprochen, noch vor der Lizenzversteigerung Grundlagenforschungen zur biologischen Verträglichkeit zu betreiben. Dies wäre verantwortungsbewusst gewesen.
Es ist aber nichts passiert. In der Pharmaindustrie muss jedes Medikament, bevor es auf den Markt kommt, viele Stufen der Testung durchlaufen. Das dauert Jahre. Bei den Handys glaubte man, darauf verzichten zu können. Die Nutzer durften sofort inskalte Wasser möglicher Schädigungen springen.

BIO: Das Informationszentrum Mobilfunk, IZMF, aber beruhigt besorgte Anrufer: Nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft gehe weder von den Sendeanlagen noch von den Handys eine Gefahr aus ...

Dr. von Klitzing: Diese Behauptung stimmt einfach nicht. Ich meine sogar, sie ist wissentlich falsch. Zum einen gibt es zu biologischen Wirkungen von Mobilfunk keine Langzeitstudien. Die kann es bisher gar nicht geben. Zum anderen ignoriert oder verschweigt man kurzerhand jene wissenschaftlichen Daten, die biologische Effekte von Mobilfunkwellen auch unterhalb der heutigen Grenzwerte schon bei Kurzzeitexpositionen im Minutenbereich nachweisen.
Das geschieht selbst auf EU-Ebene, wo man schon vor zwei Jahren Erkenntnisse einer schwedischen Forschergruppe unter den Tisch fallen ließ, die besagen, dass selbst kurzzeitige Handy-Emissionen die Durchlässigkeit der Blut-Hirnschranke erhöhen, was ein recht problematischer Effekt ist.

BIO: Laut IZMF gibt aber die Mehrzahl aller diesbezüglichen wissenschaftlichen Untersuchungen Entwarnung. Worauf stützt man sich denn da?

Dr. von Klitzing: Im Wesentlichen auf Studien, die von der Industrie gesponsert werden. Interessen nehmen aber von jeher Einfluss auf die Forschungskonzepte und damit auch auf die Ergebnisse. Außerdem haben diese Untersuchungen, auf die man sich beruft, eine generelle Schwäche: Ihre Objekte sind Zellen oder Zellverbände, nicht aber vollständige Organismen.
Wir Menschen sind aber nun mal keine Zellhaufen, sondern hochkomplizierte Bio-Systeme. Unser körperinternes Kommunikationsnetz - angefangen von den Nachrichtenverbindungen zwischen Gehirn und Organen bis hin zu den intrazellulären Vorgängen - wird nicht nur durch die verhältnismäßig langsame Chemie, sondern vor allem durch superschnelle Kontakte mittels elektrischer Felder oder elektromagnetischer Wellen realisiert. Auf diese Verbindungslinien treffen nun - sehr oft sogar permanent - die unterschiedlichsten technischen Störfelder.

BIO: Man liest zuweilen, das innere Kommunikationssystem unseres Körpers sei erstaunlich stabil.

Dr. von Klitzing: Vielleicht ist es das auf Grund der Kohärenzeigenschaften seiner elektromagnetischen Wellen. Vielleicht ist es das aber auch nicht! Obwohl wir das keineswegs erforscht haben, muten wir diesem System über Gebühr viel zu.
Da bei magnetischen 50-Hertz-Feldern von mehr als 1 Mikrotesla bekanntlich Bildschirme zu tanzen; beginnen, hat man eben an dieser Marke die Grenze für elektromagnetische Störquellen in Büroräumen gezogen. Beim Menschen aber wird amtlich ein 100facher Grenzwert für verträglich gehalten.
Nichts Neues ist auch, dass in Intensivstationen von Kliniken und in Flugzeugen während Start und Landung Handys ausgeschaltet werden müssen, weil die Elektronik aus dem Tritt gebracht werden könnte. Unsere biologischen Informationsstrecken aber, die weitaus sensibler sind als jede moderne Technik, sollen gegenüber Fremdsignalen störfest sein?!

BIO: Immerhin ist in Versuchen mit Zellkulturen festgestellt worden, dass die Energie unserer handelsüblichen Mobiltelefone bei weitem nicht ausreicht, um beispielsweise die DNA, in der die Erbinformation gespeichert ist, zu zertrümmern.

Dr. von Klitzing: Ja, das stimmt. Es besagt aber nicht viel. Solche Versuche sehen lediglich die gleichsam mechanische Einwirkung auf die Chromosomen, nicht aber die Beeinträchtigung anderer biologischer Prozesse. Zum Beispiel jene der Neusynthese des genetischen Materials, der gesamten Zellteilung, der Reparaturverläufe und der Stoffwechselvorgänge in den Zellen.
Ähnlich liegen die Dinge bei der Beurteilung des thermischen Effekts. Alles dreht sich nur um die Wärmewirkung des Energieeintrags der Funkstrahlung. Die ist aber recht gering und darum wirklich unproblematisch. Die biologischen Effekte jedoch bleiben im Dunkel. Das halte ich für sehr gefährlich.
Es gibt eben bis dato kein plausibles Wirkungsmodell für elektromagnetische Einflüsse auf Biosysteme. Und Versuche mit Bakterien oder Viren bringen uns diesem Modell kaum näher.

BIO: Lässt sich eigentlich – wie oft behauptet - ein direkter Kausalzusammenhang zwischen Krebs und Elektrosmog nachweisen?

Dr. von Klitzing: Nein, zumindest noch nicht in jedem Einzelfall. Allerdings bekommen wir aus dem Umfeld von Mobilfunkstationen immer öfter eine höhere Krebshäufigkeit signalisiert.

BIO: Müssten angesichts der starken Verbreitung des Mobilfunks und der technischen Felder nicht allgemein viel mehr Krankheitsfälle aufgetreten sein?

Dr. von Klitzing: Das ist tatsächlich der Fall! Wir haben eine Fülle von Material gesammelt. Die Zunahme von Erkrankungen unklarer Genese, die sehr wahrscheinlich mit Feldimmissionen zusammenhängen, weil sie nach der Inbetriebnahme von GSM-Stationen auftraten, ist nicht mehr zu übersehen.
Es wird immer häufiger über Schlaflosigkeit geklagt, über Kopfschmerzen, Ohrensausen, Herzrhythmusstörungen und Konzentrationsstörungen bis hin zu Aggressionen - vor allem bei Kindern.
Oft hat sich das Blutbild verändert. Nicht ausgereifte Erythrozyten (rote Blutkörperchen) verursachen eine mangelnde Sauerstoffversorgung der Gewebe. Das alles ist meiner Ansicht nach aber erst die Spitze des Eisbergs, weil in den meisten Fällen das biologische System erst nach einer längeren Einwirkungszeit aus den Angeln gehoben wird. Der Ausbruch eines Defekts kann Jahre dauern und hängt zusätzlich noch von der individuellen Konstitution, den Vorschädigungen und der Summe anderer Umweltbelastungen ab.


Gefahren, die man nicht sehen will

BIO: Wie reagieren die Ärzte darauf?

Dr. von Klitzing: Sehr unterschiedlich. Immer mehr verantwortungs-bewusste Mediziner schlagen Alarm. Sie wenden sich zunehmend auch an uns und unterstützen unsere Arbeit mit fundierten Dokumentationen.
In vielen Fällen aber ignoriert man die Vermutung von Patienten, dass ihre Beschwerden mit einer Mobilfunkstation zu tun haben könnten. Die Sorgen der Leute werden als Spinnerei betrachtet. Wenn keine klinischen Befunde vorliegen, gelten die Symptome als psychosomatisch bedingt und man verschreibt Schlaf oder Beruhigungsmittel und andere Psychopharmaka. Ein Zusammenhang mit Mobilfunkstrahlung könne gar nicht existieren, da die gesetzlichen Grenzwerte ja überall und speziell am betreffenden Ort laut amtlicher Auskunft eingehalten werden.

BIO: Ist das denn auch tatsächlich der Fall?

Dr. von Klitzing: Gar keine Frage! Die Grenzwerte werden sogar fast immer unterschritten. Aber die Probleme liegen, wie ich schon andeutete, ganz woanders: Erstens sind diese Limite noch viel zu hoch. Dass es technisch auch anders geht, beweisen zum Beispiel die Schweiz und Italien, wo man nicht nur erheblich niedrigere Grenzwerte hat, sondern auch die Sicherheitsabstände zwischen Sendeanlagen und Wohngebieten wesentlich größer sein müssen.
Zweitens geht bei den gepulsten Feldern des GSM-Standards (D-Netz und E-Netz) teilweise das Puls-Pausen-Verhältnis in die Kalkulation ein. Berechnungsgröße ist folglich ein gemittelter Wert. Und drittens reagiert der Mensch - wie aus der Baubiologie bekannt wurde - bereits weit unterhalb der Grenzwerte. Oft sogar schon bei weniger als einem Zehntausendstel der Grenzwerte - und das meist nach relativ kurzer Dauer.

BIO: Können Sie das empirisch beweisen? Die Entwarner ziehen solche Aussagen ja sehr in Zweifel.

Dr. von Klitzing: Wir haben hier in Lübeck elektrosensible Versuchspersonen in unserer Absorberhalle darauf hin getestet. In die abgeschirmte Kabine, in der sie sich aufhielten, wurden bestimmte elektromagnetische Felder kontrolliert eingebracht. Dann sind die Veränderungen im EEG, also im Ablauf der Hirnstromänderungen, im EKG, das heißt in der Variabilität der Herzfrequenz, sowie in der Regulation der peripheren Durchblutung abgelesen worden. Es zeigten sich fast immer negative Reaktionen.

BIO: Gibt es über diese Ergebnisse Gespräche mit Ihren Fachkollegen und den Mobilfunkbetreibern?

Dr. von Klitzing: Leider so gut wie gar nicht. Ich lade immer wieder kompetente Leute ein: Kommt her, schaut euch unsere Arbeiten an! Aber nein - man zieht es vor, sich vor unangenehmer Erkenntnis zu schützen. Von allen deutschen Betreibern hat sich einzig und allein die Telekom bei uns sachkundig gemacht. Andererseits ist es auch schwer, von unserer Seite aus in der Fachpresse eine entsprechende Veröffentlichung unterzukriegen, die nicht in das allgemein funkfreundliche Schema passt.

BIO: Was könnte ganz praktisch getan werden, um in der leidigen Beweisfrage ein Stück voran zu kommen?

Dr. von Klitzing: Sicherlich ist der statistische Nachweis der schädlichen Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung nicht leicht zu erbringen. Die Menschen reagieren ja nicht alle gleich. Dies auch, weil sie eine individuelle Geschichte und Gegenwart der Belastungen durch Umweltgifte und andere Einwirkungen aufweisen.
Dennoch habe ich zum Beispiel dem Bundesamt für Strahlenschutz vorgeschlagen, die in ausreichender Menge vorhandenen Daten über Betroffene, die in der Nähe von Mobilfunk-Sendeanlagen wohnen und wegen Beschwerden unklarer Genese in ärztlicher Behandlung sind, zusammenzustellen. Man sollte vor Ort entsprechende Feldmessungen machen und das gesamte Material auf signifikante Korrelationen hin überprüfen. Daraus könnte man Rückschlüsse auf ursächliche Zusammenhänge ziehen.
Diese Zusammenhänge zeigen sich angesichts der Fülle des Materials bereits so deutlich, dass man bei genauerem Hinsehen sicher schon sehr bald schlauer wäre. Wenn - wie kürzlich aus der sächsischen Stadt Döbeln - signalisiert wird, dass es rund um einen Sendeturm zu einer Häufung bösartiger Tumore kommt, dürfte das nicht unbeachtet bleiben.
Sicherlich ist dies nicht der einzige Ort. Hier werden seitens der Politik unter dem Druck der Betreiber viele Informationen nicht weitergegeben. Man steckt den Kopf in den Sand. Offenbar bedarf es erst einer mittleren gesundheitlichen Katastrophe, ehe der Staat seine Vorsorgepflicht wahrnimmt und die Risiken auf gesetzlichem Wege minimiert. Bislang haben die Gewinninteressen der Industrie jedoch Vorrang.

BIO: Mobile Kommunikation scheint nun mal ebenso wie Mobilität eine Grundbedingung für ökonomische Wettbewerbsfähigkeit geworden zu sein ...

Dr. von Klitzing: Ich bin kein Feind mobiler Kommunikation, aber ihr gesundheitliches Risiko muss entschieden heruntergefahren werden. Wenn man die Kostenexplosion im Gesundheitswesen mit einbezieht, ist eine bessere Vorsorge sehr wohl von großem ökonomischem Nutzen.

BIO: Die Möglichkeit, jederzeit andere mit Informationen zu erreichen und selbst erreichbar zu sein, ist aber auch eine Frage der Lebensqualität.

Dr. von Klitzing: Gewiss, vor allem unter dem Aspekt der Bequemlichkeit. Von den meisten technischen Entwicklungen lassen sich angenehme Nutzungsmöglichkeiten ableiten. Fakt ist auch, dass beispielsweise bei einem Unfall auf der Autobahn ein unverzüglicher Nothilferuf per Handy Leben retten kann. Doch dafür reicht die eigentlich vorgesehene Outdoor-Versorgung aus und damit eine viel schwächere Sendeleistung, als wir sie gegenwärtig über uns ergehen lassen müssen!

BIO: Wenn der Trend schon nicht aufzuhalten ist, könnte dann die Technik selbst nicht stärker dazu beitragen, durch entsprechende Entwicklungen die Risiken zu minimieren?

Dr. von Klitzing: Durchaus. Ein Beispiel dafür sind die Möglichkeiten des modernen DECT-Standards bei schnurlosen Telefonen. DECT hat im Unterschied zu den älteren, analogen Schnurlosen vom Typ CT1plus oder CT2 neben einigen Vorzügen den entscheidenden Nachteil, dass die Basisstation des Anschlusses Tag und Nacht sendet - unabhängig davon, ob telefoniert wird oder nicht. Im Umkreis der Empfangsmöglichkeit sind darum alle Lebewesen - ob in der eigenen Wohnung oder beim Nachbarn nebenan - fortlaufend einem mit 100 Hertz gepulsten Hochfrequenzfeld ausgesetzt.
Wer sich hier aufhält, hat noch nicht einmal während des Nachtschlafs die Möglichkeit, sich von diesem Stress zu erholen. Es sei denn, er zieht den Netzstecker der Station und legt damit seinen Anschluss für diese Zeit still.
Baubiologen gegenüber wurde von Herstellern bereitwillig zugegeben, dass moderne DECT-Telefone ohne Weiteres so gebaut werden könnten, dass sie nur funken, wenn dies wirklich benötigt wird - nämlich während des Telefonierens. Der Verbraucher indes fordere dies ja nicht.

BIO: In der Regel weiß der nichts darüber. Aber zum großen Teil gibt es auch einfach zu wenig Interesse, sich sachkundig zu machen ...

Dr. von Klitzing: Dabei ist gerade über den Druck der Verbraucher sicher einiges zu erreichen. Selbst ein so entscheidend notwendiger Schritt wie der generelle Abschied von der Pulsung elektromagnetischer Signale ließe sich bei entsprechender Aufklärung über den Markt und die Öffentlichkeit voranbringen. Denn schon seit längerem gilt moderner Mobilfunk auch ohne Pulsung als realisierbar.


Warum gepulste Signale besonders problematisch sind

BIO: Sind gepulste Signale biologisch bedenklicher als ungepulste?

Dr. von Klitzing: Viel bedenklicher - und dies bei allen Frequenzen. Also bereits bei den 50 Hertz unserer üblichen Energieversorgung, die 50 periodischen Feldänderungen in der Sekunde entsprechen. Die D- und E-Mobilfunknetze setzen uns nun zusätzlich einer Periodizität von 217 Hertz aus. Und gerade die strenge Regelmäßigkeit ist es, auf die biologische Systeme reagieren. Denn unser Organismus ist auf flexible Reaktionen programmiert. Das Herz muss unregelmäßig schlagen, der Blutdruck ständig schwanken. Jedes starre System könnte nichts mehr regulieren.
Wenn sich diesen flexiblen Regelkreisen sich nun von außen starr periodische technische Felder aufdrücken, ist es nur eine Frage der Zeit und der individuellen Kondition, ob und wann wir dadurch krank werden.

BIO: Bedeuten die ungepulsten UMTS-Frequenzen in dieser Hinsicht einen Fortschritt?

Dr. von Klitzing: Nur zum Teil. Erstens verzichtet lediglich eine Variante von UMTS auf die Pulsung. Eine zweite, die gleichzeitig eingeführt wird, ist nach wie vor gepulst. Zweitens verschwindet mit dem Einzug der neuen Frequenzen das bisherige GSM-System nicht. Es existiert für längere Zeit parallel zu UMTS und wird außerdem sogar mit diesem Netz gekoppelt werden.
Es wäre also demagogisch, mit der Aussicht auf die eine ungepulste Variante Hoffnungen zu wecken und die Gesamtproblematik der Mobilfunkeinwirkungen in günstigerem Licht erscheinen zu lassen.


Welche Schutzmaßnahmen gibt es?

BIO: Können wir als Nutzer selbst etwas tun, um uns vor den Auswirkungen des Elektrosmogs zu schützen?

Dr. von Klitzing: Ich empfehle den Grundsatz: reduzieren, minimieren, wo immer dies möglich ist. Und: Nutzung dieser modernen Technik nur dann, wenn es unbedingt erforderlich ist. Die Alternative, sich des guten alten Festnetzes zu bedienen, sollte man nicht so schnell vergessen, auch wenn sich das Handy uns als so bequeme Lösung anbietet.
Wer von uns muss oder will denn tatsächlich ständig erreichbar sein, deshalb sein Mobiltelefon immerzu angeschaltet haben und es zudem noch am Körper tragen?
Was hindert uns daran, uns bei einem Anruf ein paar Meter zu bewegen, anstatt zum Preis von Elektrostress überall in der Wohnung einen schnurlosen Hörer griffbereit zu haben? Und wenn es schon ein Schnurloses sein soll, dann aber nur eines, das uns - wie schon gesagt - auch Erholungspausen gönnt!
Nicht zuletzt sollten wir vor allem unsere Kinder schützen, denn sie sind besonders gefährdet, da sie in einem biologischen Reifeprozess stehen und ihr Immunsystem noch nicht ausgelernt hat.

BIO: Gegen die Felder von Sendeanlagen und auch die der normalen Elektroinstallation im Wohnbereich können wir mit diesem Verhalten jedoch wenig ausrichten. Gibt es effektive Methoden der Abschirmung?

Dr. von Klitzing: Im Hinblick auf die häusliche Elektroinstallation ist das heutzutage kein Problem mehr. Entsprechende Leitungen einschließlich Steckdosen sind mittlerweile Standard-Angebote. Die Kabel hat man verdrillt, um die magnetische Komponente zu verringern, und gegen die elektrische Komponente abgeschirmt.
Eine solche Ausrüstung ist auch bezahlbar. Beim Neubau eines Eigenheims zum Beispiel muss man mit einer Kostenerhöhung von maximal drei Prozent rechnen plus einen Fünfhunderter (Euro) für Messung und Beratung. Wer alles selbst machen möchte, kann sich leicht Probleme einhandeln - auch bei der Installation eines Netzfreischalters.
Ähnlich liegen die Dinge bei Versuchen, die Wohnung gegen die Felder der Mobilfunkantennen abzuschirmen. Mit Alu-Tapeten beispielsweise können Sie leicht Reflexionen, also eine Verstärkung bekommen. Absorbierender Putz ist da schon besser. Wenn möglich, sollte stets ein Fachmann zu Rate gezogen werden.

BIO: Sie scheinen einer der einsamen Rufer in der Wüste zu sein. Haben Sie für Ihre Position genügend Verbündete?

Dr. von Klitzing: An universitären Einrichtungen kaum. Die wenigen, die in die gleiche kritische Kerbe hauen, können Sie leicht an einer Hand abzählen. Es ist auch schwer, in der etablierten Wissenschaft mit einer als fortschrittsfeindlich verketzerten Ansicht einen Fuß auf die Erde zu bekommen.
In der Gesellschaft insgesamt stehen wir jedoch durchaus nicht allein, wovon auch die Vielzahl der Bürgerinitiativen gegen die Errichtung von Mobilfunkantennen zeugt. Das müssen nicht immer Aufsehen erregende Bewegungen sein. Wenn sich zum Beispiel Eltern einer Kindertagesstätte zusammenschließen und einen nicht weit genug entfernten Antennenbau nicht zulassen wollen, dann ist dies respektabel genug und oft nicht erfolglos. Das gilt nicht weniger für besorgte Mieter, die vor Gericht ziehen.
Es gibt da übrigens sehr vernünftige Urteile. Denn es ist ja einfach Tatsache, dass man unter dem Aspekt der Funktionstüchtigkeit die Sendestationen gar nicht in unmittelbarer Nähe von Wohngebieten errichten muss. Die von Betreibern vorgebrachten technischen Probleme sind in den meisten Fällen nicht nachvollziehbar. Es geht eigentlich immer nur um eine kostengünstige Einbindung in die vorhandene Infrastruktur. Man muss das aufdecken, dann lässt sich durchaus etwas erreichen. Insofern bin ich gar nicht pessimistisch, wenn dies auch zuweilen so aussehen mag.

BIO: Herr Dr. von Klitzing, wir danken Ihnen für das interessante Gespräch.






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Publiziert in: BIO - Gesundheit für Körper, Geist und Seele (3/2002)

Dr. Lebrecht v. Klitzing ist seit März 2002 freier Wissenschaftler u.a. am International Institute of Biophysics (Neuss bei Düsseldorf) [F.-A. Popp], früher bei der Medizinischen Universität Lübeck






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Keine Link-Haftung !

Antje Bultmann
»Strahlen, Tauben und Tumore«




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Quelle: Bürgerwelle
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Wissenschaftler wiesen die Schädlichkeit von Mobilfunk nach. Dann wurden sie unter Druck gesetzt.


Mobilfunk – das bedeutet vor allem Massenmarkt. Die Frage, welche gesundheitlichen Schäden er verursacht, ist deshalb vor allem bei den Anbietern mehr als unbeliebt. Das bekamen in jüngster Zeit auch Wissenschaftler zu spüren, die – oft zufällig – bei ihren Forschungen zu Ergebnissen kamen, die den Mobilfunk-Interessenten nicht ins Konzept passen.

Zum Beispiel der Naturwissenschaftler Lebrecht von Klitzing. Als Leiter der Klinisch- Experimentellen Forschungseinrichtung der Universität Lübeck stellte er bei Untersuchungen für eine Studie bereits 1992 fest, dass gepulste Mikrowellen auch bei geringen Leistungen das Elektroenzephalogramm des Menschen verändern. »Es könnte sein, dass die intrazelluläre Kommunikation gestört wird. Die wissenschaftliche Erklärung ist schwierig«, kommentierte Klitzing damals vorsichtig. Dann untersuchte er als erster Wissenschaftler den Einfluss elektromagnetischer Felder auf das menschliche Gehirn. Seine Forschungsergebnisse gefielen nicht nur den Mobilfunkbefürwortern nicht, sondern auch Kollegen an der Universität. Mehr und mehr fühlte sich Klitzing gemobbt. Unter anderem wollte der Dekan, dass Klitzing eine Einladung verschiedener Ausschüsse des Bundestages ausschlägt. Dort sollte er einen Vortrag über seine Forschung halten. Nur weil Nichtregierungsorganisationen protestierten, konnte er den Termin wahrnehmen. Jüngst sah er sich veranlasst, in Rente zu gehen. Seine Studienergebnisse seien nicht reproduzierbar, heißt es. Man wisse nicht, ob die Versuchspersonen bei der »Bestrahlung« geschlafen oder an Mozart gedacht hätten. Klitzing bot an, den Versuchen beizuwohnen. Dafür hat sich keiner interessiert. Inzwischen gibt es zahlreiche Studien – auch von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Berlin – die zeigen, dass Mobilfunkwellen auf Gehirn und Nervensystem einwirken.

Relevant sind auch die Studien von Professor Peter Semm vom Zoologischen Institut der Universität Frankfurt. Dem Neurobiologen erging es nicht besser als Klitzing. Nachdem er auf einem Kongress der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) über den Einfluss elektromagnetischer Felder auf Vögel berichtet hatte, meldete sich die Telekom bei ihm und bot ihm an, für sie zu forschen. Da sein Heisenberg-Stipendium auslief, nahm Semm das Angebot 1994 an. Er bestrahlte Tauben mit gepulsten Mobilfunk-Frequenzen und untersuchte die Melatonin-Produktion. Anhand halbstündlicher Blutproben konnte er nachweisen, dass die nächtliche Produktion des Hormons unterdrückt wurde. »Es kam zu einem deutlich messbaren Einfluss«, so Semm. Er bestrahlte außerdem Zebrafinken mit einer Leistungsflussdichte weit unterhalb des Grenzwertes für Handys. Normalerweise ändern Zellen von Zebrafinken, die Licht, Farben oder Bewegung wahrnehmen, die Frequenz ihrer Nervenimpulse um bis zu zehn Prozent. Dagegen reagierten die Nervenzellen der Zebrafinken völlig unerwartet mit einer Abweichung um 60 Prozent. Bei den Versuchen waren etwa ein Dutzend Mal fünf Mitarbeiter der Telekom anwesend. »Die haben das alles verfolgt«, berichtet Semm, »von der Präparation des Tieres bis zum Ergebnis. Irgendwann haben sie gesagt: „gut“. Die Ergebnisse waren deutlich und reproduzierbar. Der Streit ging los, als ein Herr Kühn von der Forschungsgemeinschaft Funk sagte: „Die Ergebnisse sind okay. Aber die Studie publizieren, das möchten wir nicht.“ Kühn berief sich dabei auf meinen Arbeitsvertrag.« Semm wehrte sich. »Danach erhielt ich Abmahnungen und bald darauf die Kündigung und Hausverbot bei der Forschungsgemeinschaft Funk.«

Melatonin ist ein Hormon, das Wachstum bestimmter Tumore hemmt. Seine Reduktion kann das Risiko von Brust-, Gebärmutter und Prostatatumoren fördern. Es hat außerdem Einfluss auf den Schlaf. Eine Veränderung des Melatonin-Haushalts kann Depressionen zur Folge haben, es wirkt auf den Blutdruck oder das Immunsystem. Studien, die zeigen, dass die Melatoninproduktion gehemmt wird, sind deshalb brisant.

Auch in Frankreich und Spanien hat man verhindert, dass Wissenschaftler weiter zum Thema forschen. Professor Roger Santini von der Universität Villeurbanne in Frankreich wurden im Herbst 2001 die Forschungsmittel gestrichen. Er hatte Untersuchungen in der Nähe von Mobilfunksendern durchgeführt und erhebliche Gesundheitsbeeinträchtigungen bei 530 Anwohnern dokumentiert. Der Direktor teilte ihm mit, dass seine Arbeit über Mobiltelefone und Mobilfunk-Basisstationen »nicht Thema seines Labors« sei. Er verbot ihm, seine Ergebnisse publik zu machen. Santini erforscht seit 22 Jahren den Bio-Elektromagnetismus.

Aktuell ist auch der Fall des spanischen Arztes und Chemikers Claudio Gomez Peretta. Er musste vor kurzem auf Druck der Mobilfunklobby seine Untersuchungen über schädliche Auswirkungen elektromagnetischer Wellen einstellen. Ansonsten – hieß es – habe er mit Sanktionen zu rechnen. Die Begründung: Peretta, Leiter der Suchtabteilung, sei »nicht offiziell ermächtigt«, diese Forschung durchzuführen. In der Region Valencia führt jetzt nur noch eine Firma Messungen durch, die von dem Elektrounternehmen Iberdrola finanzielle Zuwendungen erhält. Und gerade hier tauchten in jüngster Zeit überdurchschnittlich viele Fälle von Leukämie unter Kindern auf.

Ähnliche Erfahrungen machte auch der Epidemiologe George Carlo aus Washington. Er war früher Direktor eines Mobilfunkunternehmens und gefürchteter Gutachter für die Industrie. Er untersuchte von 1993 bis 1999 im Auftrag von 28 US-Telefonunternehmen die Auswirkung des Mobilfunks. Seine Bilanz: Handybesitzer sterben häufiger an Gehirntumoren als Menschen, die nicht mit Mobilfunk telefonieren. Die 27 Millionen Dollar teure Studie durfte nicht veröffentlicht werden. Carlo wandte sich aber an die Öffentlichkeit und begann Krankheitsgeschichten – von Handybenutzern, Anwohnern von Sendern – in einer Datenbank zu speichern. Ein Versuch der Mobilfunkbetreiber, dies per Gericht zu stoppen, scheiterte. Carlo warnt: »Wir sind in einer Grauzone, in der wir nie waren. Es ist das Beste, die Öffentlichkeit zu informieren. Die Firmen geben jetzt übrigens Millionen Dollar aus, nur um mich zu diskreditieren.«






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Publiziert in: Publik-Forum (14/2002)






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H.-U. Jakob
»Der ganz normale Wahnsinn hat sich verzehnfacht ...«

... ein Ende des Anstiegs ist nicht absehbar.






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Quelle: Gigaherz
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Bekannte Langzeitstudien über amplitudenmodulierte, niederfrequent gepulste Hochfrequenzstrahlung auf das Mobilfunkzeitalter übertragen.


Langzeitstudie Schwarzenburg, Kurzwellen nach 40 Jahren Bestrahlungszeit: In den bestrahlten Zonen gab es 4 mal mehr psychisch Kranke als in den unbestrahlten Zonen.

• Anzahl untersuchter Menschen: bestrahlt = 200 / unbestrahlt = 200

• E-Feldstärke in den bestrahlten Zonen = 0.4 ... 4V/m *


Langzeitstudie Holzkirchen bei München, Kurzwellen und Mittelwellen nach 40Jahren Bestrahlungszeit: In den bestrahlten Zonen gab es 8 mal mehr psychisch Kranke als in den unbestrahlten Zonen.

• Anzahl untersuchter Menschen: bestrahlt = 600 / unbestrahlt = Landesdurchschnitt (D)

• E-Feldstärke in den bestrahlten Zonen = 0.3 ... 3V/m *


Langzeitstudie in der amerikanische Botschaft in Moskau. Mikrowellen nach 22 Jahren Bestrahlung des US-Botschaftspersonals im kalten Krieg zu Versuchszwecken durch das UdSSR-Militär: Es gab in diesem Botschaftsgebäude eine signifikant überdurchschnittliche Zahl an psychisch erkankten Männern (Depressionen)

• Anzahl untersuchter Menschen: bestrahlt = 2000 / unbestrahlt = 6000 (Personal anderer Botschaften)

• E-Feldstärke in den bestrahlten Räumen der Botschaft 0.14 ... 4.3V/m *


In den psychiatrischen Kliniken der Schweiz stieg seit Einführung des flächendeckenden Mobilfunks mit E-Feldstärken von 0.1 bis 1 V/m die Belegung auf des 2.5-fache der geplanten Patientenzahl an. Die durchschnittliche Behandlungsdauer sank infolge dieses Ansturms von 140 Tagen auf 31 Tage. Das ergibt eine Zunahme der Erkrankungen um mindestens das 11-fache. *

Jetzt schlagen die Kliniken Alarm. Denn die WHO (Weltgesundheitsorganisation) kündigt für die nächsten Jahre nochmals eine Verdoppelung an psychisch Kranken an. Wir hätten dann das 22-fache an psychisch Kranken gegenüber des Vor-Mobilfunkzeitalters.

Woher will die WHO das so genau wissen? Der Verdacht drängt sich auf, dass die dort die Ursachen ganz genau kennen. Sonst könnten die das nicht mit dieser Sicherheit voraussagen. Im Mobilfunk steht die Einführung der UMTS-Generation mit 7 bis 10 mal stärkeren Sendern und der 3-fachen Anzahl an Sendern vor der Tür. Und wie die Standortdatenblätter in den neuen Bauausschreibungen belegen, werden wir dann flächendeckende E-Feldstärken zwischen 0.5 und 5 V/m haben. Das hat natürlich auch die WHO gecheckt, da sind die Mobilfunkgegner nicht die Einzigen.

Mit gezielten (von der Industrie gesponserten) Radio- und Fernsehsendungen versuchen die Regierung und die Mobilfunkgesellschaften gegenwärtig die Bevölkerung nun auf diese Katastrophe vorzubereiten und diese Entwicklung quasi als normal hinzustellen. Selbstverständlich wird allem andern die Schuld zugeschoben, nur ja nicht dem Mobilfunk. So etwa der Arbeitslosigkeit, der Verunsicherung durch die Deregulierung der Märkte, dem Abbau der Sozialwerke, oder dem älter werden der Menschen (Demenz). Auch der vermehrt freiwillige Klinikeintritt wird angeführt.

Gegensteuer geben will man mit der chemischen Keule oder mit der Abschiebung der Langzeitpatienten in private Wohnheime. Auch hier lässt sich Geld verdienen! Bei der chemischen Lösung erst recht!

Immerhin wird zugegeben, dass es in den Innenstädten die grösste Häufung an psychisch Kranken gibt. Kein Wunder, denn hier herrschen auch die dichtesten elektromagnetischen Nebelschwaden. Hier ist die Senderdichte auch am grössten. So haben wir kürzlich auf den Dächern der Innenstadt von Basel auf einer Fläche von 2 mal 2 km insgesamt 98 Mobilfunk-Basisstationen gezählt. *

Angaben zu den Schweizer Grenzwerten für Mobilfunk:

Für Räume mit empfindlicher Nutzung wie Schul-, Wohn-, Schlaf- und Krankenzimmer:
• Im 900 MHz-Bereich = 4V/m
• Im 1800 MHz-Bereich = 6V/m

Für alle Aussenräume und Arbeitsplätze:
• Im 900 MHz-Bereich = 40V/m
• Im 1800 MHz-Bereich = 60V/m

Wer die E-Feldstärken von V/m (Volt pro Meter) gerne in die Leistungsflussdichte von W/m2 (Watt pro Quadratmeter) umrechnen möchte, kann das mit folgender Formel tun:
S=E*E/377
S in W/m2 und E in V/m einsetzten. Viel Spass beim Umrechnen!






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© H.-U. Jakob, Artikel vom 27.4.2002






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Keine Link-Haftung !

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Quellenangaben:



1) Study on Health Effects of the Shortwave Transmitter Station of Schwarzenburg BE (CH) UNI Bern 1995.



2) Erhebungen der Gemeindeverwaltungen Holzkirchen, Valley, Warngau und Weyarn. 1996 Feldstärkemessungen G. Paul und H.-U. Jakob



3) Lilienfeld-Studie zitiert in EPA-Nr. 600/8-83-026F



4) Radiosendung »Tagesgespräch« um 13 Uhr auf DRS-1 vom 25.4.02 mit Dr.D. Hell, Chefarzt Psych. Klinik Burghölzli Zürich.



5) Karte der Senderstandorte auf der Hompage Bundesamt für Kommunikation CH


Dr. Carl Berkley
Eine neue Berufskrankheit ?





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Quelle: Gigaherz
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Mikrowellenschäden - Schon vor 30 Jahren bestens bekannt.
Leitartikel vom Herausgeber der »Medical Research Engineering«, Dr. Carl Berkley (1976). In einer etwas gekürzten Fassung und Übersetzung von Walter Madliger. Anmerkungen vom Übersetzer in Klammern.


Es sind nicht nur die schmutzigen Beschäftigungen, in welchen die Arbeitsbedingungen Berufskrankheiten hervorrufen, sondern auch in den sog. Weisskragen- und aristokratischen Berufen. Kardiovaskuläre Erkrankungen von stressgeplagten, meist sitzenden, wohlhabenden Geschäftsleuten sind hinlänglich bekannt und diese stammen nicht nur vom zu üppigen Essen. Aehnlichen Gefahren sind auch Diplomaten ausgesetzt, die oft von den reichgedeckten Buffets bei Empfängen zu den offiziellen Essen eilen müssen. Eine epidemiologische Studie dieses Milieus könnte neue gesundheitliche Gefahren aufzeigen.

Eine neue Gefahr für das diplomatische- und Botschaftspersonal war im Februar 1976 durch eine Indiskretion an die Presse aufgetaucht 2): Die Amerikanische Botschaft an der Tschaikowskystrasse in Moskau war ungesunder Mikrowellenstrahlung ausgesetzt worden. Diese geheime Information an den Botschafter sickerte bald an das nun beunruhigte, gesamte Personal durch. Viele Erkrankungen, von Psoriasis bis teratogene und neoplastische Veränderungen und krankhaften emotionellen Zuständen wurden der Mikrowellenbestrahlung zugeschrieben, es wurden Blutuntersuchungen für alle angeordnet. Schon 1963 war in dieser Zeitschrift geäussert worden, dass Mikrowellen für die kontaktlose Übertragung von Botschaftsgesprächen dienen könnten. 4). Auch andere Botschaften wurden von dieser Angst ergriffen, was die Russen jedoch mit Vehemenz dementierten and es als Störversuch zur Verhinderung der Entspannung abtaten. Aber es sieht nun so aus, dass die Entschädigungsansprüche von Diplomaten neu überdacht und neu geregelt werden müssen.


GESCHICHTE
1956 waren die ersten Endoradiosonden entwickelt worden und schon 1959 eine internationale Konferenz darüber in Paris abgehalten worden. Die »Olive im Martini« wurde zum Prototyp dieser druckempfindlichen Sender, die nahe am Zwerchfell liegend, Konversationen übertragen konnten. Ab 1960 kamen die passiven Übertragungsgeräte (Transponders) in Mode, d.h. deren Energiereserven konnten mittels Mikrowellen stets berührungslos von aussen aufgeladen werden. Diese medizinischen Entwicklungen fanden stets unter der Aegide und dem Antrieb des Militärs statt. Kleine Geschenke unter den Diplomaten waren nun plötzlich allesamt suspekt und nur zu oft erwies sich dieser Verdacht als berechtigt, ebenso wie heutzutage nun die diesbezüglichen Erkundungsmöglichkeiten mittels Weltraumsatelliten.


MEDIZINISCHE AUSWIRKUNGEN VON RADIOWELLEN
1976 wurde ein Grossteil aller Erkrankungen seit den letzten 15 Jahren auf die Mikrowellenbestrahlung zurückgeführt, welche u.a. Kopfschmerzen, Migräne, Gesichts- und Nervenzuckungen, Menorrhöe, und Krebs verursachten. Beide letzten Botschafter waren an Krebs verstorben und der derzeitige leidet jetzt unter okularer Diathese. Das US Aussenministerium liess verlauten, dass der Grad der Mikrowellenbestrahlung der US Botschaft unterhalb der in den USA akzeptierten Werten läge. Es war aber schon unbestreitbar, dass Radiowellen, mit verschiedenen Wellenlängen, chromosomale Abnormalitäten verursachten, die nicht durch thermische Effekte wegdiskutiert werden konnten 17 ff) Die ganze Angelegenheit war jedoch als höchst empfindliche (höchst geheime) Affäre eingestuft worden und die Regierung weigerte sich, darüber weitere Erklärungen abzugeben. Die Art der Antennen, die von der UDSSR zur EM-Wellenbestrahlung benutzt wurden, wiesen auf Radio- und FM Sendeanlagen hin, wobei teileise auch schon bekannt war, dass durch Kodierungs- und geheime Zusatzausrüstungen zumindest Telephongespräche auf diese Art und Weise dechiffriert werden konnten 30). Die Entklassifizierung älterer US Patente warf ein Licht auf weitere Erklärungsmöglichkeiten. Zweifellos gibt es schon jetzt noch hochentwickeltere und anspruchsvollere Abhörmöglichkeiten. Das ausgeprägte Interesse der Russen für Pavlow´sche- und Verhaltensveränderungstechniken weist auf die bewusste Erzeugung von neurasthenischen (psychovegetatives Syndrom bei Aktualneurosen, nervöse Erschöpfung, Nervenschwäche) und asthenopischen (okular bedingte Störungen des Sehens und Allgemeinbefindens, hebetudo visas) Auswirkungen hin, wie das auch Puharich und Lawrence durch Mikrowellen-Hören aufzuzeigen versuchten. 35). Wenn es das Ziel der Bestrahlung ist, eine Interferenz mit der menschlichen Biomasse, insbesondere des Gehirns, herzustellen, ist es wahrscheinlich, dass eine Vielfalt und ein weites Feld von Frequenzen benutzt wird, und dass diese Frequenzen moduliert und gepulst werden, damit Auswirkungen auf die Gesundheit und das Verhalten entstehen. Diese Effekte sind bis jetzt noch nicht gut studiert. Der Artikel in dieser Ausgabe über die Erregung des Gehirns durch Mikrowellen ist daher von besonderem Interesse. Besorgniserregender ist der Artikel mit der Annahme von Zaret in dieser Ausgabe, dass der »plötzliche Tod« durch Mikrowellen erzeugt werden kann. Diese multiple Problematik betrifft nicht nur die USA oder die UDSSR, sondern alle Länder der Welt.


AUSWIRKUNGEN DER RADIOFREQUENZEN
Die Ostblockländer sind absolut an der Spitze der Forschungen der Auswirkungen von Mikrowellen auf das Gehirn. Doch Kholodov meinte in seiner klassischen Monographie »Die Auswirkungen von elektromagnetischen und magnetischen Feldern auf das Zentrale Nervensystem«, daß man nur 6 derartige Untersuchungen kenne, die vor 1960 datierten. 37). Was die Arbeitsplatzhygiene und die Grenzwerte nicht-ionisierender Strahlung betrifft, so waren diese in der UDSSR stets besser, viel niedriger als in den USA. Dies sollte ein wichtiges Thema für die politische Debatte und ein Thema für viele Gruppen à la Ralph Naider sein. Schon N. Krustchow soll jedoch J.F. Kennedy vorgeschlagen haben, nicht mehr viele Energien auf die geheime Informationsbeschaffung zu vergeuden und einen Informationsaustausch auf diesem Gebiet vorzunehmen. Die beiden Protagonisten verstarben jedoch vor der Realisierung dieser Pläne und natürlich folgten die sturen Administrationen solchen Gedankengängen später nicht. Die allmächtige Nationale Sicherheits-Agentur, NSA, folgte auch nicht der Meinung von Präs. W. Wilson: »Gentlemen öffnen und lesen die Post anderer Leute nicht« sondern forcierte den politischen, sozialen, ökomomischen,militärischen, wissenschaftlichen und anderen Nachrichtendienst mit allen Mitteln.

Zwei Kinder der Botschaft in Moskau mussten infolge unklaren hämatologischer Übel nach Hause geschickt werden. Ein Professor der Med. Fakultät der George Washington Universität, Wash. DC, erklärte, dass diese Erkrankungen wahrscheinlich nicht von Mikrowellenbestrahlungen herrühren (DC: Standort der NIH, NIMH, und des berühmten Bethesda, d.h. staatlicher Institute). Hämatologische Auswirkungen auf das Knochenmark sind in der Literatur gut dokumentiert 57-59). Die Russen erklärten sich aber dazu bereit, die Strahlungsdosis auf 2 microWatt/cm2 zu reduzieren und später im Juli 1975 auf »wenige Zehntel eines Mikrowatt/cm2«. Die Amerikaner bauten derweil besondere Blenden und Schutzwände für ihre Fenster auf, vibrationsfreie Fenster und besondere »abhörsichere« Räume, beauftragten aber trotzdem die renommierte John Hopkins Universität mit einer retrospektiven epidemiologischen Studie über das Botschaftspersonal 29).


BEDENKEN DES UMWELTSCHUTZES
Die dramatische Zunahme von Mikrowellen und anderen EM-Frequenzen haben Umweltschützer und medizinische Wissenschaftler auf den Plan gerufen. Das Amerikanische Nationale Institut für Standardisierung (ANSI, obwohl verantwortlich für die sehr hohen NIS Grenzwerte und der Abrede von biologischen nichtthermischen Wirkungen) hat verlauten lassen, dass ein Hauptgewicht der Forschung auf die Auswirkungen auf das Zentralnervensystem und v.a. im UHF Bereich gelegt werden soll 36). Ein Mitglied und Prüfungsexperte des ANSI Kommitees, der bekannte Dr. S. Michaelson, vertrat jedoch die Ansicht, »dass nach seiner Meinung es keine Beweise für irgendwelche Auswirkungen durch die dauernde Bestrahlung mit EM-Wellen mit einer Energiedichte von 0,85 mikroWatt/cm2 gäbe«. M. Zaret jedoch bezeugte, dass er sehr ernsthafte Zweifel an den ANSI Standardwerten habe, da Russische Berichte von »Mikrowellen-Krankheit« sprechen, nach einer dauernden Bestrahlung mit EM-Energiedichten von nur einigen Hundersteln eines Milliwatts/cm2. Der Prüfungsexperte jedoch verwarf diese medizinischen Beobachtungen und wissenschaftlichen Untersuchungen kurzerhand.


EIN ZUNEHMENDES RISIKO
Viele würden zustimmen, dass Megawatt-Bestrahlungen gefährlich sind, jedoch nur wenige, dass auch wenige Milliwatt gefährlich sein können. Die zusammengezählte Umweltbelastung durch lizensierte Mikrowellen und andere EM strahlende Quellen ergibt jedoch eine Leistung von mehreren Megawatt. Verteilt auf das gesamte Gebiet der USA ergibt sich jedoch wieder eine kleine Leistung pro Flächeneinheit. Hunderte von Applikationen/Anwendungen der Mikrowellentechnologie kommen jedes Jahr neu auf den Markt und dies oft in Millionen von Stückzahlen. Die schon vorhandene Technologie, so auch der CB-Funk, dehnen sich zudem immer mehr aus und die Mikrowellenkommunikation soll sich auf den Autobahnen z. B. noch mehr ausdehnen und die Lastwagenfahrer noch mehr belasten. Kürzlich hat RCA Global Communications einen 100 Milliwatt kontinuirliche X-Band Wellensender lanciert, der jeden Wegweiser entlang der Autobahn beleuchten sollte. Jeder Wegweiser wirkt als Transponder und wirft ein Signal zurück an den Lastwagen oder an irgend einen zentralen Big Brother. Die Möglichkeiten derartiger Installationen zwecks totaler Überwachung und Kontrolle der Bevölkerung sollten nicht ausser Acht gelassen werden 33, 39).


DIE ALARMGLOCKEN LÄUTEN LASSEN
Wie gerade jetzt im Fall der Zulassung von CB-Funkausrüstungen kann sich jeder darauf berufen, dass die Regierung schliesslich diese lizensiert und homologiert hat, wenn jemand Einsprache dagegen erhebt Für jedes einzelne Zulassungsgesuch trifft dies wahrscheinlich zu, aber wer ist der Verantwortliche, der wissen muss, wann er die Alarmglocken für die Bevölkerung insgesamt läuten muss?
Um zu der offenbar unvermeidlichen Berufskrankheit der Diplomaten und des militärischen Mikrowellenbedienungspersonals zurückzukehren, so wäre es doch äusserst bedauernswert, wenn diese gefährlichen Strahlungsbelastungen und die sich daraus ergebenden Erkrankungen auch die ganze Zivilbevölkerung treffen würden. Diese spezielle Erkrankung kann vielleicht durch eine begrenzte Entspannung verhindert werden. Der Fall der Diplomaten sollte alle alarmieren, die sich mit den Umweltgefahren und den Risiken für die Bevölkerung befassen müssen.


Carl Berkley - Great Noch N.J. - July 15, 1976

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Die Literaturliste bitte bei Gigaherz einsehen.

Quelle des Originalartikels: Great Noch, N.J. vom 15. Juli 1976, Band 12, Nr. 3, Seiten 3-7.

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