Aufmerksamkeit gegenüber Kindern sozial wichtig

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Aufmerksamkeit gegenüber Kindern sozial wichtig

Beitragvon Redaktion » 12.12.2009, 15:01

Laut einer Studie aus dem Jahr 2009 (1) neigen Erstgeborene zum Wetteifern und zum Misstrauen. "Sie sind weniger vertrauensselig, weniger kooperativ und deutlich konkurrenzbewusster als ihre jüngeren Geschwister. Dahinter könnte der Verlust der elterlichen Aufmerksamkeit stecken, der bei der Ankunft jüngerer Brüder und Schwestern unweigerlich einsetzt. ... Andere Wissenschaftler favorisieren allerdings andere Erklärungen für den Effekt: Es könnte beispielsweise sein, dass Erstgeborene das Kooperieren, Kompromisse schließen und Vertrauen gar nicht lernen, weil es für sie die ersten Lebensjahre nicht nötig ist – schließlich sind sie entweder allein oder ihren jüngeren Geschwistern körperlich und geistig überlegen ... Es könnte sich jedoch auch einfach nur um einen Unterschied in der Risikobereitschaft handeln, vermutet der kalifornische Evolutionsbiologe Frank Sulloway: Kooperation beinhaltet immer ein gewisses Risiko, und das sind jüngere Geschwister häufig eher bereit einzugehen als ihre älteren Brüder und Schwestern." (wissenschaft.de: "Warum der große Bruder nie seine Süßigkeiten teilt")

Laut einer anderen, in Norwegen durchgeführten Studie aus dem Jahr 2007 (2) hat das älteste Kind in einer Familie übrigens im Durchschnitt einen etwas höheren Intelligenz-Quotienten (IQ) als seine jüngeren Geschwister. "Dabei ist es unerheblich, ob das Kind als erstes geboren wurde, oder ob es aufgrund eines Verlustes von älteren Geschwistern zum ältesten in der Familie geworden ist." (wissenschaft.de: "Warum man auf den ältesten Bruder hören sollte")

(1) Alexandre Courtiol (CNRS, Université de Montpellier 2) et al.: Animal Behaviour, Bd. 78, Nr. 6, S. 1405

(2) Petter Kristensen (nationales Institut für Arbeitsmedizin, Oslo) und Tor Bjerkedal (medizinischen Dienst der norwegischen Armee, Oslo): Science, Bd. 316, S.1717



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