Protest der Lehrergewerkschaft

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Protest der Lehrergewerkschaft

Beitragvon Redaktion » 14.04.2009, 22:34

Eben wurde der Vertreter der Lehrergewerkschaft in der ZIB 2 (Nachrichtensendung des ORF, Anm. für Nicht-ÖsterreicherInnen) wiedereinmal in die Mangel genommen. Der Moderator Armin Wolf griff dabei sogar auf einen morgen erscheinenden Artikel in der Kronenzeitung zurück, meinend, dass die Kronenzeitung ein feines Gespür für die Befindlichkeit der Österreicher habe. Außerdem setzte er das vorgeschobene Unverständnis der momentan vielen Arbeitslosen als Argument gegen die protestierenden Lehrer ein (die sich gegen eine Mehrbelastung und folglich mögliche Stelleneinsparungen wehren), anstatt es gegen den versuchten Stellenabbau der Regierung bei den Lehrern einzusetzen.

Aus Ärger darüber, dass nun nicht nur die Kronenzeitung bzw. ihr Ableger "Heute" (wir berichteten), sondern wie mir scheint auch schon der ORF gegen die Lehrer hetzt, möchte ich hiermit Stellung für die Lehrer ergreifen (weil mir deren Arbeit aus verschiedenen Gründen sehr wenig beneidenswert und nicht leicht, gleichzeitig aber sehr wichtig erscheint), indem ich folgende Frage stelle:

Was bewegt den Ärger gegenüber der Lehrergewerkschaft, wenn nicht die grundsätzliche Abneigung in der breiten Bevölkerung gegen Lehrer, wo doch die Regierung durch die Ausweitung der Lehrerarbeitszeit Arbeitsplätze streichen (trotz ohnehin sehr hoher Arbeitslosigkeit und überfüllter Klassenzimmer) und bei der wichtigen Bildung der breiten Bevölkerung sparen will?

Außerdem:

Wie sollen wir gute LehrerInnen fördern, wenn wir Ihnen keine angenehmen Arbeitsbedingungen und gute Bezahlung bieten, sondern Abneigung entgegenbringen?

Und noch einmal: warum legen wir unser Augenmerk nicht darauf, jemanden / eine Gruppe besser zu stellen anstatt bzw. ohne jemand anderen / eine andere Gruppe schlechter zu stellen? Schließlich kann meiner Meinung nach davon ausgegangen werden, dass die Regierung die Schlechterstellung einer Gruppe nicht oder nur teilweise an die Bevölkerung weitergibt. Die demokratisch verlangte teilweise Besserstellung ohne teilweise Schlechterstellung würde die Regierung jedoch vielleicht zu effizienterem Handeln und innovativeren, diplomatischeren Lösungen animieren.

Und jeder stelle sich einmal kurz vor, dass seine Arbeitszeit plötzlich und ohne finanzielle Gegenleistung nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft erhöht wird ...

Siehe auch: Neid wider gute Politik
Zuletzt geändert von Redaktion am 18.04.2009, 19:55, insgesamt 1-mal geändert.




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