Nichtstun!

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Nichtstun!

Beitragvon Redaktion » 10.01.2010, 19:52

{L_IMAGE}Gerade in Zeiten der ständigen Verbundenheit ist es möglicherweise sinnvoll, sich die wissenschaftlich zunehmend erforschten Vorteile und die Möglichkeiten zur Förderung des Nichtstuns vor Augen zu halten.

So könnte es aktuellen Gehirnforschungsergebnissen zufolge besonders wichtig sein, von Zeit zu Zeit "nichts" zu tun, wenngleich der Ausdruck "nichts tun" nicht wirklich passt.

Denn laut Untersuchungen ist es so, dass viele Gehirnregionen durch das "Nichtstun" bzw. "Abschalten" (von äußeren Inputs wie Sehen, Hören oder sonstige Informationen verarbeiten oder von zielgerichtetem Denken), z.B. beim Schlafen oder auch beim Tagträumen, sogar erst richtig aktiv werden, weil sie während dieser Zeit Funktionen erfüllen, denen die Forschung noch auf der Spur ist.

Es wird z.B. angenommen, dass der von manchen Forschern als "Leerlauf-" oder auch "Offline-Modus" bezeichnete Gehirnzustand wichtig für das Ich-Bewusstsein ist, für die Verarbeitung von Erlebtem, die Neuordnung neuronaler Netze. Vielleicht kann man sich diese "automatische" Gehirnaktivität wie das Zusammenbauen einer Figur aus einzelnen, im Laufe des Tages gesammelten Einzelteilen vorstellen?

Aus psychologischer und philosophischer Sicht sind "schöpferische Pausen", womit Momente des "Nichtstuns" manchmal treffenderweise bezeichnet werden, wichtig für Einfallsreichtum (vgl. "Serendipitätsprinzip"), Kreativität und das seelische Gleichgewicht. Man denke an Geistesblitze in der Badewanne ("Heureka!") oder am liebsten im Spazieren denkende Philosophen.

Apropos Spazieren: Spazieren gehen - am besten in der Natur, weil dort die Reizüberflutung geringer ist als in der Stadt und der Anblick von Wiesen und Bäumen laut Studien an sich einen erholsamen Effekt hat - ist eine gute Methode, um geistig "offline zu gehen". Beim Spazieren tut man zwar nicht "nichts", aber man kann sich damit zur Förderung des geistigen "Nichtstuns" von äußeren Einflüssen wie Internet, TV, Lärm, u.ä. vorübergehend entfernen und gleichzeitig etwas für seine körperliche Gesundheit tun.

Vielleicht spürt man den Nutzen des Nichtstuns deutlich, wenn man es - auch beim Arbeiten, wie manche Forscher noch schmunzelnd meinen - einfach versucht.

Abschließend könnte man das Zitat "Als wir das Ziel endgültig aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen" von Marc Twain passend umformulieren: Als wir aufgrund mangelnden Nichtstuns keine guten Ideen mehr hatten, mussten wir unsere Anstrengungen verdoppeln.

Vergleiche:
Auf die innere Stimme hören
Schlaf macht attraktiv
Zitate zum Nichtstun
Nicht vom Brot allein…
Leerlauf im Kopf
Vom geistreichen Nichtstun
Nichtstun hilft dem Gedächtnis
Themen wie Gesundheit, Arbeitsamkeit oder Glück
Zuletzt geändert von Redaktion am 23.05.2012, 14:52, insgesamt 3-mal geändert.




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