Vermögensverteilung und Demokratie

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Michael Haufe
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Kommentar zu Demokratie vs. Ungleichheit

Beitragvon Michael Haufe » 23.05.2010, 19:15

Ein sehr gutes Thema... mit sehr hilfreichen Gedanken.

Ich sehe ein Problem in der Unbegrenztheit der Differenz zwischen Reichen bzw. Mächtigen und Armen bzw. Ohnmächtigen. Es liegt m.E. an der Mathematisierung der Ökonomie und der Wirtschaft.
Wenn man eine (relative) Grenze 'nach Unten' einziehen würde, wie es auch ernsthafte DemokratieVertreter, wie etwa Heiner Geißler fordern, wäre Vieles gewonnen. Gerade dann würde der Reichtum und das Vermögen der SpitzenLeute sicherer und sie müßten weniger Aufwand für ihren Schutz betreiben.

Mein persönlicher Vorschlag ist "Das DrittelPrinzip"! Ein Drittel aller öffentlichen Einnahmen wird direkt an jeden einzelnen Bürger zu gleichen Teilen verteilt - das könnte heute eine simple Software erledigen. Voraussetzung: Jeder benötigte ein Konto (das sollte heute wirklich kein Problem sein). Dieses BürgerGeld erhielte also Jede(r) - egal ob Arbeiter oder Student, ob Säugling oder Rentner, ob Millionär oder Bettler. Wenn man es als GrundRecht in die Verfassung schriebe, wäre es ein Recht, welches dem Einzelnen nicht mehr genommen werden kann... die Unabhängigkeit, die Würde und die Freiheit des Bürgers wäre also auf eine sehr gesunde Basis gestellt.
Eigentlich könnte man dieses System weltweit einführen... erst dann sollte überhaupt von Demokratie, Freiheit und einer Wertegemeinschaft gesprochen werden.
Andersherum: So lange auf dieser ErdKugel noch ein einziger Mensch an Armut verreckt und nicht an Minimum an eigner Würde tatsächlich garantiert bekommt, solange fällt dieser Mensch aus dem zivilisatorischen Recht, d.h. - er befindet sich im NaturRecht (und somit ist es ihm erlaubt, mit a l l e n und j e g l i c h e n Mitteln für seine Existentz zu kämpfen... Gesetze, EigentumsAnsprüche usw. hätten für ihn keine Gültigkeit. Ich wäre übrigens froh, wenn diese Einsicht (die bspw. den Eltern des dt. Grundgesetzes selbstverständlich war) heutigen JuraStudenten im rechtsphilosophischen Teil der Ausbildung beigebracht würde - das scheint nur noch marginal der Fall zu sein.

Einige Vorteile des DrittelPrinzips:
1) Die gesamte furchtbare und außerdem äußerst korruptionsanfällige VerwaltungsBürokratur könnte nach Hause geschickt werden.
2) Es wäre kein (ungerechtes) System der Gleichmacherei... denn die 2 übrigen Drittel könnten vernünftig ungleich verteilt werden..
3) Das System wäre transparent, es würde zu einer höheren BürgerBeteiligung am GemeinWohl führen... unwürdige VerschuldungsSzenarien würden vermieden... usw.
4) Es wäre eine gute Methode zur KaufKraftVerteilung, welche für gesunde, realwirtschaftliche, lokale Wirtschaften von besonderem Vorteil wäre.

Gern würde ich auch die Nachteile diskutieren... bisher sind mir keine bekannt - was mich schon beinahe selbst skeptisch werden lässt. :-) )

Und ich wäre froh, wenn es überhaupt diskutiert würde.


...Eine der wichtigsten Fähigkeiten des Menschen ist es, Fragen zu stellen...


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