Philosophie anhand einiger Begriffe der Philosophie

 

Agnostizismus (von griechisch ágnostos: unerkennbar, unbekannt), Lehre, die lediglich die Möglichkeit sinnlicher Wahrnehmung akzeptiert, die Wahrnehmung übersinnlicher Phänomene jedoch leugnet... weiter, andere Beschreibung

Nihilismus (lat.-nlat.) der;-: a) (philosophische) Anschauung, Überzeugung von der Nichtigkeit alles Bestehenden, Seienden; b) bedingungslose Verneinung aller Normen, Werte, Ziele. (Duden Fremdwörterbuch 1990)

Skeptizismus (griechisch skeptesthai: überprüfen), philosophische Lehre, die alle Behauptungen hinterfragt und nur durch den kritischen Zweifel "geprüfte" Behauptungen gelten lässt. weiter

Wahrheit (englisch truth, französisch vérité, griechisch aletheia, lateinisch veritas), die Übereinstimmung einer Aussage oder eines Gedankens mit der Wirklichkeit oder einem durch Konventionen und Normierung festgelegten Regelwerk, etwa dem der Mathematik ("zwei und zwei ist vier"). Gemeinhin wird als wahr all das angesehen, was dem Satz "Diese Aussage ist falsch" widerspricht. weiter

Empirismus, philosophische Richtung, die davon ausgeht, dass alle Erkenntnis auf Erfahrung beruht und dabei die Möglichkeit einer Erkenntnis a priori bestreitet. weiter

Erkenntnistheorie (auch Epistemologie; griechisch episteme: Kenntnis, Wissen; logos: Vernunft, Sprache), Disziplin der Philosophie, die sich mit philosophischen Fragen der Erkenntnis beschäftigt. Unter Erkenntnis wird dabei sowohl der Erkennensprozess selbst wie das Ergebnis dieses Prozesses verstanden.
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Fortsetzung der Begriffserklärungen von oben

[Agnostizismus] Der Begriff wurde im 19. Jahrhundert von dem britischen Biologen Thomas Henry Huxley geprägt. Die agnostische Position, wonach die Existenz Gottes und anderer geistiger Wesen weder gewiss noch unmöglich ist, unterscheidet sich sowohl vom Theismus, der die Existenz solcher Wesen behauptet, als auch vom Atheismus, der diese bestreitet.
Obwohl er zumeist als eine Form des Skeptizismus betrachtet wird, ist der Agnostizismus in seinem Geltungsanspruch begrenzter, denn er bestreitet einzig die Zuverlässigkeit metaphysischer und theologischer Glaubensauffassungen,
nicht jedoch die aller Überzeugungen. Ähnlich wie der Agnostizismus lehnt der Empirismus sowohl Atheismus als auch Theismus ab, und geht davon aus, dass metaphysische Aussagen bedeutungslos seien. zurück

Agnostizismus, der(gr.) =die Lehre von der Nichterkennbarkeit des Göttlichen und des wahren Seins. (Fremdwörterbuch ÖGB Verlag 1991) zurück

[Wahrheit - Einführung] Danach ist ein Satz oder auch ein Gedanke dann wahr, wenn er einen Sachverhalt formuliert, der tatsächlich besteht. Diese Auffassung von Wahrheit wird als
Korrespondenztheorie der Wahrheit bezeichnet. Der Wahrheitsbegriff der Korrespondenztheorie entspricht auch dem alltagssprachlichen Verständnis von Wahrheit. In der Philosophie ist diese Definition allerdings nicht unumstritten. So wurde dagegen vor allem im 19. Jahrhundert eingewandt, dass unklar bleibe, wie die Übereinstimmung (das Korrespondenzverhältnis) zwischen Aussage und
Gegenstand zu verstehen sei.
Wahr sein können nur Aussagen, die sprachlich in Form von Sätzen erscheinen. Den Gehalt dieser Aussagen bzw. Sätze nennt man Proposition. Einzelne Ausdrücke können weder wahr noch falsch sein. Vergleiche hierzu auch analytische Philosophie und Sprachphilosophie.
II. Wahrheitskriterien
Im Zentrum philosophischer Wahrheitstheorien steht die Suche nach hinreichenden Wahrheitskriterien.
Dabei geht es um die Frage, aufgrund welcher Dispositionen wahre und falsche Aussagen unterschieden werden können. Folgende Kriterien kommen in Betracht:
a) Die Übereinstimmung (Konsens) einer Gemeinschaft (von Experten oder auch von Laien), die darüber entscheidet, was in dieser Gemeinschaft jeweils für wahr und falsch gehalten wird. b) Die praktische Nützlichkeit einer als wahr behaupteten Ansicht. Danach ist eine Aussage über einen Sachverhalt wahr, wenn die Annahme sich im Umgang mit diesem Sachverhalt als erfolgreich erweist. Nützlich, gut und wahr werden somit zu synonymen Begriffen, eine Position, die etwa die Tugendlehre des Sokrates bestimmte. Heute wird diese Position vor allem von der Philosophie des Utilitarismus vertreten. c) Der innere Zusammenhang (Kohärenz) eines Gesamtsystems von Aussagen. Eine einzelne Aussage, die ein Element im Zusammenhang mehrerer Aussagen darstellt, ist demnach wahr, sofern sie mit anderen Elementen zusammenstimmt und sich widerspruchslos in das
Gesamtsystem der Aussagen einfügt. d) Die intuitive Evidenz einer Aussage (siehe Intuition). Demzufolge ist die Wahrheit einer Aussage darin begründet, dass sie dem gesunden Menschenverstand unmittelbar einleuchtet und plausibel
ist (Common sense). Eine solche Evidenz wird vor allem bei Aussagen über unmittelbar wahrnehmbare Ereignisse (so genannte Beobachtungssätze) sowie bei mathematischen Grundsätzen (siehe Axiomen) und Schlussfolgerungen in Anspruch genommen (siehe Logik).
Gegen jedes Kriterium können jedoch plausible Einwände erhoben werden. a) So spricht gegen den ersten Wahrheitsbegriff, dass ein Konsens zwischen den Mitgliedern einer Gemeinschaft durchaus auf einem Irrtum beruhen kann. Der Konsens sagt noch nichts über die objektive Wahrheit einer Aussage aus. Dies
heißt, dass aufgrund einer übereinstimmenden Ansicht nur darüber entschieden ist, dass etwas jeweils für wahr gehalten wird, nicht aber auch darüber, ob der jeweils behauptete Sachverhalt tatsächlich besteht. Dieser Einwand wird vor
allem von Vertretern des Empirismus erhoben. b) Gegen den Aspekt der Nützlichkeit als Wahrheitskriterium spricht die Tatsache, dass sicherlich auch Irrtümer und Täuschungen nützlich sein können, und nicht auszuschließen ist, dass auch fehlerhafte Ansichten zu erfolgreichem Handeln führen. Dieser Einwand wurde bereits von Platon vorausgesehen, der Sokrates in seinen Dialogen den Beweis antreten lässt, dass was falsch ist, nicht nützlich sein kann und umgekehrt. c) Die Kohärenz eines Aussagensystems ist als Wahrheitskriterium deshalb nicht geeignet, weil es zu jedem in sich schlüssigen System A von Aussagen ein alternatives, ebenfalls kohärentes System B geben kann, das sich zwar auf denselben Gegenstand bezieht, aber zugleich mit System A unverträglich ist, so dass dann mehrere Wahrheiten nebeneinander bestünden. d) Gegen das Kriterium der Evidenz spricht, dass es sich gerade im Bereich der Intuition auch um Täuschungen handeln kann.
Offenbar liegt die Problematik bei der Auffindung von Wahrheitskriterien darin, dass man bei jedem Kriterium entweder auch die Möglichkeit von Irrtümern bzw. Täuschungen einräumen muss, oder aber die Kriterien sich ebenso wenig
eindeutig feststellen lassen, wie dies auf den Begriff der Wahrheit selbst zutrifft. Aus diesen Gründen herrscht in der Philosophie die Auffassung vor, dass man keine allgemeinen Wahrheitskriterien angeben kann, sondern die obigen Kriterien als sichere Kennzeichen von wahren Aussagen zu verstehen sind.
Aus den mit einer allgemeinen Definition von Wahrheit verbundenen Schwierigkeiten zog der deutsche Mathematiker und Philosoph Gottlob Frege den Schluss, dass der Begriff der Wahrheit ein einzigartiger und undefinierbarer Grundbegriff unserer Erkenntnis ist (siehe Erkenntnistheorie). Frege wendet sich auch gegen eine Korrespondenztheorie der Wahrheit. Nach seiner Auffassung ist unter Wahrheit vielmehr eine Eigenschaft zu verstehen, die einem Gedanken kraft seiner Beziehung auf die Wirklichkeit zukommt.
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[Empirismus] Als Hauptvertreter des klassischen Empirismus gelten John Locke, Francis Bacon, David Hume und George Berkeley. Im direkten Gegensatz zum Empirismus steht der Rationalismus, der von René Descartes, Baruch Spinoza, Gottfried Wilhelm Leibniz und Christian von Wolff begründet wurde. Die Rationalisten gehen davon aus, dass dem Verstand als Erkenntnisquelle Priorität gegenüber der - durch die Sinne vermittelten - Erfahrung zukommt. Immanuel Kant vereinte Empirismus und Rationalismus: Wie die Empiristen ging er davon aus, dass dem Wissen Sinneseindrücke zugrunde liegen, die a posteriori gewonnen werden. Erkenntnis wird jedoch erst durch den Verstand ermöglicht, der die Empfindungen in eine Struktur bringt. Diese stammt nicht aus der Erfahrung, sondern liegt a
priori im menschlichen Verstand begründet.
In den USA trugen William James und John Dewey zur Weiterentwicklung des Empirismus bei.
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[Skeptizismus] Der philosophische Skeptizismus ist eine Form der Epistemologie, die sich mit dem Zweck und der Gültigkeit der menschlichen Erkenntnis befasst.
II. Antike Skepsis
Viele Sophisten waren Skeptiker. Gorgias vertrat die Auffassung, dass alle Behauptungen über die Wirklichkeit falsch wären und dass sie, wenn sie tatsächlich wahr sein sollten, nie bewiesen werden könnten. Protagoras war der
Meinung, der Mensch könne nur über die eigene Wahrnehmung der Dinge urteilen, nicht aber über die Dinge selbst.
Die Pyrrhonisten, eine Schule der griechischen Philosophie, die nach ihrem Begründer Pyrrhon von Elis benannt wurde, formulierten zum ersten Mal Grundsätze des Skeptizismus.
Die Mitglieder der Mittleren Akademie, der Schule, die sich im 3. Jahrhundert v. Chr. aus Platons Akademie entwickelte, und der Neuen Akademie, die im 2.Jahrhundert v. Chr. von Carneades gegründet wurde, vertraten einen gemäßigteren Skeptizismus als die Pyrrhonisten. Nach Carneades kann eine Aussage nicht
endgültig bewiesen werden, sondern sich lediglich als mehr oder weniger wahrscheinlich erweisen. Der wichtigste Skeptiker der späteren Antike war der griechische Philosoph Aenesidemus, der zehn Beweise für den Standpunkt des Skeptizismus aufstellte.
III. Skeptizismus in der Neuzeit
In der Renaissance knüpfte der französische Philosoph Michel de Montaigne an die antike Skepsis an. Einer der bedeutendsten Vertreter des neuzeitlichen Skeptizismus im 18. Jahrhundert war David Hume, der in seinen Abhandlungen Treatise of Human Nature (1739-1740) und An Enquiry Concerning Human Understanding (1748) die Möglichkeit bezweifelte, dass die Realität der Außenwelt, Kausalität sowie Seele und Gott bewiesen werden könnten. Im Anschluss an Hume verneinte Immanuel Kant die Möglichkeit, die Dinge an sich zu erkennen. George Santayana entwickelte Humes Skeptizismus weiter und erklärte in seinem Werk Scepticism and Animal Faith (1923), dass der Glaube an die Existenz vom eigenen Selbst auf einem natürlichen, jedoch unwirklichen Antrieb beruhe. Skeptizistische Elemente finden sich auch in anderen philosophischen Schulen, wie z. B. im Pragmatismus, in der Analytischen Philosophie und Sprachphilosophie und im Existentialismus.
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[Erkenntnistheorie] Die Philosophie begreift dabei – im Gegensatz z. B. zur Offenbarung im Glauben oder zur Erleuchtung durch Meditation – als Erkenntnis insbesondere das wissenschaftlich orientierte, methodisch erworbene Wissen, das von anderen Personen durch Experiment oder Reflexion nachvollzogen werden kann. Die Erkenntnistheorie untersucht die Quellen und Kriterien der Erkenntnis, die möglichen Arten der Erkenntnis und ihren jeweiligen Gewissheitsgrad sowie die genaue Beziehung zwischen dem Erkennenden und dem Erkannten, dem Menschen und dem Gegenstand.
Von Kants drei Hauptfragen der Philosophie 1. Was kann ich wissen? 2. Was
soll ich tun? 3. Was darf ich hoffen?" behandelt Erkenntnistheorie die erste.
Da für Philosophen in der Regel die Ausrichtung auf Wahrheit das höchste
Gebot darstellt, ist der erkenntnistheoretische Ansatz jeder philosophischen
Schule grundlegend. Er stellt die Frage, welche Bedingungen erfüllt sein müssen,damit eine Aussage oder eine Theorie als „wahr" gelten können. Herrscht hierüber keine Gewissheit, dürfen auch Aussagen aus der Ethik, der Politischen Philosophie, der Ästhetik oder anderen Bereichen der Philosophie keine Geltung beanspruchen.
Insbesondere das Verhältnis von Erkennendem und Erkanntem, von Mensch und
Gegenstand oder, philosophisch gesprochen, von Subjekt und Objekt steht im
Mittelpunkt dieser Überlegungen: Was kann als „objektives Wissen" gelten, was
muss als „subjektiver Anteil" eliminiert werden. Wie erkennt man, was zu welcher Seite des Erkenntnisprozesses gehört: Was zählt zur Wirklichkeit, und was ist „nur" persönliche Wahrnehmung der Wirklichkeit oder Meinung bzw. Dogma? Da die jeweilige Art und Weise, philosophische Erkenntnis zu erlangen, das Fundament einer jeden Philosophie bildet, lassen sich die großen Denkrichtungen der Philosophie nach ihrer Erkenntnistheorie unterscheiden.
II. Denkansätze
A. Antike
Die Denker der Antike, die noch keine ausdrücklich entwickelte Erkenntnistheorie als eigene philosophische Disziplin kannten, erwogen, ob man Gleiches oder Ungleiches besser erkenne; damit war die Frage gemeint, ob der Mensch eher das Vertraute oder das Unvertraute, eher das Bekannte oder das Neue wahrnimmt, und ob er einen Sachverhalt besser versteht, wenn sein
Erkenntnisgegenstand ihm, d. h. seinen Lebenserfahrungen und seiner Kultur, gleicht oder von ihm verschieden ist. Obwohl auch die Antike sich Gedanken über Erkenntnisprozesse machte, traten diese doch erst in der Neuzeit ausdrücklich in den Vordergrund des Philosophierens.
B. Neuzeit
1. Subjekt-Objekt-Problematik
Die eigentliche Erkenntnistheorie setzt dabei für die Philosophie stets ein zu erkennendes Objekt, den Gegenstand, und ein erkennendes Subjekt, den Wahrnehmenden bzw. Wissenschaftler, voraus. In der abendländischen Philosophie werden beide zumeist wie der Begriff "Gegen-stand" verrät als einander gegenüberstehend angesehen. Daraus ergibt sich für den Erkenntnisprozess eine Aus-einander-setzung, die je nach Betonung der philosophischen Schule als fruchtbare Spannung oder als problematische Spaltung aufgefasst wird.
2. Idealismus und Materialismus
Je nachdem welche "Stellung zur Objektivität" (Hegel) man dabei einnimmt,
welche "Seite" des Erkenntnisprozesses man für "wichtiger" hält, steht zum
einen der stoffliche Aspekt im Vordergrund, die Untersuchung des zu erkennenden Materials, und weniger die Rolle der menschlichen Ideen und Begriffe für die Erkenntnis (Materialismus, Realismus). Die Gegenposition geht von der konstitutiven Bedeutung des menschlichen Geistes für die Erkenntnis aus und sucht deren Ideen und Denkprinzipien im Gegenstand "wiederzufinden" (Idealismus).
3. Rationalismus und Empirismus:
Als Forschungsmethode entspricht dem Ersteren oft die induktive Vorgehensweise, die "von unten nach oben", vom einzelnen Fall zum allgemeinen Gesetz aufsteigen will. Dem Zweiten wird die deduktive Methode gerecht, die aus den allgemeinen Gesetzen oder Ideen die Einzelfälle oder konkreten Gegebenheiten ableiten möchte. Beide verbinden sich oft mit der rationalistischen Erkenntnistheorie, die ihren Ausgang von der erkennenden menschlichen Vernunft (dem Bewusstsein oder Geist) nimmt, oder der empiristischen Praxis, die die sinnliche Wahrnehmung des Menschen (Erfahrung oder Anschauung) sowohl zeitlich wie auch inhaltlich in den Vordergrund stellt.
4. Kritizismus
Der Kritizismus Immanuel Kants, der beide Positionen, sowohl Empirismus wie auch Rationalismus, als unzureichend qualifiziert und eine Synthese anstrebt, konzentriert sich dabei auf die Grenzen der Erkenntnis, die dem Menschen sowohl durch die Trugbilder der Sinne wie durch die Trugschlüsse des Geistes gesetzt sind, und führt die menschliche Erkenntnis durch seine Kritik der reinen Vernunft auf ihre Basis zurück. Einen vergleichbaren Prozess vollzieht die kritische Rückführung der Erkenntnis durch die Sprachphilosophie des 20. Jahrhunderts, die bemüht ist, in der Sprache die „materiellen" Grundlagen unseres Denkens auszumachen.
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