6 universelle Tugenden?

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Michael Haufe
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Kommentar zu "6 universelle Tugenden?"

Beitragvon Michael Haufe » 17.03.2010, 01:39

In der Tat scheinen Tugenden und Glück in einem engen Verhältnis zueinander zu stehen... schon Aristoteles setzt sich in der "Nikomachschen Ethik" mit diesen Fragen auseinander.
Dort werden 2 Tugenden genauer untersucht... die Tapferkeit und die Besonnenheit. ('Tapferkeit' scheint als Begriff tauglicher zu sein, denn Mut kann aus verschiedenen bewußtseins-unabhängigen Gründen vorhanden sein (oder als solcher interpretiert werden)). Die Tapferkeit hingegen setzt eine bewußte Entscheidung voraus.
Es wäre sehr interessant, die aristotelischen Untersuchungen heranzuziehen, denn letztlich sind nahezu alle unsere kulturellen Errungenschaften (und Deformationen) auf das ZusammenSpiel von Tapferkeit (auch Courage) und Besonnenheit (auch Vernunft, SelbstBeherrschung) zurückzuführen. Es scheint vergessen worden zu sein (oder wurde es nicht erkannt?), dass Gesetze, staatliche Strukturen, Bildung, Arbeit, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft etc. in erster Linie einem Zweck dienen - nämlich ein möglichtst g l ü c k l i c h e s L e b e n herbeizuführen.
Verteidigung, Security, Steuern und Abgaben, sozialer Ausgleich und die kulturellen (über das rein existentielle hinausgehenden) Bedürfnisse sind nur dann besonnen gestaltet, wenn die 'ÜberFrage', ob das Ganze einem glücklichen Leben dient, damit verknüpft wurde...(wir sind das so wenig gewöhnt -- gelle? :)).
Um zu dieser AusgangsSituation zurückkehren zu können - was angesichts vieler komplexer, abstrakter, intransparenter Strukturen nahezu aussichtslos erscheint - bedarf es einer guten Mischung zwischen Besonnenheit und Tapferkeit. Die Tapferkeit bzw. der Mut bestünde vor allem darin, zur Einfachheit zurückzukehren... denn all diese 'verrückten' Strukturen der Gegenwart basieren tatsächlich auf ANGST! Es ist zum großen Teil die Angst der sogenannten Priviligierten, ihre Privilegien verlieren zu können. Sie führt bspw. dazu, dass inzwischen allein zum Verständnis der Gesetze hochqualifiziertes Expertentum benötigt wird (man bedenke, wie Viel die Gemeinschafft aufwendet, um diese Experten hervorzubringen). Hinzu kommt das ExpertenWissen in der Steuer und EinnahmenVerteilung, in der SozialWirtschaft, in der GesundheitsWirtschaft, im SecurityManagment usw..
Heute ist es diesen Experten nicht mehr möglich, die Strukturen so zu verändern, dass diese tatsächlich vernünftigen Prinzipien gerecht würden. Der Mut zu Einfachheit (in all ihren vielzähligen Facetten - kaum ein Begriff ist mißverständlicher, als der der Einfachheit...) wäre das einzige Mittel (in Verbindung mit dem Werkzeug der Vernunft), um das kriegerische BedrohungsPotential, das expansive WirtschaftsSystem und die Deorganisation des GemeinWesens (die letztlich auch zu Ungunsten der priviligierten Individuen ausfällt) zu überwinden...


...Eine der wichtigsten Fähigkeiten des Menschen ist es, Fragen zu stellen...


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