
Wenn die EU davon ausgeht, dass Bildung - wirtschaftspolitisch ausgedrückt - ein "öffentliches Gut mit positiven externen Effekten" darstellt, dann sollte sie für einen möglichst freien Unizugang sorgen, weil es demnach für eine Gesellschaft umso besser ist, je mehr bzw. je besser Gesellschaftsmitglieder gebildet sind. Oder, anders ausgedrückt: ein gebildeter Mensch nutzt durch seine Bildung nicht nur sich selbst (z.B. durch eine besser bezahlte oder angenehmere Arbeit), sondern auch seinen Mitmenschen (z.B. indem er sich - v.a. in einer Führungsposition bedeutend - umsichtig verhält).
Eine gegenteilige Haltung, wie sie politisch v.a. in den USA vorherrscht, sieht Bildung als privates Gut, das nur dem gebildeten einen Vorteil verschafft und welches der Staat folglich nicht bereitzustellen bzw. zu fördern braucht. Bei manchen Studien wie Medizin wäre diese Haltung vielleicht auch in (im kollektiven Sinn) bildungsfreundlicheren Staaten einer Überlegung wert (weil sehr teuer und politisch wenig bedeutend), aber bei den meisten anderen Studien ist sie wohl eher als bildungsfeindlich und wirtschaftspolitisch unklug einzustufen, weil dort das Wissen relativ günstig multipliziert werden kann (bzw. - mit etwas Kreativität - könnte).
Siehe hierzu auch:
derStandard.at: Studentenproteste in Österreich gegen Bildungsabbau
Wikinews: Studentenproteste für freie Bildung (von uns initiiert)
Für Meinungen und weitere Berichte zu den Studentenprotesten und zur Bildungsförderung siehe umseitig.