
"Und dass dies alles, ebenso wie heute die Anfänge des Radios, den Menschen nur dazu dienen werde, von sich und ihrem Ziele weg zu fliehen und sich mit einem immer dichteren Netz von Zerstreuung und nutzlosem Beschäftigtsein zu umgeben." (Hermann Hesse über die "Fort-Schritte" durch die technische Entwicklung in "Der Steppenwolf", im Jahr 1927)
"Auf vielerlei Weg und Weise kam ich zu meiner Wahrheit; nicht auf Einer Leiter stieg ich zur Höhe, wo mein Auge in meine Ferne schweift. Und ungern nur fragte ich stets nach Wegen, - das ging mir immer wider den Geschmack! Lieber fragte und versuchte ich die Wege selber. Ein Versuchen und Fragen war all mein Gehen: - und wahrlich, auch antworten muss man lernen auf solches Fragen! Das aber - ist mein Geschmack:- kein guter, kein schlechter, aber mein Geschmack, dessen ich weder Scham noch Hehl mehr habe. 'Das - ist nun mein Weg, - wo ist der eure?' so antwortete ich Denen, welche mich 'nach dem Wege' fragten. Den Weg nämlich - den gibt es nicht!" (Nietzsche in Also sprach Zarathustra - Ein Buch für Alle und Keinen)
Ob man nun unter der "inneren Stimme" die eigenen Bedürfnisse, Talente oder gar eine göttliche Stimme versteht - es macht sicherlich Sinn, von Zeit zu Zeit in sich hinein zu horchen, um versteckte Wünsche und neue Möglichkeiten zu entdecken. Aber, wie schon Hermann Hesse - ohne Berücksichtigung von Internet, Smart Phones und Co. - geahnt hat, kann einem die ablenkende Unterhaltungsindustrie dabei im Wege stehen.
Vergleiche:
Nichtstun!
Der Wahnsinn der Normalität
Einleitendes zum Thema Individualismus
(1) Carl Gustav Jung, Gesammelte Werke, Band XVII, Walter, 1978, zitiert nach Peter Matthiessen, Auf der Spur des Schneeleoparden, 1978; C. G. Jung hatte wie andere "Denker" auch seine Schattenseiten - in seinem Fall z.B. antisemitische Ansichten, die wahrscheinlich mehr subjektiv als objektiv begründet waren, Anm. unsererseits