Zum Thema Atomenergie:
[...] Mit Tschernobyl fängt eine neue Periode des kritischen Denkens an. Wie es im Hamlet heißt: "Wahnsinn bei Großen kann nicht ohne Wache gehen." Wenn historische Folgen gesetzt werden nicht etwa auf Enkel, sondern auf 300 000 Jahre folgender Geschichte, ... Beobachten wir solche Diskrepanzen im Maßverhältnis von Verantwortlichkeit und Zeit, dann setzt eine neue Reflexion ein, nicht erst am 11.9.2001. Wem sprechen wir die Autorität zu, über uns zu bestimmen? Was heißt Kontrolle von unten nach oben? Das sind Fragen... bis hin zum Aufstand gegen eine falsch zusammen gewachsene Realität. (Aus einem Kommentar? Alexander Kluges zu Tschernobyl; gesichtet in den Unterlagen zum Kurs Umweltökonomik, Teil Umweltgeschichte von J. Nussbaumer, 2004) - auch angebracht bei den Themen Atomenergie und Politik.
Textstellen aus Weisheit der Wildnis (1993):
Das World Uranium
Hearing hat vom 13. bis 18. September 1992 in Salzburg, Österreich, getagt; hat
aus allen Regionen der Welt Aussagen über die ökologischen, kulturellen,
spirituellen, gesundheitlichen und ökonomischen Auswirkungen der Nutzung
radioaktiver Substanzen gehört;
ist von dem
destruktiven Charakter aller Glieder der nuklearen Kette über- zeugt und
sieht die radioaktive Verseu- chung als Bedrohung für alle Völker und Länder
unabhängig von politischen Grenzen;
ist sich dessen bewußt,
daß einge- borene Völker durch den Abbau und die Verwendung radioaktiver
Substanzen besonders vernichtende Konsequenzen zu tragen haben ;
bekräftigt, daß das
Überleben der eingeborenen Völker Respekt vor deren Rechte auf
Selbstbestimmung und Un- verletzbarkeit ihrer Umwelt erfordert;
erkennt, daß die
spirituellen Werte der indigenen Völker in ihrer Beziehung zur natürlichen
Umwelt eine Perspektive bieten, die vorherrschenden zerstÖreri- schen,
materialistischen Eigenschaften und Praktiken zu verändern;
erinnert an die
verheerenden Aus
ist erschüttert
von dem Grauen von Hiroshima/Nagasaki, das am Beginn des nuklearen
Zeitalters stand;
ist alarmiert durch die
Erfahrung von Tschernobyl und Three Mile Island;
ist davon überzeugt,
daß es keine sichere Technologie für die Aufbewah- rung radioaktiv
strahlender Substanzen gibt;
beklagt die verzerrten
Ökonomi- schen Werte und Prioritäten, insbeson- dere unangemessenes
Konsumverhal- ten, wodurch eine dauerhafte Zukunft gefährdet wird;
sorgt sich um das
Schicksal kÜnfti- ger Generationen, die mit den schwer zu handhabenden
Folgen der radioaktiven Hinterlassenschaft konfrontiert sein werden;
ist entschlossen, jener
Gefahr ein Ende zu machen, wie sie die gesamte nukleare Kette bildet, und
eine anhaltend harmonische Beziehung der Menschen zur Natur zu sichern;
und erklärt daher feierlich:
Ende der Textstellen aus Weisheit der Wildnis (1993)
Stand ca. 1992
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Der Mensch hat die Atombombe erfunden. Keine Maus der Welt käme auf die Idee, eine Mausefalle zu konstruieren.
Werner Mitsch
Die Erkenntnis meines Lebens ist,
daß man gegen die Atomenergie sein muß.
Kreisky, Bruno, Dr.
...Immerhin
aber ist völlig und unwiderruflich klar, was man gegen „die Bombe“
(Atombombe) zu machen hat: Man braucht sie nur nicht herzustellen oder nicht
abzuwerfen. Bei der unglaublichen
kollektiven Dummheit der Menschheit ist dies schwer
genug zu erreichen...
Der größte Schaden, den die Bedrohung durch die Kernwaffen der Menschheit heute schon und auch im günstigsten Falle zufügt, besteht darin, dass sie eine allgemeine „Weltuntergangsstimmung“ erzeugt. Die Erscheinungen eines unverantwortlichen und infantilistischen Strebens nach sofortiger Befriedigung primitiver Wünsche und einer entsprechenden Unfähigkeit, sich für etwas verantwortlich zu fühlen, was in der fernen Zukunft liegt, hängt ganz sicher damit zusammen, dass unterbewusst allen Entscheidungen die bange Frage zugrunde liegt, wie lange die Welt noch steht.
Konrad Lorenz in: Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit (Angebot: Buch)