Glück durch neue Erfahrungen?

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Glück durch neue Erfahrungen?

Beitragvon Redaktion » 22.04.2010, 20:20

In einer 3sat-Sendung ("scobel") über "Wege zum Glück" (ausgestrahlt am 1.4.2010) wurde unter anderem eine These der Hirnforschung präsentiert, wonach das Glücksempfinden (ausgelöst durch ein "Glücks-" oder "Belohnungszentrum" - Nucleus accumbens - im Gehirn, welches genauer gesagt Neurotransmitter ausschüttet und dadurch die Empfindung von Freude und Lust bewirkt) positiv mit neuen Erfahrungen korreliert. Es wird vermutet, dass dadurch das Lernen gefördert werden soll. "Der Nucleus accumbens springt immer an, wenn wir etwas lernen, was wir noch nicht wissen." (Neurowissenschaftler und Psychiater Manfred Spitzer) Auf eine gesunde Art könne das Glücksempfinden mit Musik stimuliert werden, welche außerdem eine wichtige soziale Funktion hat. "Musik wird oft gemeinschaftlich betrieben. Sie stärkt die Gemeinschaft und verbindet. Das macht sicher und glücklich und reduziert Ängste." (Spitzer) Joggen und Lernen würden ebenfalls glücklicher machen. "Das 'Glückssystem' ist ein wichtiger Faktor in der Evolution. Es fördert das Lernen und soziales Verhalten ... Ohne das 'Glückssystem' gäbe es wahrscheinlich keine kulturelle Entwicklung und keine Innovation." (http://www.3sat.de/scobel/141044/index.html, abgerufen am 22.4.2010, Quelle auch für vorher zitierte Aussagen)

In der genannten Sendung wurde weiters kurz die wissenschaftliche Richtung der Positiven Psychologie vorgestellt. "Die Positive Psychologie ist eine akademische Disziplin mit der Zielsetzung, die guten Aspekte des menschlichen Miteinander zu erforschen. Dabei stellt sie zentrale Lebensthemen, wie Glück, Optimismus, Geborgenheit, Vertrauen, Verzeihen, Solidarität in den Vordergrund, welche in der anfänglich konflikt- und störungsorientierten Psychologie wenig beachtet wurden." (http://de.wikipedia.org/wiki/Positive_Psychologie, abgerufen am 22.4.2010) Zur Hervorbringung positiver Emotionen würde die regelmäßige Ausübung von Stärken und Tugenden führen wie: "Anstand, Aufrichtigkeit, Ausgeglichenheit, Beharrlichkeit, Bescheidenheit, Besonnenheit, Contenance, Echtheit, Empathie, Fairness, Integrität, Friedfertigkeit, Geduld, Gelassenheit, Großmut, Humor, Menschlichkeit, Mut, Nächstenliebe, Zivilcourage, Solidarität, Verzeihen, Selbstannahme, Selbsterkenntnis, Selbstliebe, Treue, Unbestechlichkeit, Wahrhaftigkeit, Weisheit, Wertschätzung und andere." (http://de.wikipedia.org/wiki/Positive_P ... _Charakter, abgerufen am 22.4.2010)

Es wurde außerdem kurz eine Studie erwähnt, wonach als glücklicher eingestufte Menschen eher verheiratet wären. Ich denke jedoch, dass dies auch an der sozialen Konvention (Norm) der Ehe (welche v.a. in ärmeren Gesellschaften eine wichtige Funktion in der Armutsbekämpfung einnimmt) liegen könnte: wäre es genauso normal (bzw. durch mehr soziale Akzeptanz und Absicherung leichter möglich), auch in einem höheren Alter unverheiratet zu sein, so wären glücklichere Menschen vielleicht weniger oft verheiratet (und dadurch womöglich noch glücklicher).



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