Umverteilung

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Reaktionen auf umverteilungskritische Kommentare...

Beitragvon Redaktion » 07.04.2010, 21:19

...auf eine Meldung der ZEIT auf Facebook hin, in der eine Interviewpassage präsentiert wurde, die von der scheinbar abnehmenden Solidarität der oberen Schichten in Deutschland handelte:

"Die Kluft zwischen Arm und Reich in Europa und in den USA ist heute so gro... Mehr anzeigenß wie zu Beginn des 19. Jahrhunderts." (https://www.diedenker.org/inhalte/viewtopic.php?t=668)

Ich selbst habe einen recht gut bezahlten Job, der mir zudem gefällt und bin aus diversen Gründen (wie Sicherheit und Mitleid mit Schlecherverdienern oder Arbeitslosengeld-Kassierern, weil sie deshalb nicht ein beneidenswertes Leben bzw. eine beneidenswerte Arbeitssituation haben!) trotzdem bis dato froh, in einem Land zu leben (Österreich), das (noch) Wert auf Umverteilung legt.

Weitere Reaktion auf einen Facebook-Kommentator, der u.a. meinte "Ich habe aber kein Verständnis, wenn sich die Leute in dem einrichten, was ich hart erarbeiten muss":

@ Michael: Sie unterstellen immer explizit oder zumindest implizit, dass (positive) Leistung und finanzieller Wohlstand positiv korrelieren. Wie kommen Sie darauf? Ich kenne genügend Leute, die hart arbeiten und wenig verdienen und umgekehrt. Und glauben Sie nicht, dass Kapital positiv mit Kapital korreliert? Ein Beispiel zum Verständnis: ich habe ausreichend Geld um eine Wohnung ohne Kredit zu kaufen und vermiete diese dann (= wenig Aufwand und trotzdem monatliches Einkommen).

Außerdem unterstellen Sie, dass Umverteilung und finanzieller Reichtum ein Widerspruch seien. Warum gehört dann ein (wie gesagt: bislang) umverteilungsfreundliches Land wie Österreich zu einem der reichsten Länder, das zudem immer wieder für seine hohe Lebensqualität (besonders bei Umfragen unter zugezogenen Managern aus dem Ausland) gelobt wird?

In Deutschland ist die Situation natürlich anders, aber vielleicht müsste man hier mehr die Qualität der Umverteilung als die Quantität der Umverteilung kritisieren?

Und verstehen Sie mich nicht falsch: ich lege (leider?) viel Wert auf privaten Besitz und gegenseitigen Respekt vor privatem Eigentum, genauso aber auch auf eine gute Grundausstattung (hinsichtlich privatem Besitz) möglichst Vieler in meiner Gesellschaft. Sonst muss ich irgendwann (wie in sog. Entwicklungsländern) - übertrieben und in materieller Hinsicht ausgedrückt - einen Elektrozaun um mein Haus bauen und mir ein kugelsicheres Auto kaufen. Genauso halte ich eine breite Bildung bzw. gebildete Menschen in meiner Umgebung für wertvoll - und die kostet auch Geld (und fördert Umverteilung).




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