US-Ökonom für Staatsbanken

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US-Ökonom für Staatsbanken

Beitragvon Redaktion » 28.06.2010, 11:39

{L_IMAGE}Der US-Ökonom und Nobelpreisträger Joseph Stiglitz, der schon als "the biggest brain in economics" beschrieben wurde (1), hat sich in einem Interview mit der britischen Tageszeitung "The Independent" für staatliche Banken ausgesprochen. Wenn bspw. in den USA nur ein kleiner Teil des Geldes, das den Banken aufgrund der Finanzkrise gegeben wurde, in die Schaffung einer neuen Bank investiert worden wäre, so hätten damit nach Stiglitz alle benötigten Kredite finanziert werden können.

Stiglitz hat in genanntem Interview anlässlich des kürzlich verordneten UK-Sparkurses wie der US-Ökonom Krugman auch den generellen Sparkurs der EU kritisiert. Es sei logisch, dass die Verringerung von Staatsausgaben die wirtschaftliche Entwicklung dämme und dass unter Sparmaßnahmen von Ländern wie Deutschland, England und Frankreich die ganze EU leiden würde. Sparpakete wie jenes in England würden laut Studien außerdem die Ärmeren härter treffen als die Reicheren. Durch die wirtschaftlich negativen Effekte staatlicher Sparmaßnahmen würde der gewünschte Spareffekt verringert, es sei sogar eine Teufelsspirale möglich, sprich, die staatlichen Schulden könnten durch staatliche Sparmaßnahmen steigen. Die Sparmaßnahmen würden ideologisch motivierten Politikern außerdem als Ausrede dafür dienen, den Staat zu schmälern. Man solle hingegen die Staatsausgaben so umschichten (im Falle der USA z.B. vom Afghanistan-Krieg zu Infrastruktur und Bildung), dass mehr (Defizit reduzierende) Einnahmen erzielt werden. Zusätzlich solle man Steuern restrukturieren und beispielsweise Spekulationsgewinne höher und Investition in Forschung und Entwicklung niedriger besteuern.

(1) Vgl. "Osborne's first Budget? It's wrong, wrong, wrong!" (Interview mit Joseph Stiglitz, "The Independent", 27.6.2010)

Siehe hierzu auch: US-Ökonom Krugman gegen Sparpolitik



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