Akademikerquote

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Akademikerquote

Beitragvon Redaktion » 17.07.2010, 17:07

{L_IMAGE}"Die Akademikerquote gibt an, wie hoch der Anteil der Hochschulabsolventen an einer Bevölkerung oder Erwerbsbevölkerung ist. Meist wird sie bezogen auf die Altersgruppe der in der Ausbildung befindlichen Personen angegeben. [...] Im internationalen Vergleich ist die Akademikerquote in Deutschland, Österreich und der Schweiz traditionell niedrig. Der Grund hierfür liegt im dualen Ausbildungssystem. Viele Aufgaben, die in anderen Ländern durch Akademiker wahrgenommen werden, werden hier durch Absolventen beruflicher Ausbildungsgänge wahrgenommen." (Wikipedia.org, abgerufen am 17.07.10)

Hier zum Nachdenken ein paar Akademikerquoten von 2007 (1):

Österreich 22,1 %
Deutschland 23,4 %
Schweiz 31,4 %
USA 36,5 %
GB 38,7 %
Japan 38,8%
Finnland 48,5 %

Was die Zahlen nicht aufzeigen sind beispielsweise das Wissensniveau bzw. die "Wissenschaftlichkeit" der AbsolventInnen, sofern man diese Faktoren ohne übertrieben viel zu werten messen kann. Ebenso offen bleibt die Frage, ob ein hohes Niveau an Akademikern denn nun "gut" oder "schlecht" ist, welches Niveau "gut" ist oder ob es besser ist, den Schwerpunkt der universitären Lehre hinsichtlich Anzahl an StudentInnen auf Qualität oder auf Quantität zu legen.

Bei unseren stichprobenartigen Vergleichen von nationaler Akademikerquote und BIP pro Kopf (laut OECD) bzw. nationaler Zufriedenheit (laut Happy Planet Index > LIfe Satisfaction) lässt sich bei oben genannten Ländern jedenfalls kein eindeutiger Zusammenhang feststellen.

Was sich jedoch schon sagen lässt ist, dass sich FreundInnen von (breiter) universitärer Bildung wahrscheinlich in einem Land wie Finnland oder Japan wohler fühlen.

Wir finden "naturgemäß": je mehr kritisch gebildete und um Objektivität bemühte Menschen es (vor allem in unserem unmittelbaren Umfeld) gibt, desto besser. Das heißt aber nicht zwingend, dass die Akademikerquote deshalb möglichst hoch sein sollte (wobei wir u.a. aus Gründen der Fairness und aus Mangel an halbwegs objektiven Auswahlverfahren niemandem die Nutzung universitärer Bildung verwehren möchten). Denn schließlich sind einerseits nicht alle universitären Studien bzw. Professoren um kritische Bildung bzw. Lehre des Bemühens um Objektivität bemüht. Und andererseits gibt es auch andere Wege um kritische Bildung und "Wissenschaftlichkeit" zu vermitteln. Die Chance auf die Vermittlung kritischer Inhalte und distanzierter und genauer Betrachtungsweise ist aber wahrscheinlich bei einer hohen Akademikerquote höher als bei einer hohen Zahl "beruflicher Ausbildungsgänge", welche bspw. im unseres Erachtens nicht sehr universitätsfreundlichen Österreich gegenüber universitärer Lehre politisch bevorzugt zu werden scheinen.

Vielleicht wäre es zur Steigerung des subjektiven Werts, der Motivation von Anbietern ebendieser und der gesellschaftlichen Akzeptanz universitärer Bildung gut, wenn diese den StudentInnen finanziell etwas kosten würde - begleitet von staatlichen (für Nicht-StudentInnen möglichst wenig sichtbaren und sozial ausgleichenden) Fördermaßnahmen.

(1) OECD: "Tertiary education graduation rates - Percentage of graduates to the population at the typical age of graduation", abgerufen am 17.07.10



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